Dortmund – Der Gangster-Rapper mit der goldenen 8000-Euro-Maske ist stinksauer: Bei seiner Festnahme in der vergangenen Woche soll das SEK die Mutter (60) von 18 Karat (bürgerlich: Ivo V.) schwer verletzt haben!
Bewaffnete und gepanzerte Elite-Polizisten standen am Mittwoch um 6 Uhr vor dem kleinen Mehrfamilienhaus in einem Dortmunder Vorort. In der Uniform steckte ein Durchsuchungsbeschluss für zwei Wohnungen, in denen sich Ivo V. (34) aufhalten könnte – es ging um den Verdacht der Beteiligung an einem Mordanschlag.
Im Dunkeln brachen die Beamten die Haustür auf. Ivos Mutter (wohnt im Erdgeschoss) wurde wach. „Sie dachte zunächst an Einbrecher“, sagte ihre Rechtsanwältin Dr. Arabella Pooth (35).
Mit ihrem kleinen Terrier im Arm schlich sich die Mieterin im Nachthemd an die Tür. „Ich wollte kurz im Flur nach dem Rechten sehen“, sagte sie später.
Plötzlich habe ein unbekannter Mann mit einer Gesichtsmaske im Flur gestanden. Nach einem kurzen Wortwechsel stieß er sie ihrer Schilderung zufolge mit dem Fuß nach hinten. „Mehrere Meter von der Tür entfernt stürzte meine Mandantin ins Schlafzimmer. Dabei zog sie sich einen schmerzhaften Wirbelbruch zu. Wir haben Strafanzeige erstattet“, sagte Dr. Pooth.
8 Karat entdeckten die Beamten schließlich eine Etage höher. Er hatte bei seiner Schwester übernachtet. Auch der Musiker wurde bei dem Zugriff verletzt. „Darüber will ich gar nicht reden, ich war ja die Zielperson – auch wenn ich mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun habe“, sagt der Rapper.
„Aber dass meine Mama so behandelt wurde, ist für mich einfach unfassbar. Sie ist eine kleine Person, völlig unbescholten. Jetzt liegt sie seit einer Woche im Krankenhaus, hat Schmerzen, musste operiert werden. Sie hat große Ängste und hat ihren Glauben an den Rechtsstaat verloren“, sagt der Musiker.
Die Polizei erklärte auf BILD-Anfrage, dass bei dem Einsatz die Wohnungsinhaberin „im Flur zu Fall“ gekommen sei. Unter welchen Umständen, das wollte die Behörde zunächst nicht sagen: „Die Ermittlungen dauern an.“
Ivo selbst durfte nach dem Verhör wieder nach Hause. Er stand nach Hinweisen eines Zeugen im Verdacht, seinem Bekannten Sammy Miri (32) eine Waffe besorgt zu haben. Damit wurde im Juli der „Bandidos“-Friseur Benjamin G. (37) in Dortmund angeschossen – der wiederum zuvor den Clan-Chef bei einem Messerangriff mit einem Komplizen fast getötet hatte.
Staatsanwalt Henner Kruse (48): „Beweise für die Vorwürfe wurden nicht gefunden, deshalb wurde der Verdächtige noch am selben Tag entlassen.“