So fragte BILD nach dem HSV-Triumph (1:0) im Stadt-Derby gegen den FC St. Pauli. Eine Entscheidung ist bislang noch nicht gefallen. Der Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Michael Papenfuß (69) zaudert weiter.
Mit Jörg Schmadtke (60, bis Februar Sportdirektor beim FC Liverpool) haben die Räte gesprochen. Felix Magath (70) hat ein Konzept (u.a. mit Real-Legende Raúl als Wunsch-Trainer) entwickelt. Papenfuß hat Magath – trotz Bitte auf der Mailbox – allerdings nicht zurückgerufen.
Eine Ansage vom Aufsichtsrat, wie es im Volkspark weitergeht, gibt es nicht. Also plant Boldt (hat einen Vertrag bis 2025) die neue Saison.
Baumgart, Ausstiegsklauseln, Transfers: Der Boldt-Plan!
Bleibt der Sport-Vorstand an der Macht, soll es auch mit Trainer Steffen Baumgart (52, Kontrakt bis 2025) weitergehen. Erstmals hat der Coach mit seiner Truppe zwei Spiele in Serie gewonnen (zuvor 4:0 in Braunschweig). Seine Bilanz liegt jetzt bei 17 Punkten aus zehn Partien.
Vor der Rückkehr Freitag (18.30 Uhr) zu seinem Ex-Klub Paderborn (2017 bis 2021) wird Baumgart auch intern ein Aufwärtstrend bescheinigt. Defensiv stand der
HSV in den vergangenen beiden Spielen stabil, auch
St. Pauli hatte kaum Groß-Chancen.
Offensiv hat Baumgart („Ich habe Zeit zum Arbeiten gekriegt“) eine Mischung gefunden, die über das reine Umschalt-Spiel hinaus geht.
Boldt ist im Alltag nah dran an Trainer und Mannschaft. Sei es bei Team-Besprechungen oder im persönlichen Dialog mit dem Chef-Coach. Baumgart: „Unsere Zusammenarbeit im Verein ist sehr gut.“
Offen sind auch eine ganze Reihe von Personalien. Falls die Hamburger den Aufstieg in die Bundesliga verpassen, haben Laszlo Benes (26, Vertrag bis 2026), Ludovit Reis (23, 2026) sowie Robert Glatzel (30, 2027) Ausstiegsklauseln in ihren Kontrakten.
Am wahrscheinlichsten dürfte ein Abgang von Benes sein. Der Mittelfeld-Star (13 Tore, elf Vorlagen) hat eine tolle Saison gespielt. Dazu dürfte der Nationalspieler (20 Länderspiele) zum EM-Kader der Slowakei gehören. Eine weitere Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen.
Während bislang über eine Ausstiegsklausel in Höhe von 2 bis 3 Mio. Euro spekuliert wurde, dürfte die nach BILD-Informationen höher liegen. Offenbar ist sie auch an die Liga und mögliche Teilnahmen des Interessenten an internationalen Wettbewerben gekoppelt. Die Summe dürfte sich im mittleren einstelligen Millionenbereich bewegen.
Bei Reis liegt die Ausstiegsklausel bei über 5 Mio. Euro. Fraglich, ob das ein Klub nach der bisher eher durchschnittlichen Saison des Allrounders (drei Tore, drei Vorlagen) zahlt.
Bei Glatzel hat man im Volkspark die Hoffnung, dass der Torjäger (19 Saison-Treffer) auch im dritten Jahr in Folge darauf verzichtet, von der Klausel Gebrauch zu machen. Nach den vergangenen Spielzeiten hätte Glatzel zu Schalke (2022) sowie Stuttgart (2023) wechseln können – und blieb.
Der Profi und seine Familie fühlen sich in Hamburg wohl. Nach dem Derby-Sieg schwärmte er: „Kein Zweitligist auf der Welt ist so wie der HSV. Echt krass, was hier abläuft, trotz einer so enttäuschenden Saison. Einfach einmalig.“
Bei Ignace Van Der Brempt (22, gehört RB Salzburg) und Lukasz Poreba (24, RC Lens) laufen die Leih-Deals zum Saison-Ende aus. Die Hamburger wären bei beiden Profis interessiert, auch für die kommende Runde eine Lösung zu finden, um Van Der Brempt sowie Poreba zu halten
Gerade Poreba kommt seit dem Trainer-Wechsel von Tim Walter (48) zu Baumgart immer besser in Tritt. Ähnlich verhält es sich auch bei Dennis Hadzikadunic (25), den der
Zweitligist aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch eine FIFA-Sonderregelung verpflichten konnte.
Die Transferrechte für den Innenverteidiger liegen bei Russland-Erstligist FK Rostow. Verlängert die FIFA die Bestimmung, wäre ein Verbleib möglich.
Ob Mario Vuskovic (22, Vertrag bis 2025) perspektivisch wieder für Hamburg auflaufen kann, entscheidet sich im Sommer. In eineinhalb Wochen (14./15.5) beginnt sein Doping-Prozess vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne.
Kann der HSV mittelfristig wieder mit Vuskovic planen, würde der Klub drei Positionen in der Innenverteidigung gerne mit Kapitän Sebastian Schonlau (29), Hadzikadunic und Vuskovic besetzen. Die vierte dürfte an Guilherme Ramos (26) oder Stephan Ambrosius (25) gehen.
Offen ist noch die Zukunft von Daniel Heuer Fernandes (26, Vertrag bis 2026). Der Keeper hatte im Februar seinen Stammplatz an Matheo Raab (25) verloren. Der HSV ist mit dem Torwart-Duo glücklich. Fraglich allerdings, ob sich Heuer Fernandes noch eine Saison auf die Bank setzt...