Die USA: Politik, Gesellschaft, Kultur...

naja zeit :oops: aber bin schon ganz interessiert am thema. hab mir letztens 8:46 von chappelle angesehen und sein eigener opa war noch auf der straße als bürgerrechtler unterwegs...das ist alles noch so aktuell, fucking ray charles durfte erst wieder in georgia auftreten, da war ich schon 1 jahr alt und wir diskutieren hier über "gIbT eS sYsTemIsChen RaSsIsMus"
 
Das ist individueller Rassismus, aber kein System. Oder ist mir da etwas entgangen? Was genau meinst du?
https://uwidata.com/11836-we-are-fa...e-fields-discusses-the-race-crisis-in-the-us/
https://scoop.upworthy.com/whistleb...-hard-being-the-good-cop-in-police-department


Ok mein Fehler, hatte nicht auf dem Schirm, dass Paul Manning Kanadier ist.
Beschränkt man das Thema nicht auf die letzten paar Wochen, gibt es allerdings sehr viele Beispiele von vor 1-5 Jahren, wo higher-ups irgendwelche Kollegen indirekt anweisen, ihre Beschwerden sein zu lassen oder andere fragwürdige Konsequenzen ziehen. Also kann ich deinem ursprünglichen Zitat nicht wirklich widersprechen.
 
thema rassismus und auch gangkrimminalität in den usa:

Man könnte sich auch mal fragen, ob das gnadenlose system freier konkurrenz um geld und lebenschancen, was ja quasi gründungsmythos dieser nation ist, neben vereinzelten gewinnern auch eine masse an verlieren produziert, die sich als absicherung wieder an ihre community (ethnisch oder religiös) wenden müssen. Dass aus der gewinner/verlierer einteilung noch eine moralische bewertung ala du hast es nicht geschafft, dann hast du dich nicht angestrengt, dann glaubst du wohl nicht an unsere amerikanischen werte, dann bist du wohl kein echter amerikaner mitschwingen kann, ist noch ne andere sache.

Jedenfalls kämpft die schwarze community freilich mit in diesem freien konkurrenzkampf, jedoch seit jeher mit ungleichen mitteln ausgestattet (um es zu schaffen braucht man schließlich nicht nur wille sondern auch ressourcen) und in einem rechtssystem, welches sie lange zeit benachteiligte.
Sie bleiben in folge also mehrheitlich unter sich und unten in der einkommensskala was negative klischees weiter verfestigt.

Wie reagiert die afro-amerikanische community darauf?
Entweder wird die kapitalistische verheißung "risiko bringt gewinn" auf der illegalen seite des marktes gesucht und man holt sich dennoch ein stück vom kuchen. die tugenden der marktwirtschaftl. konkurrenz des mainstreams kommen dann in der gang culture in brutalerer form zur geltung.
Oder es gibt die anständigen, die aus ihrer not eine tugend machen, ihre begrenzten erfolgschancen hinnehmen und sich stolz und redlich fühlen.
Alternativ gibt es dann noch die, die sich dem christl glauben intensiv hingeben und vom lokalen pastor und dem mainstream amerika geliebt werden, wofür sie sich aber auch nichts kaufen können.

Blm und co fordern dass sich staat und wirtschaft nach den prinzipien freiheit, gleicheit und dem streben nach glück richten sollen, was aber mehrheitlich schon längst getan wird. Es gibt umfangreiche anti-diskriminierungs gesetze, quotenregelungen, unternehmen versichern wie abscheußlich sie doch rassismus finden würden usw.
Über ökonomische regelungen wird selten bis nie gesprochen und deshalb wird sich das leben der schwarzen in den usa in zukunft auch ohne polizei oder mit neuer und gut ausgebildeter polizei nicht grundsätzlich ändern (oh gott zum schluss ich höre mich an wie dieser heisterhagen lach)
 
Last edited:
https://uwidata.com/11836-we-are-fa...e-fields-discusses-the-race-crisis-in-the-us/
https://scoop.upworthy.com/whistleb...-hard-being-the-good-cop-in-police-department


Ok mein Fehler, hatte nicht auf dem Schirm, dass Paul Manning Kanadier ist.
Beschränkt man das Thema nicht auf die letzten paar Wochen, gibt es allerdings sehr viele Beispiele von vor 1-5 Jahren, wo higher-ups irgendwelche Kollegen indirekt anweisen, ihre Beschwerden sein zu lassen oder andere fragwürdige Konsequenzen ziehen. Also kann ich deinem ursprünglichen Zitat nicht wirklich widersprechen.
Aber es sind ja Einzelpersonen bzw. kleinere Gruppen wo sowas stattfindet. Alles punktuell. Es existieren keine Gesetze oder Richtlinien die die schwarze Bevölkerung systematisch benachteiligen. Ein Beispiel jedoch wurde in den vergangen Wochen dann doch genannt, wo man heute aufgrund seiner Hautfarbe/Rasse diskriminiert wird und wo ein System dahinter steht. Affirmative Action. Das einzige Beispiel mit struktureller Diskriminierung welches mir untergekommen ist benachteiligt Weiße und Asiaten und bevorzugt Schwarze.
 
EbD_d6aWkAARSuf


:emoji_ballot_box: trump ihr trotel :emoji_octopus:
 
edit: wobei ich mir nach wie vor nicht sicher bin was "systematisch" hier bedeuten soll
Das System der Benachteiligung wandelt sich letztlich fortwährend. Seit jeher und aktuell stehen eben gewaltsame Übergriffe der Polizei, Inhaftierungen und teils überzogene Strafmaße für Bagatelldelikte, die vor allem, vor dem Hintergrund der Privatisierung vieler Gefängnisse, einen besonders bitteren Beigeschmack haben, im Fokus. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Schwarze häufiger kontrolliert, angeklagt und zu ungleich höheren Strafen als weiße verurteilt werden. Ein Paradebeispiel, ist die Tatsache, dass es in absoluten Zahlen, mehr Weiße als Schwarze Drogenabhängige gibt, letztlich allerdings die Zahl der Schwarzen, die aufgrund von Drogendelikten einsitzen, die der Weißen um ein Vielfaches übersteigt. Wenn du immernoch konkret nach einem System dahinter fragst, dann ist der Fakt, dass es für den Besitz von Crack, wesentlich höhere Strafen gibt, als für den Besitz der gleichen Menge, der gleichen Droge (Kokain) in Pulverform.

Letztlich könnte man einen ellenlangen Tuntenroman schreiben, es wären letztlich immer nur Teile eines großen Puzzles, die man darlegt.
 
Das sind doch auch nur Beispiele und keine Antwort.
Letztlich könnte man einen ellenlangen Tuntenroman schreiben, es wären letztlich immer nur Teile eines großen Puzzles, die man darlegt.
Sagst ja selbst.

Ist halt die Frage ob man wie afe gleich ein komplettes Rassengesetz verlangt, um systemischen Rassismus zu sehen, oder die Möglichkeiten der Selbstkontrolle und Vertuschung, die mindestens in einzelnen Kleincountyrevieren möglichst umfangreich ausgenutzt werden, bereits ausreicht.
 
Ein Paradebeispiel, ist die Tatsache, dass es in absoluten Zahlen, mehr Weiße als Schwarze Drogenabhängige gibt, letztlich allerdings die Zahl der Schwarzen, die aufgrund von Drogendelikten einsitzen, die der Weißen um ein Vielfaches übersteigt.

hier noch ein paradebeispiel. irgendwie passend zum thema der letzten wochen.

weißer Supremacist und Massenmörder

VS.

erga_t580.png

Zigarettenverkäufer

:emoji_thinking:
 
Das sind doch auch nur Beispiele und keine Antwort.

Sagst ja selbst.

Ist halt die Frage ob man wie afe gleich ein komplettes Rassengesetz verlangt, um systemischen Rassismus zu sehen, oder die Möglichkeiten der Selbstkontrolle und Vertuschung, die mindestens in einzelnen Kleincountyrevieren möglichst umfangreich ausgenutzt werden, bereits ausreicht.
Jetzt übertreibst du aber, ich hätte gern ein Beleg für ein System welches Schwarze benachteiligt. Dass müssen jetzt keine Nürnberger Gesetze sein.
Was Korruption anbelangt so existiert diese auch in Revieren/Counties mit Schwarzen in Führungspositionen. Baltimore ist nicht nur dank The Wire bekannt.
Das System der Benachteiligung wandelt sich letztlich fortwährend. Seit jeher und aktuell stehen eben gewaltsame Übergriffe der Polizei, Inhaftierungen und teils überzogene Strafmaße für Bagatelldelikte, die vor allem, vor dem Hintergrund der Privatisierung vieler Gefängnisse, einen besonders bitteren Beigeschmack haben, im Fokus. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Schwarze häufiger kontrolliert, angeklagt und zu ungleich höheren Strafen als weiße verurteilt werden. Ein Paradebeispiel, ist die Tatsache, dass es in absoluten Zahlen, mehr Weiße als Schwarze Drogenabhängige gibt, letztlich allerdings die Zahl der Schwarzen, die aufgrund von Drogendelikten einsitzen, die der Weißen um ein Vielfaches übersteigt. Wenn du immernoch konkret nach einem System dahinter fragst, dann ist der Fakt, dass es für den Besitz von Crack, wesentlich höhere Strafen gibt, als für den Besitz der gleichen Menge, der gleichen Droge (Kokain) in Pulverform.

Letztlich könnte man einen ellenlangen Tuntenroman schreiben, es wären letztlich immer nur Teile eines großen Puzzles, die man darlegt.
Das ist doch circular reasoning. Egal wo man ansetzt, es wird mit Rassismus argumentiert. Wie kam es zu der überproportionalen Gefängnispopulation? Rassismus. Wie kam es zu der überproportionalen Verurteilung? Rassismus. Wie kam es zu der überproportionalen Verhaftung? Rassismus. Wie kam es zu den überproportionalen Straftaten? Rassismus. Da werden an jeder Station dieser Verkettung andere Faktoren ausgeblendet oder kleingeredet. Wie du selbst sagst, ein Puzzle. Und ich zweifle auch nicht an dass Rassismus ein Teil davon ist, aber es ist kein strukturelles Problem. Das hat die USA hinter sich.
Für Privat-Gefängnisse macht es doch keinen Unterschied wer da nun einsitzt, ob Latino, Weißer oder Schwarzer. Crack Delikte bedeuten auch für den Weißen ein höheres Strafmaß als Kokain. Mir fallen so einige Faktoren ein die eine weitaus größere Rolle spielen als die Hautfarbe ob nun jemand im Knast landet oder nicht und für diese Faktoren gibt es reichlich Studien die das belegen.
 
Das ist doch circular reasoning. Egal wo man ansetzt, es wird mit Rassismus argumentiert. Wie kam es zu der überproportionalen Gefängnispopulation? Rassismus. Wie kam es zu der überproportionalen Verurteilung? Rassismus. Wie kam es zu der überproportionalen Verhaftung? Rassismus. Wie kam es zu den überproportionalen Straftaten? Rassismus.

Das ist kein circular Reasoning, die arme schwarze Bevölkerung hat weniger Chancen am Arbeitsmarkt zu profitieren, entscheidet sich aufgrund dessen (und anderer Faktoren e.g Single Parent Household) eher für kriminelle Aktivitäten und wird für diese verglichen mit weißen Verbrechern härter bestraft.
 
Mir fallen so einige Faktoren ein die eine weitaus größere Rolle spielen als die Hautfarbe ob nun jemand im Knast landet oder nicht und für diese Faktoren gibt es reichlich Studien die das belegen.
Deine Aussage impliziert, dass die Hautfarbe eine Rolle spielt. In deinen Augen eine unbedeutende, in meinen Augen eine bedeutende. Letztlich ist dieser Faktor, egal wie unbedeutend er erscheinen mag, ein Missstand, den man beheben muss, oder etwa nicht?

Nebenbei erwähnt, erwarte ich von einem Rechtsstaat eigentlich auch, dass einer Gefängnisstrafe, ein faires Verfahren vorausgeht. Fakt ist aber, dass über 90 % der Inhaftierten Schwarzen einen sogenannten "Deal" abgeschlossen haben, da es im Hinterstübchen gerne mal heißt "3 Jahre hier, oder dreißig Jahre vor Gericht".
 
Ein County ist doch ein System? Oder was meinst du hier mit System?
Ja, aber es sind doch Einzelpersonen die rassistisch vorgehen. Dahinter stehen individuelle Entscheidungen die nicht durch Vorgaben/Richtlinien/Gesetze getrieben werden. Ich verstehe schon was du meinst, dass nach unten hin aufgrund einer rassistischen Entscheidung einer Führungsperson daraus ein "System" entsteht. Aber das ist doch kein gesamtgesellschaftliches Problem.
Das ist kein circular Reasoning, die arme schwarze Bevölkerung hat weniger Chancen am Arbeitsmarkt zu profitieren, entscheidet sich aufgrund dessen (und anderer Faktoren e.g Single Parent Household) eher für kriminelle Aktivitäten und wird für diese verglichen mit weißen Verbrechern härter bestraft.
Single Parent Household, Armut, schlechte Bildung... alles Faktoren die auch auf den trailer park Joe zutreffen, unabhängig der Hautfarbe.
Deine Aussage impliziert, dass die Hautfarbe eine Rolle spielt. In deinen Augen eine unbedeutende, in meinen Augen eine bedeutende. Letztlich ist dieser Faktor, egal wie unbedeutend er erscheinen mag, ein Missstand, den man beheben muss, oder etwa nicht?

Nebenbei erwähnt, erwarte ich von einem Rechtsstaat eigentlich auch, dass einer Gefängnisstrafe, ein faires Verfahren vorausgeht. Fakt ist aber, dass über 90 % der Inhaftierten Schwarzen einen sogenannten "Deal" abgeschlossen haben, da es im Hinterstübchen gerne mal heißt "3 Jahre hier, oder dreißig Jahre vor Gericht".
Ich sagte doch dass indiviueller Rassismus existiert. Er spielt vereinzelt eine Rolle.
 
Ja, aber es sind doch Einzelpersonen die rassistisch vorgehen. Dahinter stehen individuelle Entscheidungen die nicht durch Vorgaben/Richtlinien/Gesetze getrieben werden. Ich verstehe schon was du meinst, dass nach unten hin aufgrund einer rassistischen Entscheidung einer Führungsperson daraus ein "System" entsteht. Aber das ist doch kein gesamtgesellschaftliches Problem.
Ja wir widersprechen uns doch ausschließlich im Verständnis von systemisch.


Vergleiche mit Korruption in bspw Baltimore finde ich dennoch sehr zweifelhaft, allein wegen der Häufigkeit.
 
Single Parent Household, Armut, schlechte Bildung... alles Faktoren die auch auf den trailer park Joe zutreffen, unabhängig der Hautfarbe.

Trifft aber deutlich häufiger auf die Black Community zu, da sie Jahrhunderte lang von der Möglichkeit Wohlstand zu generieren ausgeschloßen wurden und die Folgen heute noch einen Impact haben. + Jahrhunderte lang Familien von Sklavenhaltern auseinander gerissen wurden. Gibt Studien, dass solche Traumas über Generationen hinweg wirken können.

Fokus von BLM müsste sein, wie mehr Afroamerikaner Universitätsabschlüsse erlangen, Unternehmen gründen, Wohlstand aufbauen + Änderungen am Justizsystem + Verschärfung der Waffengesetze + Änderungen an der Drogenpolitik.

Aber das ist halt etwas komplizierter als gegen Polizeigewalt zu demonstrieren (was zweifelslos berechtigt ist, meiner Meinung nach allerdings nicht effektiv, weil

deshalb wird sich das leben der schwarzen in den usa in zukunft auch ohne polizei oder mit neuer und gut ausgebildeter polizei nicht grundsätzlich ändern
 
Ich sagte doch dass indiviueller Rassismus existiert. Er spielt vereinzelt eine Rolle.
Und was sollte man dagegen unternehmen? Trump wählen, oder?

Mal ernsthaft, ich spreche von einer Exekutive, die die Schwarzen nach Abschaffung der Sklaverei sehr häufig in Form von Polizeigewalt kennengelernt haben. Mit einem best of könnte man rotten com wieder aufleben lassen.
Ich spreche davon, dass die überwältigende Mehrheit der Schwarzen, die aktuell inhaftiert sind, die Judikative nur in Form eines Deals kennengelernt haben und nie ein Verfahren hatten, geschweige denn ein gerechtes.
Und davon, dass die Medien, nach Abschaffung der Sklaverei, zumindest bis in die sechziger, die Schwarzen mehrheitlich als drogensüchtige Vergewaltiger dargestellt haben und der Rassismus somit eine Tradition und nicht so einfach zu erschütternde Wurzeln in Teilen der amerikanischen Gesellschaft hat.

Faszinierend, wie du das Alles mit ein zwei lapidaren Sätzen abtust.
 
Fokus von BLM müsste sein, wie mehr Afroamerikaner Universitätsabschlüsse erlangen, Unternehmen gründen, Wohlstand aufbauen + Änderungen am Justizsystem + Verschärfung der Waffengesetze + Änderungen an der Drogenpolitik.

Aber das ist halt etwas komplizierter als gegen Polizeigewalt zu demonstrieren

https://blacklivesmatter.com/blms-whatmatters2020-goals-and-focus/

BLM’s #WhatMatters2020 will focus on the following issues:

  • Racial Injustice
  • Police Brutality
  • Criminal Justice Reform
  • Black Immigration
  • Economic Injustice
  • LGBTQIA+ and Human Rights
  • Environmental Conditions
  • Voting Rights & Suppression
  • Healthcare
  • Government Corruption
  • Education
  • Commonsense Gun Laws

ich sehe du hast es nicht mal auf deren Page geschafft, bevor du hier deinen Müll ablässt.

Hopfen und Malz verloren.
 
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