odem: on the run

wie findet ihr odem:on the run

  • sehr zu empfehlen, das buch ist sehr gut

    Stimmen: 56 66,7%
  • ist ganz gut,es lohnt sich

    Stimmen: 21 25,0%
  • eher nicht so doll

    Stimmen: 4 4,8%
  • bloß nich das buch ist absolut daneben

    Stimmen: 3 3,6%

  • Umfrageteilnehmer
    84
Original geschrieben von SALT
meines wissens lebt er schon ne weile nicht mehr in berlin... drastisch ist, das er wirklich von graffiti rein gar nix mehr wissen will...

...leider...

Mag sein, daß er nicht mehr in Berlin lebt.

Es ist normal, daß man von Graffiti in späteren Jahren gar nichts mehr wissen will, weil man als Erwachsener diese Epoche seines Lebens anders sieht und nachträglich auch anders bewertet.

Leute, die viel gesprüht haben und nicht erwischt wurden, können sich in Erinnerungen sonnen und Geschichten erzählen, aber die, die viel gemacht haben, erwischt wurden und ohne Hilfe der Eltern und ohne rechtlichen Beistand durch einen Anwalt Prozesse durchzustehen hatten und hoch verschuldet sind, würden die Zeit gern zurück drehen, weil sie nachträglich erkennen, wie viele Möglichkeiten sie verspielt hatten, die ihnen eine gesicherte Zukunft gegeben hätte.
Schau Dir doch mal an, wer alles vom Geltungsbedürfnis der Sprayer lebt!
Farbfirmen, die sich bei der Produktion auf die Wünsche der illegalen Sprayer einstellt, gleichzeitig aber auch für Geschädigte Reinigungsmittel produziert, mit denen Graffiti meist rückstandslos entfernt werden können. Eigentümlicherweise werden solche Firmen nicht belangt.
Reinigungsunternehmen, die sich zu Antigraffiti- Vereinen zusammenschließen, aber von Graffiti leben (wollen).
Sonderkommissionen, die mit der Strafverfolgung beschäftigt werden und auch Erfolgserlebnisse brauchen. Die Personalkosten für die Ergreifung der Täter sind deutlich höher als die Kosten für die Beseitigung und für eine sinnvolle Beschäftigung der Jugendlichen, die den Wunsch nach Gestaltung, Abenteuerlust u. Mutproben haben. Für strafmündige Kinder aus reichen Familien werden mit Hilfe eines Anwaltes Beweisanträge gestellt, wodurch dann nachgewiesen wird, daß oft der Straftatbestand der Sachbeschädigung nicht erfüllt ist, was dann zum Freispruch führt, folglich auch kein Eintrag über Sachbeschädigung im Erziehungsregister steht, was ärmeren Kindern oft verwehrt ist, weil das Geld fehlt, sie dadurch stigmatisiert sind.
Ich kenne viele Sprayer, die im Alter von 16 Jahren behauptet hatten, Graffiti ist ihr Leben und steht immer an erster Stelle. Als dann eine Lehrstelle gefunden war und die Arbeit Spaß machte, oder als die Freundin kam und „Bewegung in den Hormonhaushalt“ kam, wurde Graffiti zur schönsten Nebensache der Welt der verlor die Bedeutung ganz.
 
gute ansicht

Original geschrieben von UDU


Mag sein, daß er nicht mehr in Berlin lebt.

Es ist normal, daß man von Graffiti in späteren Jahren gar nichts mehr wissen will, weil man als Erwachsener diese Epoche seines Lebens anders sieht und nachträglich auch anders bewertet.

Leute, die viel gesprüht haben und nicht erwischt wurden, können sich in Erinnerungen sonnen und Geschichten erzählen, aber die, die viel gemacht haben, erwischt wurden und ohne Hilfe der Eltern und ohne rechtlichen Beistand durch einen Anwalt Prozesse durchzustehen hatten und hoch verschuldet sind, würden die Zeit gern zurück drehen, weil sie nachträglich erkennen, wie viele Möglichkeiten sie verspielt hatten, die ihnen eine gesicherte Zukunft gegeben hätte.
Schau Dir doch mal an, wer alles vom Geltungsbedürfnis der Sprayer lebt!
Farbfirmen, die sich bei der Produktion auf die Wünsche der illegalen Sprayer einstellt, gleichzeitig aber auch für Geschädigte Reinigungsmittel produziert, mit denen Graffiti meist rückstandslos entfernt werden können. Eigentümlicherweise werden solche Firmen nicht belangt.
Reinigungsunternehmen, die sich zu Antigraffiti- Vereinen zusammenschließen, aber von Graffiti leben (wollen).
Sonderkommissionen, die mit der Strafverfolgung beschäftigt werden und auch Erfolgserlebnisse brauchen. Die Personalkosten für die Ergreifung der Täter sind deutlich höher als die Kosten für die Beseitigung und für eine sinnvolle Beschäftigung der Jugendlichen, die den Wunsch nach Gestaltung, Abenteuerlust u. Mutproben haben. Für strafmündige Kinder aus reichen Familien werden mit Hilfe eines Anwaltes Beweisanträge gestellt, wodurch dann nachgewiesen wird, daß oft der Straftatbestand der Sachbeschädigung nicht erfüllt ist, was dann zum Freispruch führt, folglich auch kein Eintrag über Sachbeschädigung im Erziehungsregister steht, was ärmeren Kindern oft verwehrt ist, weil das Geld fehlt, sie dadurch stigmatisiert sind.
Ich kenne viele Sprayer, die im Alter von 16 Jahren behauptet hatten, Graffiti ist ihr Leben und steht immer an erster Stelle. Als dann eine Lehrstelle gefunden war und die Arbeit Spaß machte, oder als die Freundin kam und „Bewegung in den Hormonhaushalt“ kam, wurde Graffiti zur schönsten Nebensache der Welt der verlor die Bedeutung ganz.

so hab ich das ganze noch nie gesehen
zu deinem eintrag kann man nichts sagen ausser dass du bei fast allem was du sagst recht hast aber dass mit dem Ich kenne viele Sprayer, die im Alter von 16 Jahren behauptet hatten, Graffiti ist ihr Leben und steht immer an erster Stelle. Als dann eine Lehrstelle gefunden war und die Arbeit Spaß machte, oder als die Freundin kam und „Bewegung in den Hormonhaushalt“ kam, wurde Graffiti zur schönsten Nebensache der Welt der verlor die Bedeutung ganz. stimmt nicht ganz.
ich hab nen job und ne freundin und bin immernoch aktiv
also sind nicht alle so
aber trotzdem ne gute ansichtsweise
peace
 
ich denke wenn man älter wird kommt bei jedem der gedanke, das graffiti und fame nicht alles ist im leben. gut finde ich wenn leute das alles irgendwie gut hinbekommend verbinden
 
Original geschrieben von Stratege
ich denke wenn man älter wird kommt bei jedem der gedanke, das graffiti und fame nicht alles ist im leben. gut finde ich wenn leute das alles irgendwie gut hinbekommend verbinden

Das sehe ich auch so. Manche Sachen, an denen man sich beteiligt hatte, sieht man später aus einer anderen Perspektive und würde sie, mit den Lebenserfahrungen von jetzt, nicht noch einmal machen, sind aber für den Lebensweg unbeschreiblich wichtig gewesen.
Ich war auch mal Anhänger der APO- Bewegung, die man auch als 68iger bezeichnet hatte.
Wir wurden damals extrem autoritär erzogen. Eltern, Lehrer, Ärzte, Polizisten und Pastoren hatten immer Recht, wenn sie kein Recht hatten, so nahmen sie es sich.
Als ich zufällig eine Demo in der Mönckebergstraße sah, schaute ich zu. Demonstranten setzten sich auf Straßenbahnschienen und ich hatte Angst, der Fahrer könne nicht rechtzeitig bremsen. Er konnte.
Die Polizei kam damals auch auf Pferden herbei, um die Demonstration aufzulösen. Ich wurde angesprochen und gefragt, ob ich nicht auch zum Treffpunkt xyz kommen würde. Neugierig bin ich mitgegangen. Man bereitete Flugblätter vor und man traute mir zu, eines auf Matrize zu tippen. Ich hatte noch nie eine Schreibmaschine benutzt und wurde eingewiesen. Es war eigenartig. Ich wurde angenommen, als wäre ich schon immer dort gewesen. So lernte ich zunehmend Fähigkeiten von mir kennen, von denen ich keine Ahnung hatte und wo ich nicht allein auf die Idee gekommen wäre, sie zu nutzen. Ich bekam dort das Gefühl, in einer Gruppe von Gleichgesinnten zu sein und gebraucht zu werden, aber auch von der Gruppe Hilfe zu kriegen. Sie wurde für mich zu dem, was man heute wohl „Ersatzfamilie“ nennt. Durch die Apo habe ich gelernt, daß ich einen eigenen Willen habe und daß man den auch einsetzen kann.
Anfangs wollte man um des Wollens wegen, man war dafür, daß man dagegen ist, wußte aber eigentlich nicht, wogegen man wirklich war. Wir hatten, bedingt durch die autoritäre Erziehung, die Autonomiephase (unser „Trotzalter“) als Jungerwachsene nachgeholt. Da ich in einer pädagogischen Ausbildung war, hatte ich sehr schnell begriffen, daß Haß und Zuneigung/Liebe verbinden, aber davon Haß die destruktivste Verbindung ist, die viel Kraft und Energie kosten. Das war der Zeitpunkt, wo ich mich von der Bewegung abgenabelt hatte. Ich suchte nicht mehr Leute die gegen etwas waren oder kämpften, sondern für eine Sache Mehrheiten brauchten.
Es gibt nichts und niemanden, der ganz schlecht ist. Wenn man sich die Mühe macht, so kann man jedem etwas Gutes abgewinnen und sich daran freuen. Die Resonanz ist dann auch positiver und verstärkt das Gute, was im anderen Menschen steckt, baut ihn auf und macht ihn mutiger.
Ihr werdet hoffentlich auch aus dieser Bewegung das Positive mitnehmen und daraus etwas Neues schaffen.
 
Original geschrieben von Stratege
was ist eigentlich aus ihm geworden?

In einer älteren Zagreb Kaos stand mal, dass er irgendwas mit flimen macht......will mich da jetzt aber nicht in spekulationen werfen!

mfg
 
ODEM ist ja damals wie heute eine sehr interessante persönlichkeit... Graffititechnisch hat bei ihm alles gestimmt
 
ich find das ende nen bissl scheisse, aber sonst is das buch bombe. All die writing-story sind "fesselnd"(was fuer scheiss wort :))
 
...stimmt den hab ich mir auch angeschaut...aber wie geasgt nochmal neue stimmen einfahgren

aber dein ergebniss damals vor 1 jahr ist ja fast gleich mit dem jetztigen top


nach xmas würds zugelegt:D
 
style alphabet

das buch muss man sich allein schon wegen dem style alphabet bei den graffitis kaufen das ist der ober burner.
auch wenn ich odems style nicht mag das alphabet ist die bombe
checken
 
Original geschrieben von Stratege
ich denke wenn man älter wird kommt bei jedem der gedanke, das graffiti und fame nicht alles ist im leben. gut finde ich wenn leute das alles irgendwie gut hinbekommend verbinden

Erstens das und zweitens "erreicht" man mit der Zeit ja immer mehr. Wenn man mit Graffiti anfängt setzt man sich ja persönliche Ziele und hat geiwsse Träume. Der eine will besonders gut werden, der andere will Fame und der dritte will unbedingt mal einen Wholecar sprühen. Mit der Zeit erreicht man unter Umständen diese Ziele, dazu kommt die persönliche Entwicklung und mit dieser setzt man sich neue Ziele die nichts mit Graffiti zutun haben und vorallem auch langfristig mehr nutzen haben als Graffiti...

Zu Odem: Habs mal vor ca 2 Jahren angefangen zu lesen aber hatte schon vor der Hälfte keine Lust mehr. Bin eh lesefaul :)
 
klingt ja schon verlockend was man so über dieses büchlein hier hört... :D

Weis vielleicht jemand woher man das teil kriegt??
unterschiede zw. alter und neuauflage???:confused:
 
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