LP Max Herre - Athen (30.08.2019)

Album gefällt mir richtig gut. Für mich sein bestes Release seit "Esperanto" (fuck schon 20 Jahre her).
 
Finde Songs wie Diebesgut,nachts,dunkles Kapitel oder auch Athen ziemlich stark.Vor allem Sound,Atmosphäre der Videos bisher undso...Vieles vom neuen Album is mir nach wie vor zu soft und poppig,aber dass ich mal Spass an nen paar Max Herre Tracks habe hätt ich nie gedacht.Album geht doch absolut klar
 
Für das, was es ist und sein soll sicherlich ein gutes Album. Aber - wie Schimanski oben schon geschrieben hat - mit Rap hats kaum mehr was zu tun. Was ich persönlich schade finde, aber ich bin da dann auch nicht die Zielgruppe..

Mein Favorit ist folgerichtig auch "Siebzehn", weil er noch am nähsten am klassischen Sound dran, ich die Beatswitches interessant finde und auch des Thema textlich cool umgesetzt ist :emoji_clap:
 
Würde gerne mal wissen, wie hier Leute darauf kommen das Album hätte nichts mit Rap zu tun?
Jeder einzelne Track hat Rap Strophen.
Wenn das nix mit Rap zu tun hat, was haben für euch dann Apache oder Trettmann mit Rap zu tun? Noch weniger?
 
Naja Hip Hop whatever. Jedenfalls wird das hier diskutiert und keiner stellt das infrage.
Welchem Genre sollte man eurer Meinung nach das Album denn sonst zuordnen?
 
Jo. So ziemlich das eingetreten, was ich erwartet habe: Album vermutlich zugunsten eines etwas weichgespülteren Sounds nach hinten verlegt. Wenn er das Album mit der Atmosohäre von "Athen", "Villa auf der Klippe", "Nachts" und "Diebesgut" aufgezogen hätte, dann wär´s ein durchaus interessantes Projekt geworden. Bis auf die Singles noch "Terminal C" und ggf. noch "Siebzehn" und "Konny Kujau". Der Rest ist fürchterlich.
 
Album braucht kein Genre oder Schublade. Wem hilft das? Ich hatte das nur erwähnt weil einige sich hier damit schwer tun, Musik außerhalb des Rapkosmos neutral zu bewerten bzw. zu akzeptieren.

Seinen Soundmischmasch finde ich durchaus beeindruckend. Natürlich gibt es auch einige Elemente aus dem (modernen) Hip Hop, aber halt auch viel aus dem Deutsch- und Prog-Rock, Electro, Jazz, Weltmusik oder sogar Pop, teils aus dem letzten Jahrtausend beeinflusst.

Entscheidend ist aber, dass die Songs ihre Spannung nicht aus den klassischen HipHop-Elementen beziehen (Snare, Kick, Loop, Punchline, Cut), sondern eher so eine ganzheitliche musikalisch dichte Atmosphäre aufbauen.

Lyrisch bewegt er sich auch zwischen Rap und deutscher Dichtkunst mit vielen Verschachtelungen und Metaphern, aber auch das finde ich eher subtil und weit von dem weg, was einem am Rap so landläufig catcht.
 
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„Dunkles Kapitel“ alleine rechtfertigt den Kauf. Das Ding wächst und wächst.
 
Hätte mir eine Neuinterpretation hiervon gewünscht:

Oder halt den kalten Stil der ersten Singles. Entweder ganz Schlager oder gar nicht. Dunkles Kapitel überraschenderweise drittliebster Song, des Beats und der schönen Bilder wegen und trotz der grausigen Hook, und der bisschen plumpen Botschaft. Das Album wird sicherlich Abnehmer finden, Experimentation im angenehmen Rahmen, handwerklich spitze. Nichts für mich, und anscheinend auch nichts für Heads, aber kein schlechtes Album. Im Gegenteil, richtig gute Musik.

Alte Turnhalle liebster der neuen Songs. Athen ist immer noch ein tolles Lied.
Highlight bleibt Villa auf der Klippe - so klängen Benns Statische Gedichte als Rap.
 
Last edited:
Was mich auch stört: Wieso werden so viele Songs des Albums teilweise schon Monate vorher released? Wenn man 1/3 schon kennt, stört das dem Fluss bzw. der Kontinuität, weil die einzelnen Songs einfach unterschiedlich weit gewachsen sind. So ein Album möchte man doch am Stück entdecken.
Das wundert mich auch, gerade bei der Art von "Konzeptalbum".
Hat vllt auch an den mäßigen Streaming und Vorverkaufszahlen gelegen.
Trotzdem scheint das Album zu floppen, bei Amazon um Platz 200 und noch keine Rezension und das obwohl fast alle großen Zeitungen darüber berichten.
Da kann man sich schon mal fragen, wo die Max Herre Fans sind, die dafür gesorgt haben, dass Hallo Welt (2012) auf 1 und das MTV Unplugged (2013) auf 1 eingestiegen sind. So lange ist das auch noch nicht her.
Aber vllt haben die sich durch den unüblichen Sound und Trettmann Feat eher abschrecken lassen und die jungen Leute uninteressierts trotzdem nicht.
 
Da kann man sich schon mal fragen, wo die Max Herre Fans sind, die dafür gesorgt haben, dass Hallo Welt (2012) auf 1 und das MTV Unplugged (2013) auf 1 eingestiegen sind. So lange ist das auch noch nicht her.
Aber vllt haben die sich durch den unüblichen Sound und Trettmann Feat eher abschrecken lassen und die jungen Leute uninteressierts trotzdem nicht.
Streaming hat einfach die komplette Musikindustrie verändert, vor allem für die alten Künstler. Dazu kommt, dass viele alte Freundeskreisfans in aller Regel gerade damit beschäftigt sind, Kinderärsche zu wickeln und Musik dann einfach an Stellenwert verliert. Ich mag die Platte sehr.
 
Industrie-technisch liegen zwischen 2013 und 2019 schon Welten. Der physikalische Datenträger ist jetzt eigentlich mehr oder minder endgültig tot, zusammen mit ihm das Album-Format. Viel wichtiger ist aber, dass man nicht mehr alle fünf Jahre ein neues Album rausbringen kann mit der Erwartung, dass es sich gut verkauft, da man ja eine feste "Fanbase" hat. Auch die Leute haben sich verändert und mit ihnen die Kaufkraft.

Allerdings sehe ich jetzt Max Herre nicht wirklich mehr im HipHop-Kontext. Er bedient doch - je nach Lust und Laune - die Songwriter-, oder Pop-Schiene. Die hat es generell schwer, wenn da nicht gerade ein Max Mustermann vom Major Label in den Rachen aller Leute gedrückt wird (zumal jetzt Promo-technisch doch auch kaum was ging, oder?).
 
Gerade den hätte´s nicht gebraucht. Wirkt mir im Kontext des Albums zu aufgesetzt und völlig deplatziert...
Warte noch auf die Vinyl-Lieferung, habe deshalb das Album im Kontext noch nicht gehört;). Als Song alleine finde ich den richtig, richtig stark. Aber klar, bedient mein Gutmenschentum, das mag der ein oder andere hier anders sehen.
 
Das Album ist sicher kein klassisches Rap-Album, aber das jemand so ein Album ohne Rap-Background macht ist auch undenkbar. Pop sagt sowieso nix aus. Auf Massengeschmack und Melodien für Millionen ist das Album sicher nicht ausgelegt.
Finde das Album jedenfalls sehr gelungen. Die Produktion ist extrem rund, die Tracks greifen ineinander über und schaffen eine durchgehende Atmosphäre. Würde mich mal interessieren, was da seit dem ursprünglichen Release Date geändert wurde, für mich passt es so einfach.
 
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