Ja, was ist das für ein Land, in dem man sich darüber freut, dass einer, der den Tod Tausender Menschen zu verantworten und die Welt mit islamistischem Terror überzogen hat, gezwungenermaßen den Weg alles Irdischen gegangen ist? Ein anderes Land jedenfalls als jenes, in dem man auf das Dahinscheiden eines Diktators, der den Tod von Millionen Menschen zu verantworten und die Welt mit einem Vernichtungskrieg überzogen hatte, mit kollektiver, jämmerlicher Trauer reagierte – bevor die Care-Pakete aus dem ziemlich fremden Land die Tränen des Selbstmitleids ein bisschen trockneten. Ziemlich fremd blieb dieses ferne Land trotzdem, denn die Deutschen, das Kulturvolk par excellence, haben es nie verwunden, ausgerechnet von den kulturlosen, rachsüchtigen und geldgeilen Amis besiegt worden zu sein – zumal diese aus der Niederlage der Germans, welch Frevel, auch noch Genugtuung geschöpft haben.
Und deshalb werden sie von den deutschen Nachgeborenen – bei Gelegenheit auch öffentlich-rechtlich – aus dem Kreis der „zivilisierten Nationen“ exkommuniziert; schließlich hat man hierzulande seine Lektion in Sachen „Vergangenheitsbewältigung“ derart gründlich gelernt, dass man Mörder nicht nur nicht abknallt, sondern ihnen sogar ein ruhiges Hinterland bietet, von dem aus sie Mordtaten wie jene des 11. September 2001 ungestört planen können. Wenn der Hauptverantwortliche für einen solchen Massenmord – zu dem man faktisch Beihilfe geleistet hat – dann nach zehn Jahren ein für alle Mal unschädlich gemacht wird, ruft man „Rechtsstaat“ und „Völkerrecht“, während man selbst mit den Amerikanern ganz kurzen Prozess macht und darüber hinaus ihren Präsidenten als einen entlarvt, der wie sein verhasster Vorgänger über Leichen geht – sogar über die eines „Familienvaters“, wie ein WDR-Kollege von Schönenborn klagte –, wenn er sich dadurch einen Vorteil im Wahlkampf verspricht.