Und ich sollte recht behalten: Wenige Tage später klingelte es an meiner Haustür, und als ich nichts ahnend aufmachte, stürzten sich drei maskierte Typen auf mich. "Du hast sie flachgelegt, du Wichser!", schrie mich einer von ihnen an. An der Stimme erkannte ich sofort, dass es Zwek war. Mit dabei: sein neuer Kumpel Skar und noch so ein Vogel. Jeder von ihnen hielt ein Messer in der Hand. "Aber du bist doch gar nicht mehr mit ihr zusammen. Wir waren jahrelang Freunde, und du hast dir einfach eine neue Gang gesucht. Du hast mich hängen lassen. Nicht umgekehrt!", versuchte ich mich zu verteidigen. Die Situation war vollkommen absurd, da Zwek noch immer seine Maske trug und ich natürlich trotzdem wusste, mit wem ich mich da unterhielt. Ich kam allerdings nicht dazu, einen entsprechenden Witz zu machen, da mich im nächsten Moment Zweks Faust im Gesicht traf. Bäm! Der hatte gesessen, Zwek war eigentlich nie ein Schläger gewesen, und ich nahm an, dass das nur der schlechte Einfluss von Skar war, dem opfer. Ich ging nicht davon aus, dass die drei auch von ihren Messern Gebrauch machen würden, aber ich hatte keine Lust es drauf ankommen zu lassen. Flucht war wohl die vernünftigste Option: Ein gekonnter Sprung aus dem Fenster, und ich stand im Hinterhof. Ich sah schon wie die drei Typern mir über den Flur folgten, hörte dann aber eine druchdringende Stimme von rechts neben mir. "Ich hol die Polizei", kreischte meine Nachbarin. Sie stand im Hof nebenan und hatte den Überfall von da aus beobachtet. Die Alte war wie immer ziemlich hysterisch. Als Zwek und seine Gang sahen, dass ich nicht allein war, bekamen sie Schiss und rannten davon. Die Loser ließen sich tatsächlich von meiner zahnlosen Nachbarin in die Flucht schlagen! Und so etwas war mal mein Freund gewesen.
Es war das letze Mal, dass ich Zwek gesehen habe. Später hörte ich nur, dass sie damit herumprahlten, sie hätten mir eine Möhre in den Arsch gesteckt. Was für ein Schwachsinn. Aber das war mir egal.