So, hab mich hier etwas durchgelesen, die meisten scheinen sehr selten bis garnicht aufgetreten zu sein und hier stehen viele sehr grundlegende Fragen. Ich hoffe ich kann ein paar beantworten
Ersteinmal ist es natürlich immer geiler, wenn mehrere Leute auf der Bühne stehen, allerdings sollten die dann auch was zu tun haben! Rumstehende, biertrinkende Kolegen werden die Stimmung immer ein wenig runterziehen, also: Wer nicht performt -> runter! Ein DJ sollte da sein, selbst wenn er nur auf Play drückt, jedoch umso besser wenn er mehr kann. Ist man Solo-Artist lohnt sich ein Backup-Vocalist auf jeden Fall, denn Hiphop lebt Live von Power in der Stimme. Wenn die Crew aus mehreren Rappern besteht, backup't euch gegenseitig, allerdings nur 1-2 Leute gleichzeitig. Es klingt eher nach besoffener Barbarenhorde wenn sechs Leute auf der Bühne gleichzeitig den Chorus brüllen.
Die individuelle Performance sollte souverän und vielseitig sein, kommt auch immer auf's gewünschte Image an. Lockere und Gechillte (Ich nehm einfach mal den Retrogott als Beispiel) oder manisch Schlechtgelaunte (hmm... z.B. Private Paul) brauchen live nicht rumzuhüpfen, weil es einfach nicht ins Konzept passen würde. Wenn ihr jedoch wirklich Show machen wollt, dann richtig. Übertreibt in eurer Gestik und Mimik, achtet bewusst auf eure Bewegungen, passt sie eventuell auf den Text an und guckt euch auf jeden Fall Live-Aufnahmen an! Ein Kumpel mit ner Digicam reicht völlig, um den ganzen Auftritt später zu analysieren.
Irgendwer fragte nach der Ausdauer, ne dreiviertel Stunde durchzuplappern. Das ist einfach größtenteils Übung. Soetwas wie "Bandproben" lohnen sich auch für band-lose Hiphopcrews, probt die Songs einmal die Woche 2-3 Stunden und plötzlich sind 40 Minuten ein Witz
Man kann die Songs natürlich auch geschickter einrichten, ab und an Pausen/Breaks lassen und genug Raum zum Atmen in den Texten. Vielleicht auch interessant gemachte Instrumentalparts, die den Rappern/Sängern ne halbe Minute Zeit zum verschnaufen geben. Auch hier ist jeder DJ Gold wert!
Und belasst es bei einem Bier, wenn ihr die Konzentration braucht. Klar gibt es Leute, die genug Routine haben um sturzbetrunken aufzutreten, oder bei denen es einfach zum Image und Charme gehört über beide Ohren dicht zu sein. Generell seid ihr aber die präsentierenden Künstler, und ihr solltet mit voller Kraft und Konzentration bei der Sache sein.
Wenn ihr euch nicht zu den ober 150 deutschen Rappern zählt, geht nicht davon aus, dass die Crowd irgendetwas freiwillig macht. Ihr müsst selber einschätzen, wieviele Leute die Songs kennen und ob die Leute überhaupt auf eure Mucke stehen, geht aber eher erstmal nicht davon aus. Das heißt: Wenn ihr Mitmach-Stellen im Song habt, sagen wir im Chorus, dann tastet euch langsam während des Auftritts ran, indem euer Backup z.B. das Mic in die Zuschauer hält und ihr selbst aber ganz normal den Part durchzieht. Wenn's nicht klappt und nach dem vierten "GEBT MIR EIN EY EY!" immernoch keiner mitmacht: Sein lassen! Die Songs müssen vor leerer Bühne genauso funktionieren wie vor ausverkauftem Haus.
Zum Thema Freestylen kann ich nix sagen, hab ich schlichtweg keine Ahnung von
Ich hab genug geklugscheißert und hab auch die Übersicht verloren.
Denkt daran, wenn euch jemand Tipps gibt, und ihr kennt den Namen noch nicht, dann hat der Kerl anscheinend irgendwas falsch gemacht
Gruß, Bonez