Mage - Wintertagebuch

M

[ - Mage - ]

Gast
Augen halb geöffnet – schlechter Traum/ Wecker aus/
Es is so ungewöhnlich hell/ dass ich die Augen zukneife/
Vor dieser wunderschönen Welt/ - es scheint draußen zu schneien/
Und sofort wird eins klar:/ das wird ein scheiß Tag/
Kein Plan/ was es soll, weiß ich nich/ weiß eigentlich/
Nur, dass, was nich sein sollte, sein muss – aufstehen, Schreibtischlicht/
Angeknippst – halb geschloss'ne Lider/ angefroren glitzert/
Ein Eiskristall im Fenster/ und durch das weiß wirkt alles heller/
Reiner und viel schöner – ich starr bisschen auf die Szenerie/
Bis jeder Funken Reinheit vom Kippenrauch vernebelt wird/
Zurücklehn' – starre an die Decke/ kann grade nicht klar denken/
Schiele aus Zufall zur Uhr – und das alles hat ein Ende/
Kopfschütteln/ hochspringen/ so ein früher Start in Tag/
Geht manchmal/ gar nicht klar/ naya – eigentlich immer/
Sachen packen/ langer Mantel/ eisiger Winter/
Rushhour, Menschenmassen – verzweifeltes Niederschreiben

[Alicia Keys]
I won't tell your secrets
Your secrets are safe with me
I will keep your secrets
Just think of me as the pages in your diary

Unausgeschlafen/ - in die unt're Etage/
Haustür auf, kristallklare Luft in die Lunge geatmet/
dieses Stechen in der Brust/
Der erschreckend frische Duft/ von – Kälte
Empfindliche Augen und das Weiß blendet mich/
Unter mein Füßen knirscht Schnee bei jedem einzelnen Schritt/
Heilendes Gift/ - in Zigarettenform/
In mein Gedanken such ich ständig was, doch hab nirgends was verlor'n/
Weiß die Einsamkeit zu schätzen/ laufe ziellos durch die Gegend/
Der Blick eiskalt und berechnet/ denn ich brauch keine weit'ren Menschen/
Und signalisier das/ weshalb die meisten einfach denken/
Ach, der wird schon wieder werden/ irgendwann – niemals/
Nein – ich glaub das einfach nicht, doch würd's gerne auch so seh'n/
Doch darüber red ich nicht und das ist das Hauptproblem/
Und ich betrachte kahle Bäume, denk über das Leben nach/
Ich brauch niemand, der zuhör'n, sondern jemand, der verstehen kann/

[Alicia Keys]
I won't tell your secrets
Your secrets are safe with me
I will keep your secrets
Just think of me as the pages in your diary

Ich grab die Hände in die Taschen/ merke, dass mich niemand sieht/
Merk, dass ich kein Ziel hab/ und mich trotzdem frag wann ändert sich das alles?/
und glaub mir, dass es deinen Weg um
Ewigkeiten länger macht/ Wenn er kein festgelegtes Ende hat/
- doch ich kann ya resignieren – und schalte den Kopf ab/
Halte dann doch an/ kram die Kopfhörer raus
Lausche Vivaldis Geigenkonzerten/ blende alles um mich aus
Stell den Kragen hoch – es schneit jetzt noch stärker/
Doch ich registrier das nicht – mit gesenktem Blick, der Stirn in Falten/
Schritt um Schritt im Takt der Musik/ – und mich hätten wahrscheinlich
Manche Menschen für verrückt gehalten/ wenn sie
In meinem Kopf erblickten – was fast keiner sieht/
Und unvorhergesehen/ steh ich, ohne noch den Weg zu kennen
Am Ufer eines zugefror'nen Sees/ beug mich wie in Trance nach vorn
Und im leichten Schein/ einer Straßenlaterne/ erkenn ich
Ich hab niemand, dem ich alles erzähle/ - leider nein/
Der jedes kleinste Wort für sich behält/ und schweigt -
Wie diese Eis gewordne, eingefrorne Winterwelt/
Meine Augen beinah traurig – doch dieser Blick verschwindet dann/
Und auf der klaren Fläche fängt mein Spiegelbild zu singen an/

[Alicia Keys]
I won't tell your secrets
Your secrets are safe with me
I will keep your secrets
Just think of me as the pages in your diary
 
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Puuuh. Guter Stuff. Viele Worte, die glasklare Bilder projezieren.
Frischer Duft von Kälte, sowas ist großartig.
Ich mag dieses halb in sich gekehrte Storytelling. Würde es gerne aufm Beat hören.

Auch wenn ich mir irgendwie einen dickeren Knall am Ende gewünscht hätte.
Aber insgesamt ein wahrlich gelungenes Stück Text.

Dickes Daumen hoch!
 
ja, doch... besser geworden als vermuntet. 3 part sind mir nur etwas viel, da dann doch passagen dabei sind, die man auch gut und gerne hätte weglassen können.
die ganzen halbsätze, ellipsen oder was das ist stören mich auch imassiv. trotz allem sind schon ein paar coole bilder dabei, besonder gefällt mir aber der zweite teil vom zweiten part.

http://www.mzee.com/forum/showthread.php?t=100101061
 
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Du schaffst es aus einem Thema, das eigentlich keine Sau interessiert und einer Geschichte, die nichtmal wirklich eine ist, einen Inhalt zu zaubern, der mich wirklich fesselt. Das ist gut, das ist Kunst...probz dafuer . Auch wenn 3-4 Formulierungen ein wenig daneben waren... und 1-2 grammatikalische Fehler drin sind, das Gesamtbild weiß mich voll und ganz zu überzeugen. Wie bereits von DJ O´weid angemerkt, das Ende ist nicht schlecht, aber hab auch zum Schluss noch etwas mehr erwartet, als Abschluss von Part 1 oder 2 wärs cool gekommen ...

Zum Schluss quote ich einfach mal meine Lieblingsstellen

Es is so ungewöhnlich hell/ dass ich die Augen zukneife/
Vor dieser wunderschönen Welt

halb geschloss'ne Lider/ angefroren glitzert/
Ein Eiskristall im Fenster/

Zurücklehn' – starre an die Decke/ kann grade nicht klar denken/
Schiele aus Zufall zur Uhr – und das alles hat ein Ende/

Unausgeschlafen/ - in die unt're Etage/
Haustür auf, kristallklare Luft in die Lunge geatmet/
dieses Stechen in der Brust/
Der erschreckend frische Duft/ von – Kälte
Empfindliche Augen und das Weiß blendet mich/
Unter mein Füßen knirscht Schnee bei jedem einzelnen Schritt/
Heilendes Gift/ - in Zigarettenform/
In mein Gedanken such ich ständig was, doch hab nirgends was verlor'n/
Weiß die Einsamkeit zu schätzen/ laufe ziellos durch die Gegend/
Der Blick eiskalt und berechnet/

Killer...

Und ich betrachte kahle Bäume, denk über das Leben nach/
Ich brauch niemand, der zuhör'n, sondern jemand, der verstehen kann/

Dritter Part hat dann keine wirklich herrausstechende Line... aber rundet die Geschichte ordentlich ab
 
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Luft in die Lunge geatmet/, die hier wirkt vom Ausdruck her etwas gezwungen.
Der erschreckend frische Duft/ Hier weiß ich zwar, was du meinst, aber was hat das erschreckend da zu suchen? Als ich heute mittag nachm Aufstehen meine Fenster aufriß, minus 5 grad kalte Luft tief einatmete, dachte ich mir, angenehm, aber erschreckend war da nichts.

Und signalisier das/ weshalb die meisten einfach denken/
Ach, der wird schon wieder werden/ irgendwann – niemals/
Nein – ich glaub das einfach nicht, doch würd's gerne auch so seh'n/
Doch darüber red ich nicht und das ist das Hauptproblem/ Die vier Zeilen wirken auch unpassend. Vorher ist alles schön bildlich beschrieben und dann bricht sowas herein.

mit gesenktem Blick, der Stirn in Falten/ Die Stirn, oder täuscht mich da was?

was fast keiner sieht/ Wieso fast keiner? Sieht doch, abgesehen von dir, keiner, oder?

Ansonsten ist es ganz nett. Find den ersten Part noch am besten beschrieben.
 
Du schaffst es aus einem Thema, das eigentlich keine Sau interessiert und einer Geschichte, die nichtmal wirklich eine ist, einen Inhalt zu zaubern, der mich wirklich fesselt. Das ist gut, das ist Kunst...probz dafuer

Genauso siehts aus! :thumbsup:
 
mit gesenktem Blick, der Stirn in Falten/ Die Stirn, oder täuscht mich da was?

was fast keiner sieht/ Wieso fast keiner? Sieht doch, abgesehen von dir, keiner, oder?

Ansonsten ist es ganz nett. Find den ersten Part noch am besten beschrieben.

"Mit [....] der Stirn in Falten" nich "mit die Stirn in Falten" ;)

Aya, nur ich seh's, is ya fast keiner :p

Danke schön.


Hey, Willie, grammatikalische Fehler? Wo denn.

Nochmal danke :)


Hab ich doch glatt mal den 3. Part etwas abgeändert.
 
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Ich brauch niemand, der zuhör'n, sondern jemand, der verstehen kann/

Ich hab niemand, dem ich alles erzähle/ - leider nein/
Der jedes kleinste Wort für sich behält/ und schweigt

Meine Augen beinah traurig – doch dieser Blick verschwindet dann/
Und auf der klaren Fläche fängt mein Spiegelbild zu singen an/


:thumbsup:

starke aussagen mal wieder schöner mann...

Find das Thema gut....Top
????

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Nachdem ich ihn jetzt schon zum x-ten Mal in den letzten Tagen gelesen hab fällt mir auf, das ich noch nie Feedback gegeben hab.:D

Ich liebe ihn.
Traumhaft. Irgendwie sinnlos, aber wunderschön.
Poetisch.
[ - Mage - said:
;7900826]
Unausgeschlafen/ - in die unt're Etage/
Haustür auf, kristallklare Luft in die Lunge geatmet/
dieses Stechen in der Brust/
Der erschreckend frische Duft/ von – Kälte
Empfindliche Augen und das Weiß blendet mich/
Unter mein Füßen knirscht Schnee bei jedem einzelnen Schritt/
Nein Nein Nein, ist das eine coole Stelle. Ich muss den im Sommer noch mal lesen. Gucken ob`s dann immer noch die gleiche Wirkung hat.
 
ich schließ mich dem Komplimentenkanon an :rolleyes:

Kopfschütteln/ hochspringen/ so ein früher Start in Tag/
Geht manchmal/ gar nicht klar/ naya – eigentlich immer/
Sachen packen/ langer Mantel/ eisiger Winter/
Rushhour, Menschenmassen – verzweifeltes Niederschreiben

das gefällt mir am besten! :thumbsup:

du bringst deine Stimmung authentisch und plastisch rüber! gefällt mir sehr gut.
 
Weiß die Einsamkeit zu schätzen/ laufe ziellos durch die Gegend/
Der Blick eiskalt und berechnet/ denn ich brauch keine weit'ren Menschen/

mach ein "berechnent" draus ist "Deutscher" und der flow geht besser

Beim Rest hab ich nix zu meckern :p
Propz
 
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