Gedichte und so weiter.....

Hier eins von Georg Trakl:

Dämmerung

Im Hof, verhext von milchigem Dämmerschein,
Durch Herbstgebräuntes weiche Kranke gleiten.
Ihr wächsern-runder Blick sinnt goldner Zeiten,
Erfüllt von Träumerei und Ruh und Wein.

Ihr Siechtum schließt geisterhaft sich ein.
Die Sterne weiße Traurigkeit verbreiten.
Im Grau, erfüllt von Täuschung und Geläuten,
Sieh, wie die Schrecklichen sich wirr zerstreun.

Formlose Spottgestalten huschen, kauern
Und flattern sie auf schwarz-gekreuzten Pfaden.
O! trauervolle Schatten an den Mauern.

Die andern fliehn durch dunkelnde Arkaden;
Und nächtens stürzen sie aus roten Schauern
Des Sternenwinds, gleich rasenden Mänaden.

http://www.think-of-me.de/Biography/Georg_Trakl.htm
 
Es ist mir nicht vergönnt meine Seele zu spüren meine Flügel zu Berühren sie auszubreiten und zu fliegen stattdessen höre ich euch flüstern: „dich werden wir kriegen“.
Es ist mir nicht vergönnt Gefühle zu geben einmal lachend diese Welt zu erleben.
Es ist mir nicht vergönnt auf mein Herz zufühlen denn ständig musst du es zerstören was soll die Andeutung du wirst es schon hören.
Es ist mir nicht vergönnt auf mich zu schauen ohne das ich sehe mein Gesicht ist ganz Blau.
Es ist mir nicht vergönnt einmal zu strahlen nur lachen was würde ich dafür geben einmal wie ihr zureden.
 
Hab ich heute morgen auf ner Toillette in Honduras gelesen :cool:

Here i sit
Broken Hearted
Came to shit
But only farted
 
dat hab ich am 11.9. diesen jahres geschrieben :oops:

Tribute

Five years ago
ev'ryboy remember
the day is the day
the world changed forever.

The day started
went on for a few hours
then it happened
we'd lost our power.

The world was shocked
our eyes kept locked
the fire burned
time stands still.

I couldn't believe it
was it real?

Sag es wie's Bushido singt
"Es ist ein Augenblick, der dir das Leben nimmt"
Denn wenn du siehst
wie Menschen aus den Fenstern spring'.

Fünf Jahre nun
und jeder weiß wo er war
was er tat als es geschah.

And all i want to say
today is the day...

:(

und das hab ich geschrieben als mir so danach war :D

Holdin' you in my arms so tight
feelin' your breath when you sleep at night
Sittin' in my room
just thinkin' about you.

Your hands in my neck
slidin' down my back
touchin' my shoulder
'n time's movin slower

Take my hand
let's step outta reality
I know
what your words are meant to be
never
wanna lose this infinity
together
with you i will fly away

Life without you isn't life anymore
i need you in my life
butterflys in my head
i want you in my bed.

Once or live twice
when you look at me
beautiful brown eyes
your body's so close to mine
it took a long time
till i realized what i feel.

Take my hand
let's fly away
up to the sky

First i never recognized you
then i've always seen you
thought no, that's not what i want
sometimes i hated you
sometimes called names to you
in anger when we had trouble.

But the more i've seen you
the more i'm paralyzed by you.
And now it's time
to tell you it's true
the fact is
that i'll always love you.
 
Mein lyrischtes Werk bisher:




Die Wahrheit

Ein schönes Gedicht
das durch Schlichtheit besticht
Einziger Inhalt:
Du scheiße, ich nicht.




Ich finde das sehr tiefsinnig. Viel Randschärfe!


Außerdem das hier:


Strapse unterm Kittel

Der Arzt verliert durch Weiblichkeit
an Kompetenz und Beinfreiheit.
Denn in der heilgen Medizin
ist man ungern feminin

Schuld ist wie immer der Patient
der die Frau nicht anerkennt.
Was soll man machen, gegen die Wünsche des Geldes
solange der letzte Privatpatient noch auf der Welt ist?

Die Haare müssen ab, unmenschliche Bedingungen
nur maskulin genug gefärbt, entfernt man als Frau Lungen.
Wenn der Patient während der OP aus Versehen aufwacht
und über seinem Körper eine Ärztin ausmacht.
Denkt er: "Das muss eine Putzfrau sein!"
Schuckt sie weg, kotzt, und fängt an zu schrein.

Die Frau aber, wehrhaft, wie sie heute sind
geht aus dem Raum und schnurstracks zu ihrem Spind.
Aus jenem entnimmt sie diverse Instrumente
Sie alle führn addiert zum abrupten Lebensende

Der dumme Patient muss halt jetzt dran glauben,
wie kann ers auch wagen, der Frau den Nerv zu rauben?




Und damit man mich nicht ins Exil verbannt, die schlimmsten Stunden meines Lebens, fremdgegangen werden ist nicht schön








Dem Schmetterling

eine Melone noch
der Kokon bricht auf und der Schmetterling schlüpft
zum Abflug bereit
die Fluegel gespreizt, alles bricht zusammen
Ab in die langersehnte Freiheit, bevor man aufgespießt hinter Glas endet
Die Zeit ist reif, genug gewartet
Der Schmetterling hebt ab
und landet nicht mehr
Vielen Dank fuer die Starthilfe
vielleich sieht man sich mal



Es kriecht ein Tier im Dreck
Regen kommt auf
schwere Tropfen schlagen auf die viel zu weiche Haut
Das Tier muss Schutz suchen
Immer tiefer in die Erde, immer weiter nach unten.
verschwindet und weicht auf
Salze lösen den toten Koerper auf und schwemmen ihn
ins Grundwasser



Freier Fall in die absolute Freiheit

Dabei scheint man zu fallen
Jeder Durchbruch zerstört einen Teil
aber kein Aufprall bringt das Ende
sondern nur ein volles Bewusstsein
Die Luft wird zäh, alles ist eng
man erstickt, bevor man aufschlaegt



und nichts als die

Wie kann ein Flugzeug so viele Bomben tragen
ein einziger Tag so viel Leid mitbringen
Heimtückisch schleicht sich die Wahrheit durch die Trümmer
und hinterlässt noch mehr Verzweiflung
Sie kommt unangemeldet und offenbart sich nur nach und nach
das Ausmass der Qualen zu steigern
doch verkürzt sie auch die schmerzhaftere Ungewissheit und gibt Orientierung
ein sehr steiler Hang, dessen Erklimmung einen Horizont bietet



Pressemitteilung

Frage Journalist: "...?"
Antwort: Lassen Sie mich das erklären
Äh
Ich kann Ihnen versichern
Auf keinen Fall
Zwischenfrage: "...!...?...?"
Antwort: Äh, ja...
Aber auf jeden Fall
...
Wie können Sie diese Unterstellung wagen?
Journalist: Mit Recht! (geht ab)
Antwort: Beweise! Beweise! Bewei...



Reaktorunfall

Neue Energie zeigt ihre hässliche Seite
missbraucht ihre große Kraft
verzerrt ihr Einsatzgebiet
dual use argument


Juhu!

Nur du bist schuld!
Ich habe Recht, ich bin im Recht
Es ist dein Fehler
Niemand anderes, keine Ausreden
Nur ganz allein du
Endlich!
Was fuer eine Entlastung!
Befreit aufatmen, das regelst DU
Kein schlechte Gewissen, kein Druck
Ich freue mich ja so





Umschulung

Ich bin nicht hierfür gemacht
zu viel Stress
Sie sollten wechseln
aber da gibt es doch auch so viele Gründe dagegen
man lernt doch auch dazu, oder?
Das arrangiert sich nicht mehr?
Es hat aber doch-
Nein! Bitte nicht



Warum auch nicht?

Ich versteh dich
Ja klar, kein Problem
Natürlich!
Nee, echt nicht, wirklich!
Ist ok, geht in Ordnung
Macht mir echt nichts aus
Ist doch Ehrensache.
Kannst immer wieder zu mir kommen



Rasend

Ich könnte Planeten vernichten, Zivilisationen auslöschen
ich könnte das gesamte Leben mit einem Achselzucken beenden.
Ich würde selbst über meine Grausamkeit überrascht sein,
wäre sie relevant
Aber das liegt fern, ungezügelter Hass lässt mich nun handeln
Ich rotte aus, mache dem Erdboden gleich
vertilge und töte.
Was einst zur Beruhigung gedacht war, hat nun Besitz ergriffen von mir
Die Zukunft, die zur Besonnenheit mahnt, wird soeben in die Vergangenheit deportiert
Vor mir liegt jetzt nur noch das Ende des Werkes
Ich ziehe den Stecker
Tiefe Befriedigung erwärmt meine sterbenden Reste



Ich habe keinen Hunger
Alles zieht sich zusammen
zerrt an mir
zerreißt mich
und wirft mich weg




Es ist doch erstaunlich, wie schnell man leer sein kann
Absolut leer, zu keiner Gefühlsregung mehr faehig
Eine Flasche Wasser, die von innen einfriert
obwohl sie laengst verschüttet wurde
Eine trockene, statische Kälte
 
www.fifaform.de said:
Mein lyrischtes Werk bisher:

Die Wahrheit

Ein schönes Gedicht
das durch Schlichtheit besticht
Einziger Inhalt:
Du scheiße, ich nicht.

:cool: :D :D

top!
 
Sah einen weißen Vogel

Sah einen weißen Vogel in dunkler Nacht.
Da wußt´ ich, daß es Zeit war, das Licht zu löschen,
das Licht meiner Augen in dunkler Nacht.

Sah eine Wolke, nicht gößer als eine Hand.
Da wußt´ ich: Den Regen, wie ich in verstand,
kann ich keinem erklären.

Sah ein Blatt, das fiel, das fällt.
Die Zeit ist kurz.
Beschwer mich nicht über die Welt.

Natan Sach
*1930


Das alte Spiel

Ich schau sie an
und sehe mich
Dann hör ich sie an
Verstehe mich

Doch was ihr sagen?
Durch nichts getrennt
Nicht besser zusammen
Ist sie - bin ich

Claude Sernet
*1902
 
nun ja ich weiss nicht ob es hierhin gehört aber ich finde Schillers text aus Beetovens 9. sinfonie einfach hammer... und wenn man das noch als Chor hört ist das einfach ein gänsehautfeeling - gestern wieder die CD ausgegraben und sofort auf den iPod gepackt :D ^^

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.
Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod;
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott!
Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt'gen Plan,
Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.
Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder! Über'm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such' ihn über'm Sternenzelt!
Über Sternen muss er wohnen.
 
Karl Gerold

Geaspräch

Du bist der See,
ich bin der Fluß
und stürze tief
in dich hinein.


Bist du nicht See und ich nicht Fluß,
dann sind wir beide
ganz allein
 
aber eigentlich mag ich eher lustige sachen :D

Heinrich von Gyldenfeldt
Verse von der Brechstange

Ramses
"Für's Büblein sind die Schuh zu klein."
"Dann Ramses mit dem Hammer rein!"

Sokrates
"Mein Herr, wo ist der Eintrittschein?
Sokrates kommt man hier nicht rein!"

Caesar
Ein Kanibale kaute verbissen
Herum auf 'ner Diakonissin
Da brach ihm 'ne Plombe heraus
So Caesar sie gar nicht mal aus.

Christus
Der eine zum anderen Hahn:
"Ich guck mir's nicht mehr lange an.
Nu steig herab von meinem Huhn,
Denn sonst Christus mit mir zu tun!"

Voltaire
Liebt man sich am Schwarzen Meer,
so schmiert man sich die Knie Voltaire.

Baudelaire
Der Paddler plumpste in das Meer.
Nunmehr befand sich das Baudelaire

Lenin
"Opa's voll bis an den Rand!"
"Dann Lenin einfach an die Wand."

Einstein
Reisende in Richtung Gießen:
Einstein und die Türen schließen!

John Wayne
Der Arzt sprach zu Trudlinden:
"Ich kann sie nicht entbinden.
Es setzen zwar John Wayne ein,
Doch brauch' ich erst den Krankenschein."
 
ach und eins meiner lieblingsgedichte:D


Heinz Erhardt
Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.

Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe gerade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!
Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!"

Also sprach sie und entwich.-
Made Junior aber schlich
hinterdrein; und das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde...
 
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