Die 1. und 2. Single zeigen eigentlich das Soundbild vom Album: Während Alphagenetik eher an den Alphagene1-Sound erinnert, führt Valhalla exakt diese Imperator-/Monumentschiene weiter incl. 300-Krieger-Lines etc. pp.
Was dabei rauskommt, ein über 24 Tracks verteilter halbgarer Mix, der wie ne Track-Compilation von unveröffentlichtem Material wirkt. Da wechseln sich Soundbilder ab die absolut nichts zusammen auf einem Album verloren haben, Beispiel von Star zu Dealer auf Stonehedge: Während Ersterer souverän die Thematik von Alphagene fortführt incl. Ghettostreicherbeat und gewohntem Flow (Humor mal ausgenommen, kann man sehen wie man will), wird direkt im Anschluss auf nem typischen (lieblosen) AlphaMusicBeat humorlos rumgeschrien und man will am Liebsten sofort die Kopfhörer wegschmeißen. Genauso ist es mir unbegreiflich, wie man als Künstler auf dem einen Track mit krankem Flow jegliche Reimeketten runterrattern kann und auf dem gleichen Album durch n anderen Track stolpert und mehrfach den Takt nicht trifft. Ähnlich zieht sich das durch die Lyrik: Es gibt Zeilen (+Vergleiche), die ich genial finde und dann im nächsten Track wird wieder von permanent über Verrätern gerappt und zum 20. Mal die Einzelkämpferthematik heruntergerattert. Beim Mastern/Mixing ähnlich: Einige Tracks mega sauber, der nächste Track klingt wie aus ner Blechbüchse.
Ich glaube einfach, dass der über alles erhabene Boss keine Kritik mehr duldet in eigenen Kreisen, anders kann ich mir so ein Produkt nicht erklären. Da sind ja durchaus geile Ansätze drin aber für das Soundbild muss man da mal jemand einstellen, das ist teilweise echt Ohrenkrebspotential. Beispiel Odin: Da wird alles zerfetzt und die letzten 30 Sekunden brüllt er nicht nur noch "Odin Odin Odin" ins Mikrofon, statt den genialen Beat einfach auslaufen zu lassen. Technisch 1A, aber kein musikalisches Gefühl.
Features bis auf BOZ unnötig, YAYO mit Asche absoluter Tiefpunkt des Albums.
Highlights: Von Star zu Dealer (hauptsächlich wegen diesem krassen Beat), Alphagenetik, Odin, Renaissance, Wolfsblut, der König ist tot. Noch 1-2 Tracks mehr und das wäre ne bombastische EP geworden.
Fazit: Vielleicht das schwächste Album von Kollegah, auf jeden Fall aber weit unten in der Diskographie