pass auf, meine argumentation ging in folgende richtung:
nach 2001 werden die rüstungausgaben in deutschland vergrößert, um der terrorgefahr etwas entgegenzusetzen und dem bedürfnis nach sicherheit in der bevölkerung nachzukommen (USA natürlich auch, aber dort in noch viel stärkerem maße, für andere europ. länder - spanien, england, griechenland [ja, griechenland, lol] - ähnlich)
zu beobachten sind gleichzeitig eine kürzung im sozialen bereich und gleichbleibende bildungsausgaben. (kein kausalzusammenhang von mir behauptet)
beobachtung weiterhin, dass die terrorgefahr für 'westliche staaten' dennoch keineswegs geringer wird, sondern sich drastisch erhöht, auch die zahl der terroranschläge. vermehrt kommt es zum sog. homegrown terrorism.
(
frankreich selbst ist das beste beispiel: 1. anschlagsserie paris 1995, folge: erhöhung der sicherheitsmaßnahmen durch den innenminister, berühmte zugeschraubte mülleimer --> dezember 1996: anschlag in einem pariser bahnhof; 2. 2004 wird sarkozy erst 'superminister', dann innenminister, um die desolate situation in den banlieus in den griff zu bekommen, folge: erhebliche anhebung der sicherheitsausgaben, berühmtes hochdruckreiniger-zitat und strengeres polizeiliches vorgehen --> unruhen in frankreich 2005; 3. 2011 beginn des präsidentschaftswahlkampfs, schon seit 2010 neuerliche verstärkung der ausgaben für die innere sicherheit durch sarkozy, um erstens die sorgen der FN-wähler ernstzunehmen und zweitens dem sozial eingestellten 'sozialisten' hollande entgegenzutreten --> terroranschlag in toulouse und anschlagsserie in den midi-pyrenees im märz 2012, folge: ausruf der höchsten stufe des plan vigipirate, erhöhung der sicherheitsausgaben, vergrößerung des polizeiapparates und militär zur garantie der inneren ordnung; 4. Charlie Hebdo im Januar 2015, folge: ausruf der höchsten stufe des maßnahmenplans frankreichs, des plan vigipirate, beorderung des militärs zur unterstützung, erhöhung der sicherheitsausgaben --> anschlag auf 1 gaswerk im juni 2015, anschläge von paris november 2015 - es ließen sich noch viel mehr beispiele gerade aus frankreich finden, wo es seit den 1990ern zahllose solcher anschläge gegeben hat)
die terrorgefahr betrifft offenbar alle europäischen länder, madrid 2004, london 2005, kofferbomber, dänemark...liste ist lang
warum die radikalisierungsquote zugenommen hat, stand überhaupt nicht zur debatte, ist auch völlig egal. reagiert wurde darauf mit verstärkten ausgaben für sicherheit, stärkere überwachung des internets, weiteren interventionen in krisengebieten, liste lässt sich erweitern.
reagiert wurde darauf
nicht mit verstärkten investitionen in den sozialen bereich, der der einzige ist, der den homegrown terrorism im entstehen beeinflussen kann (und dazu zählt übrigens dezidiert
auch die spezielle ausbildung von polizeibeamten, die straffällig gewordene jugendliche intensiv betreuen und in zusammenarbeit mit sozialarbeitern versuchen, der weiteren kriminalisierung entgegenzuwirken)
vorschlag daher,
wenn so etwas nun schon wieder passiert ist, den reflex, mehr geld für sicherheit und interventionen zu investieren und bomben mit 'from paris with love'-aufschrift bei lockheed martin zu bestellen, mit denen man ein paar is-schergen in syrien erledigen kann um damit das gewissen zu beruhigen, mal bewusst auszusetzen und zu versuchen, das problem an der wurzel anzupacken (was garantiert 30 jahre lang dauert, aber damit unseren kinder immerhin die möglichkeit gibt, sich syrien anschauen zu können, weils dort landschaftlich echt schön ist und nicht, weil sie mal lust auf eine erlebnisorientierte ausbildung haben) und nicht nur immer wieder einzelne blätter auszureißen um zu sehen, wie ganz viele mehr nachwachsen, weil man nämlich beim blätter ausreißen mit der linken hand noch schön nachdüngt.
und wenn
@--Cha\/ezz-- sich wünscht, dass die sicherheitskräfte mit panzerwagen und schnellfeuerwaffen ausgerüstet werden, dann ist das ungefähr genauso sinnvoll, wie sich einen feuerlöscher ins auto zu legen für den fall, dass die wohnung brennt. und der feuerlöscher ist dabei auch noch so teuer wie ein ganzes haus.
dann lieber die kohle investieren in strukturbildende maßnahmen in den sozialen brennpunkten, bessere soziale schulung von polizisten, viel engere zusammenarbeit mit sozialarbeitern vor ort, verbesserung der kommunikationskanäle zwischen den ämtern, schaffen von koordinativen stellen, die unterschiedliche bedarfe registrieren, koordinieren und vernetzen können, reform des sozialen wohnungsbaus und der verteilung, blablabla. kostet auch alles geld, aber immer noch nur einen bruchteil dessen.
und schon wieder in die kack-rdw falle getappt. afe-syndrom, man
letztes mal, versprochen.
tschau gä