Und wer bestimmt, was akzeptabler Verfall und was grottiger Verfall ist? Oder willst du mir weißmachen, dass jegliches Ignorieren sprachlicher Regeln besser ist als diese zu verfolgen? Viel grammatikalisch und sprachlich Inkorrektes tut einem einfach im Kopf weh.
Warum redet dann das ganze Forum, inklusive dir, trotzdem normales, grammatikalisch weitgehend korrektes Deutsch, wenn die Sprachvereinfachen besser ist?
Nicht falsch verstehen, Deutsch hat eines der komplexesten und sinnbefreitesten Sprachsysteme der Welt und Ausländer bzw. Immigranten haben natürlich einen Malus in der Hinsicht. Ich kritisiere deren gebrochenes Deutsch auch nicht, da es schwer zu lernen ist. Dennoch geben sich Leute nicht mal die Mühe besser zu sprechen. Warum? Weil sie geistig in anderen Sphären schweben und ihre Zeit nicht mit Sprachregeln verschwinden, sondern das Universum erforschen? Nö, weil sie kein Interesse an sowas haben. Es gibt einfach einen Unterschied zwischen Sprachverfall und Sprachvereinfachung. Sprachverfall ist das Aufheben jeglicher Regeln, ohne neue Regeln zu schaffen. Sprachvereinfachung ist ein logischer Prozess bei dem komplexe Wörter, Flexionsreihen etc. aufgehoben werden, da man eine einfachere Methode gefunden hat um sich gleicheffektiv ausdrücken zu können. Kein Mensch benutzt mehr den Konjunktiv im Alltag, jeder benutzt "würde + Infinitiv des Verbs", weil die Anzahl der Flexionsformen von "würde" definitiv geringer ist als für jedes Wort eine Sonderform zu haben um auszudrücken was geschehen könnte. Das ist eine sinnvolle, sprachliche Veränderung. Das willentliche Weglassen von Präpositionen ist doch keine sinnvolle Weiterentwicklung. Zudem es absolut regelfrei passiert. "Ich gehe Bett" ist dann akzeptabel, aber "Ich bin Bett" würde dann mehrfach interpretierbar sein und "Ich liege Bett" wäre semantisch komplett nutzlos, da man im Bett, auf dem Bett, unterm Bett oder auch neben dem Bett liegen kann.
du nimmst doch für dich gerade in anspruch zu bestimmen was verfall und was akzeptable vereinfachung ist. wer hat dir denn da die definitionshoheit gegeben? sprache verändert sich konstant im gebrauch, die (im duden oder sonstwo festgeschriebenen) regeln sind statisch und kommen dementsprechend nicht hinterher. sie werden deshalb irgendwann an die neu entstandenen sprechgewohnheiten angepasst. wie jeder weiß der schon einmal in der situation war in einer sprache kommunizieren zu müssen die er nicht vollständig beherrscht spricht kein mensch gerne schlecht. man kommt sich dabei dumm vor, hat das gefühl vom gegenüber nicht ernstgenommen zu werden und kann sich nicht so ausdrücken wie man es gerne tun würde. woher du wissen willst dass die leute die gebrochenes deutsch sprechen kein interesse daran haben besser zu sprechen erschließt sich mir deswegen nicht. ich gehe mal davon aus das ist ein vorurteil. von gebrochenem deutsch zu unterscheiden ist dann aber nochmal ein slang oder wie auch immer man das nennen will was haftbefehl und konsorten beim texten und reden verwenden. das ist eine ganz normale erscheinung und wird genauso von im ausland aufgewachsenen bilingualen deutschen praktiziert. man verwurstet die grammatik der verschiedenen sprachen die man beherrscht, bedient sich ihres wortschatzes und erhält am ende ein gemisch, durch dass man unter anderem auch die eigene identität definiert und nicht eingeweihte von der kommunikation ausschließt. das von dir bemängelte aufheben jeglicher regeln kann ich dabei nicht feststellen, ich würde mal sagen auch hier speist sich die negative konnotation bei dir vor allem aus den eigenen vorurteilen. womit wir wieder bei meiner feststellung sind, dass sich die angst vor sprachverfall vor allem auf angstneurosen und überheblichkeit zurückführen lässt.