in der ganzen story fallen mir folgende sachen auf:
- fler dementiert interessanterweise nich, was er über nicone gesagt haben soll, sondern versucht auszuweichen.
- animus sagt, dass "blaues blut" sich in etwa verkauft hat als "hinter blauen augen". nach einer gewissen wirtschaftlichen logik könnte man doch dann auch behaupten, er habe sich als ghostwriter nich genug beim zweiten album ins zeug gelegt.
naja, recht unterhaltsam is dieses ganze treiben allemal.
stimmt schon. aber mit dieser thematik auf jeden fall der erste gewesen.
bei fler war dieses deutschlandthema doch immer eher so ne in meinen augen recht oberflächliche attitüde, die er nie besonders tiefgehend in seiner mucke behandelt hat. ndw is insgesamt eher ein "ich werd jetz ein star"-representertrack und der eine deutschland-song mit bushido kratzt doch auch nur an der oberfläche, "kein te-tempolimit".
abgesehen davon isses überhaupt nich wahr, dass man als deutscher nich patriot sein darf. leute, die das denken, glauben das in wahrheit nämlich nich wegen i-einer verschwörung, die den deutschen ihren stolz nich gönnen wollen wegen der geschichte oder sonstwas, sondern weil die deutschen oft von sich selbst aus befangen sowie verunsichert sind im hinblick auf ihre herkunft und daraus die falschen schlüsse ziehen.
finds jedoch auch echt merkwürdig, wenn leute ihre nationalstolz so extrem demonstrieren, egal um welches land oder volk es geht. aus emotionaler sicht kann ich es i-wie verstehen, aber rein rational gibts dafür keinen logischen grund. zufall is der einzig bestimmende faktor im hinblick darauf, welches land man liebt (oder nicht). schließlich sucht sich keiner seinen geburtsort aus oder lebt erst mal ne zeitlang in jedem land, um dann zu sagen "ich war jetz überall und das land, wo ich geboren wurde, finde ich ab jetzt am coolsten!"
mir fällt auch oft auf, dass ausgerechnet leute mit niedrigem bildungsgrad oder mit wenig dingen, die sie vorzuweisen haben, oft auf dieses thema so krass abgehen. liegt wohl daran, dass man einerseits nix geleistet haben muss, um anhänger eines volkes zu sein, da es wie gesagt reiner zufall is, und andererseits, weil man einem menschen seine herkunft ja nich abnehmen kann. die bleibt immer mit einem verbunden und ändert sich niemals, ganz im gegensatz zum sozialem status oder anderen dingen, die man sich im laufe des lebens erarbeitet und beeinflussbar sind.
natürlich soll das nich heißen, dass nur dumme menschen patriotismus gutheißen, geschweige denn dass patriotismus und faschismus dasselbe sind. nur wenn man sich dinge erarbeitet und die mit stolz vorweisen kann, dann kann (aber muss nicht) einem so was wie patriotismus auch leichter am arsch vorbeigehen.
deutschland hat sowieso eine mischvolk-tradition und auch schon lange vor den beiden weltkriegen nie ein solches nationalgefühl gehabt wie die franzosen oder briten, weil die geschichte ganz anders war (heiliges römisches reich usw.). das hat alles nich nur mit einem schlechten kollektivgewissen aufgrund schlechter erfahrungen mit der kaiserzeit und dem dritten reich zu tun.
sorry fürs abschweifen.