Geiz ist geil?

newbie

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Ein Schnäppchen nach dem nächsten zu jagen ist derzeit ja leider schon Volkssport geworden. Jeder schaut nur noch auf den Preis und kauft sich wenn überhaupt nur das billigste und nötigste. Ich frage mich dabei wo die Verantwortung der Verbraucher gegenüber der aktuellen Situation in Deutschland bleibt?

Aktuelles Beispiel Wiesenhof: Die Schlachterei kündigt zunhemend ihren deutschen Arbeitern und stellt dafür billig-Lohn Kräfte aus Osteuropa ein. Die arbeiten teilweise 10 oder mehr Stunden am Tag und verdienen fast nichts, wenn sie überhaupt ihr Geld bekommen (Und werden nebenbei wie Leibeigene behandelt). Nur damit die Sachen noch billiger hergestellt werden, und die Leute sind so blöd und kaufen sich die Produkte dann auch noch.

Aber dadurch setzen sie Unternehmen die deutsche Angestellte (und für die dann auch die Sozialabgaben gezahlt werden) unter einen Kostendruck. Genau die Leute sind es dann wieder, die sich an jeder Stelle darüber aufregen wieviel Arbeitslose wir haben und dass die Politik versagt, obwohl sie durch ihr Konsumverhalten die Situation noch unterstützen!

Warum verstehen die Konsumenten nicht dass Qualität etwas kostet? Ist es nicht besser etwas mehr für Qualität zu zahlen?
 
Wenn du versuchst, den Konsumenten die Schuld an der aktuellen Wirtschaftslage in der BRD zu geben, weil sie günstige Produkte kaufen, dann gehst du das Problem von der falschen Seite an!
 
ich gebe ihnen nicht die schuld. nur tragen wir alle einen teil dazu bei, dass sich die spirale immer weiter nach unten dreht.
 
Klar, aber was erwartest du? Wir leben in einem Land (bzw einer Welt) mit überweigend dummen Menschen! Da kannst du nicht erwarten dass da einer zögert wenn er ne Leberwurst für 20 ct sieht... Die denken darüber nicht nach. Entweder du musst dazu beitragen, das Konsumverhalten zu ändern, was meiner Meinung nach sehr schwierig wäre, oder du musst zusehen dass der Markt sich wieder stabilisiert und der Preiskrieg aufhört.
 
Das ist eben der wirtschaftliche Aspekt der Globalisierung. Die Unternehmen agieren transnational und kalkulieren halt wie sie am meisten Profit erzielen können. Es geht um günstige Standortbedingungen, Absatzchancen und Kostenvorteile. Es ist klar, dass Globalisierung Arbeitsplätze gefährdet. Die einzige Lösung die nun propagiert wird ist eine neoliberalistische Öffnung des Marktes für Güter und Kapital (die WTO hat ca. 80% der Handelsbeschränkungen aufgehoben + nichttarifäre Hemmnisse wie Subventionen). Das füht dazu, dass hohe Umwelt und Sozialstandards als Handicap gesehen werden.

Das ist simpelste Logik, die in dem kapitalistischen System inhärent ist.
 
Man kann es einem Arbeitslosen doch nicht vorwerfen, wenn
er sich für die günstigsten Produkte entscheidet!
Ein Arbeitsloser muss ja nun wirklich jeden Cent zweimal umdrehen!
Das Perverse daran ist, dass er sich dadurch sein eigens Grab schaufelt und das der anderen gleich mit!
Das System ist nicht mehr zu retten! Alles was jetzt Innenpolitisch passiert, ist ein Herauszögern des absoluten
Kollaps!

Peaze!

Rado
 
Original geschrieben von newbie
Ein Schnäppchen nach dem nächsten zu jagen ist derzeit ja leider schon Volkssport geworden. Jeder schaut nur noch auf den Preis und kauft sich wenn überhaupt nur das billigste und nötigste. Ich frage mich dabei wo die Verantwortung der Verbraucher gegenüber der aktuellen Situation in Deutschland bleibt?

Aktuelles Beispiel Wiesenhof: Die Schlachterei kündigt zunhemend ihren deutschen Arbeitern und stellt dafür billig-Lohn Kräfte aus Osteuropa ein. Die arbeiten teilweise 10 oder mehr Stunden am Tag und verdienen fast nichts, wenn sie überhaupt ihr Geld bekommen (Und werden nebenbei wie Leibeigene behandelt). Nur damit die Sachen noch billiger hergestellt werden, und die Leute sind so blöd und kaufen sich die Produkte dann auch noch.

Aber dadurch setzen sie Unternehmen die deutsche Angestellte (und für die dann auch die Sozialabgaben gezahlt werden) unter einen Kostendruck. Genau die Leute sind es dann wieder, die sich an jeder Stelle darüber aufregen wieviel Arbeitslose wir haben und dass die Politik versagt, obwohl sie durch ihr Konsumverhalten die Situation noch unterstützen!

Warum verstehen die Konsumenten nicht dass Qualität etwas kostet? Ist es nicht besser etwas mehr für Qualität zu zahlen?

lol wieder so neorevolutionärer schwachsinn
also wer so blind is der is in ersterline nur dumm
 
Original geschrieben von HakaNsbraten
Das ist eben der wirtschaftliche Aspekt der Globalisierung. Die Unternehmen agieren transnational und kalkulieren halt wie sie am meisten Profit erzielen können. Es geht um günstige Standortbedingungen, Absatzchancen und Kostenvorteile. Es ist klar, dass Globalisierung Arbeitsplätze gefährdet. Die einzige Lösung die nun propagiert wird ist eine neoliberalistische Öffnung des Marktes für Güter und Kapital (die WTO hat ca. 80% der Handelsbeschränkungen aufgehoben + nichttarifäre Hemmnisse wie Subventionen). Das füht dazu, dass hohe Umwelt und Sozialstandards als Handicap gesehen werden.

Das ist simpelste Logik, die in dem kapitalistischen System inhärent ist.

word.

der Witz ist ja eben wirklich, daß die Dinge, die zur Sicherung der Arbeitsplätze getan werden, letztlich dafür sorgen, daß die Verhältnisse noch übler werden. :(
 
Also bei Lebensmittel kann ich die Leute noch verstehen die zur billigsten Ware greifen (mach ich selbst auch). Aber bei anderen Gütern wundert es mich das nicht auf Qualität geachtet wird. Da wären zum Beispiel jede Art von Audio oder Videokabel aus "1Euro Shops" oder die unmengen an Kunststoffsachen wo man schon beim anfassen merkt das die bei der kleinsten belastung auseinanderfallen. Ein Fön für einen Euro?? Klar nehm ich den mit und morgen hol ich mir den gleichen nochmal weil beim ersten fönen die Heizspirale durchgebrannt ist. Das sind Sachen die ich nicht so richtig verstehe. Ich geb doch lieber ein bischen mehr aus und hab das entsprechende Teil dann ein paar Jahre. Naja ich bin meistens ziemlich pessimistisch. So auch hier. Die Leute werdens nicht mehr lernen.
Peace
 
09.02.05, TAZ: soziale Betriebe erfolgreicher

Unbedingt notwendig sind Sozial- und umweltstandarts in Betrieben. Für die Ware bezahlt der Verbraucher im ersten Moment vielleicht mehr, aber sie zahlen sich aus für Verbraucher, Betrieb und Gesellschaft.

Es muss aber das Bewusstsein dafür geschaffen wenden, bei den Managern, den Konsumenten und der Politik.

Ich selbst bevorzuge Labelling, d.H. daß auf der Ware steht, wo sie produzieren, unter welchen Umständen für die Menschen und die Natur. Notfalls tut es auch ein Handscanner. Du richtest ein kleines Handgerät auf einen Chip oder so, und kannst Info abrufen, über was du da kaufst. Das gibt’s aber bisher nur in science fictions. Denn eigentlich hast Du keine Kontrolle mehr darüber, was du mit deinem Kaufverhalten anrichtest – weltweit.

Ganz schlimm finde ich, wie Peter Piper nur die billigsten Lebensmittel zu nehmen, und da zu sagen „geiz ist geil. Du bist was Du isst. D. h. wenn sie dir aus Kostengründen irgendwelche Gifte reinmischen, hast du das direkt in deinem Körper - und das hat man heutzutage oft. Die Manager die denken, geiz ist geil, haben da nämlich überhaupt keine Skrupel.
 
Original geschrieben von oma7
09.02.05, TAZ: soziale Betriebe erfolgreicher

Unbedingt notwendig sind Sozial- und umweltstandarts in Betrieben. Für die Ware bezahlt der Verbraucher im ersten Moment vielleicht mehr, aber sie zahlen sich aus für Verbraucher, Betrieb und Gesellschaft.

Es muss aber das Bewusstsein dafür geschaffen wenden, bei den Managern, den Konsumenten und der Politik.

Ich selbst bevorzuge Labelling, d.H. daß auf der Ware steht, wo sie produzieren, unter welchen Umständen für die Menschen und die Natur. Notfalls tut es auch ein Handscanner. Du richtest ein kleines Handgerät auf einen Chip oder so, und kannst Info abrufen, über was du da kaufst. Das gibt’s aber bisher nur in science fictions. Denn eigentlich hast Du keine Kontrolle mehr darüber, was du mit deinem Kaufverhalten anrichtest – weltweit.

Ganz schlimm finde ich, wie Peter Piper nur die billigsten Lebensmittel zu nehmen, und da zu sagen „geiz ist geil. Du bist was Du isst. D. h. wenn sie dir aus Kostengründen irgendwelche Gifte reinmischen, hast du das direkt in deinem Körper - und das hat man heutzutage oft. Die Manager die denken, geiz ist geil, haben da nämlich überhaupt keine Skrupel.

Naja, das ist mir schon klar das das was ich esse nicht grade gesund ist (bis auf das Gemüse vom Türken um die Ecke) aber ich setze (im Moment jedenfalls) meine Prioritäten woanders. Ich hab nicht soooo viel Geld das es für teure Lebensmittel UND qualitatives Equipment reichen würde. Und da ich leider keinen zugang mehr zu einem Studio hab (was vor einem halben Jahr noch möglich war) muss ich halt erst noch ein paar Elektroniksachen kaufen.
Falls ich in den nächsten Jahren Papa werde sieht die Sache schon wieder anders aus. Da werd ich natürlich mehr drauf achten was auf den Tisch kommt. BTW mein Körper hat schon so einiges mitgemacht (besonders der Magen) und ich hab die Hoffnung das er es noch ein paar Jährchen macht. Wenn nicht. Tja.... dann tuts mir leid für die die das dann bedauern aber die wissen auch das ich dann da bin wo ich eigentlich sein will :)
Peace
 
wenn du den konsumenten die schuld gibst, schneidest du dir erstens ins eigene bein und zweitens ist es der aflsche weg das problem lösen zu wollen oder alternativen aufzutun.

man kann doch nicht wirklich von jedem bürger erwarten sich erst das soziale gefüge jedes anbieters anzusehen von dem produkt was er kauft! oder machst du das???? man setzt sowas entweder voraus oder denkt im großteil eher nicht darüber nach.

logisch wie ich finde. ich verstehe dein problem, aber der chef nutzt nur seine möglichkeiten. natürlich will er konkurrenzfähig bleiben und git sich dem marktwirtschaftlichen "spiel" hin.

wenn man ändern will muss es von seiten der gesetzgeber kommen. im übrigen war das lange bewusst als man an ein europa dachte.

und im übrigen sind die billigarbeitskräfte nicht so ausgebeutet wie du es als verwöhnter deutscher siehst, denn sie müssen diesen job nicht annehmen, aber es ist für sie einfach ein vielfach höherer lohn als in ihrem land. das sie davon natürlich nicht dne deutschen lebensstandard halten können bzw diesen dait leben können ist mir völlig klar.

und ich frage mich wieso dir das bei wiesenhof einfällt, liegt wahrscheinlich an persönlichen gründen. oder kümmert dich das bei jeder firma? interessiert es dich wo nike seine sachen produzieren lässt???
 
Original geschrieben von Stratege
wenn du den konsumenten die schuld gibst, schneidest du dir erstens ins eigene bein und zweitens ist es der aflsche weg das problem lösen zu wollen oder alternativen aufzutun.

nicht schuld, aber er hat die macht etwas zu ändern. wenn alle über tierhaltung meckern, aber billiges fleisch und eier kaufen, bringt das nix. (ein punkt wo ich mich selbst letztens über meine scheinheiligkeit erschreckt habe, jetzt ist die devise doppelt so teuere fleisch (o.ä.) halb so oft essen)

Original geschrieben von Stratege oder kümmert dich das bei jeder firma? interessiert es dich wo nike seine sachen produzieren lässt???

so cool ich die air force one finde, ich werde sie mir nicht nochmal kaufen.


natürlich ist die politik gefordert, aber jeder muss auch bei sich selbst anfangen. es immer auf die anderen zu schieben bringt nichts, die konzerne verdienen mit uns das geld, wir enscheiden, wem wir es geben ... ;)

ich glaube, dass neben dem bio siegel ein soziales siegel (oder fair play siegel) eine gute idee wäre, damit der verbraucher eine chance hat seine macht zu benutzen.
 
Original geschrieben von stoz-b187


Nein der Witz ist eher dass die WTO zwar wie von Hakan beschrieben Handelseinschränkungen wie Subventionen, Zölle etc aufhebt, sie aber etwa in der EU noch massiv zum Schutz der eigenen Wirtschaft Bestand sind, was widerrum die Exportgeschäfte der Entwicklungsländer ausbluten lässt


Dann lass diese Einfuhrzölle wegfallen und in spätestens 10 Jahren produziert keine große Firma mehr in Deutschland...
 
Original geschrieben von Knoppaz
(ein punkt wo ich mich selbst letztens über meine scheinheiligkeit erschreckt habe, jetzt ist die devise doppelt so teuere fleisch (o.ä.) halb so oft essen)

und du denkst nur weil etwas teuer ist ist es besser/fairer????
bei nike hast du doch auch gemerkt das es nicht sein so muss....

und biosiegel hin oder her, man kann nicht davon reden das die leute zu wenig geld haben und ihnen dann noch weismachen sie sollen doch die teueren bio-produkte kaufen damit es anderen besser geht. meinst du nicht die denken erstmal ans eigene wohlbefinden?

und guck dir mal freilandhaltung von hühnern zb an, die sind kaputter und kranker als käfighaltungs-hennen
 
Original geschrieben von Stratege
und im übrigen sind die billigarbeitskräfte nicht so ausgebeutet wie du es als verwöhnter deutscher siehst, denn sie müssen diesen job nicht annehmen, aber es ist für sie einfach ein vielfach höherer lohn als in ihrem land. das sie davon natürlich nicht dne deutschen lebensstandard halten können bzw diesen dait leben können ist mir völlig klar.
doch sind sie, die arbeiten stellenweise 10 bis 12 stunden am tag, haben keine gewerkschaft und wenn sie sich weigern sind sie gefeuert und die nächsten stehen auf der matte.
Original geschrieben von Stratege

und ich frage mich wieso dir das bei wiesenhof einfällt, liegt wahrscheinlich an persönlichen gründen. oder kümmert dich das bei jeder firma? interessiert es dich wo nike seine sachen produzieren lässt???

weil wiesenhof ein aktuelles beispiel ist und das unternehmen wohl jeder kennt. und ich denke mal jeder kennt das image das sie durch werbung transportieren.

bei sowas wie geflügel machen nunmal die lohnkosten den grössten teil des preises aus. und ich verstehe einfach nicht warum man nicht bereit ist mehr zu zahlen und damit den standort zu unterstützen, dafür aber vielleicht etwas weniger zu konsumieren.

versteht mich nicht falsch, ich wil keinem die schuld in die schuhe schieben. nur ist unsere binnennachfrage einfach derzeit im keller und ich willl meinungen hören wie das zu ändern ist.
 
Original geschrieben von newbie
ich gebe ihnen nicht die schuld. nur tragen wir alle einen teil dazu bei, dass sich die spirale immer weiter nach unten dreht.
ja das stimmt!!!
 
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