Eine Flugverbotszone über Libyen? "Da kann ich mir kaum eine leichtere militärische Aufgabe vorstellen", sagte der ehemalige Luftwaffengeneral Merrill McPeak der "New York Times".
Der General a. D. weiß wovon er spricht: Er hat 6000 Stunden Flugerfahrung, die Hälfte dieser Zeit hat er laut dem Bericht der "New York Times" zufolge im Cockpit von Kampfjets gesessen. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Kontrolle der Flugverbotszone über dem Irak. Für ihn gibt es in dieser Frage keinen Zweifel und keinen Grund, länger zu zögern. "Wenn wir das nicht tun können, was wollen wir dann überhaupt noch tun?", fragt sich McPeak. Seiner Meinung nach würde schon die Ankündigung, dass man ein Flugverbot durchsetzen wolle, Wirkung zeigen.
Auch die praktischen Einwände lässt der Ex-General nicht gelten: Zum einen müsse die Operation nicht rund um die Uhr durchgehalten werden, erklärte McPeak im Interview. Sowie für die libysche Luftwaffe auch nur das Risiko besteht, dass ihre Jets abgefangen werden könnten, würde das die Motivation der Piloten entscheidend herabsetzen.
Außerdem sei es überhaupt nicht notwendig, den gesamten Luftraum Libyens zu kontrollieren, sagt General Merrill McPeak. Es gehe ja darum, die von den Regimegegnern gehaltenen Gebiete zu schützen - und dort müssten die Kampfflieger des Westens nicht mehr mit feindlicher Luftabwehr rechnen. "Wenn wir mit unseren Jets gelegentlich über die Reihen der Regimegegner fliegen, dann sollte das schon ausreichen, die libysche Luftwaffe am Boden zu halten. Und das ist ja wohl das Ziel des Ganzen."
Sein Fazit ist deutlich und provokant: "Wenn wir es uns nicht zutrauen, gegenüber einer drittklassigen Militärmacht wie Libyen ein solches Verbot durchzusetzen, dann sollten wir unseren Verteidigungshaushalt drastisch reduzieren und das Geld besser für etwas anderes ausgeben."