PitSchBlack
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leider NUR platz 4 bei den dezember-awards, trotzdem sollten die user ihn zu gesicht bekommen:
Winterpracht
PitSchBlack aka waenom, 12/12/05
Part #1:
weißes Gold schirmt den Boden auf dem hundert Kinder toben
hinterlassen Fußabdrücke, als würde der Winter proben
jetzt im Herbst, niemand merkt’s unter ihren harten Drogen
will es lieber nicht aussprechen, aber die Lines sind gelogen
der Asphalt ist bedeckt mit glitschigem braunem Morast
Autoreifen schlittern ins Verderben, Junge, du lachst
die kahlen, toten Bäume assimilieren*1die grauen Fassaden
die kahlen, alten Leute vermissen Kinder die Spaß haben
wie blutarme Gerippe stechen sie hölzern in den Himmel
der von noch grauerem Ton über dem Horizont dahin schimmelt
nackte Pflanzen reiben sich aneinander darunter Wund
ich zitter beim zuhören und bleibe beharrlich im Untergrund
wo es warm ist, wo es brennt und höllisch heiß ist
beim ersten Alarm spricht Robert Hawkins: „ich weiß nicht“
die schlauesten Köpfe des Landes machtlos wie Köder
der Großrechner der Schweiz kollabiert wegen nem Schneegestöber
Refrain:
das Winterheer/ hält Einzug in unsren Landen
und hinterher/ ist nichts so wie wir es kannten
das Lindern der/ Schmerzen kommt abhanden
Urian*2, was willst du mehr/, Kriege und Banden? (2*)
Part #2:
alle Wildtiere beginnen sich langsam zu verstecken
kann es nicht sehen, wenn sie hungern, frieren und verrecken
sammeln Nahrung, doch der Frost bestimmt was man finden darf
Vögel fliehen sinnesscharf und Bären fallen in den Schlaf
Seen gefrieren, während die Gletscher immer weiter schmelzen
will mehr von der Welt sehn, als frierende Tiger die sich wälzen
ihre Haut zu wärmen, aufgrund von abgezogenen Pelzen
Sphinxen*3 überleben’s nicht, weil sie dafür nicht auf der Welt sind
Insekten sterben sporadisch*4, jetzt ruft die Kirche moralisch
dass es nicht sein kann denn die Obdachlosen leben bestialisch
Leute verschulden sich, sehen sich selbst nicht mehr ins Gesicht
und das ganze Leid nur, weil das Jüngste Gericht einbricht
mit den zu kurzen Tagen und den zu langen Nächten,
kamen all die Fragen, ob all die Götter auch wirklich echt sind
der Untergang rückt näher, Mephisto kehrt ein in Stolberg*5
ich, ohne Macht wie ’n Trollzwerg, ziehe mich zurück in mein Bollwerk
Refrain (2*)
Part #3:
wie achtzehnhundert üblich*6 blicke ich aus dem Fenster
doch was ich seh’ betrübt mich, leider war es mir schon längst klar
anstatt blühende Blumen, Wiesen, Felder, riesen Wälder
blicke ich in eine längst antike Welt, nur noch viel kälter
der Nebel verdeckt die Sonne, Straßenlaternen flackern
das Klima erschwert jede Arbeit und tausende sind am ackern
es ist soweit, Uneinigkeit und Neid machen sich breit
bald kommt die Zeit und wir sind sogar untereinander entzweit*7
die Ressourcen schwinden und man zieht aus der Not Kraft
der Wetterfrosch im Fernsehen bringt die ungehörte Hiobsbotschaft
doch wer empfängt sie, wem kann sie etwas melden
wenn es keinen Feind gibt, gibt’s hier draußen auch keine Helden
alles noch lebende hat sich heurig*8 verkrochen und zittert
alles was der Mensch erschuf ist zerstört und verwittert
auf den toten Straßen liegen Wertsachen und Klunker
doch ich bleib drinn’ als Überlebender in meinem Bunker
Refrain (2*)
Als Anhang ein paar Wörter, die wahrscheinlich nicht jedem bekannt sind:
*1: assimilieren = angleichen, anpassen
*2: Urian = anderer Name des Teufels
*3: Sphinxen = besondere Katzenrasse ohne Fell
*4: sporadisch = vorübergehend, temporär
*5: Stolberg = Kleinstadt, die 5 Kilometer von meinem Heimatort entfernt liegt
*6: mit 1800 ist die Epoche der Romantik gemeint, in der das lyrische Ich eines Gedichtes oftmals durch ein Fenster auf die Welt blickte
*7: entzweit = verfeindet
*8: heurig = gegenwärtig
Winterpracht
PitSchBlack aka waenom, 12/12/05
Part #1:
weißes Gold schirmt den Boden auf dem hundert Kinder toben
hinterlassen Fußabdrücke, als würde der Winter proben
jetzt im Herbst, niemand merkt’s unter ihren harten Drogen
will es lieber nicht aussprechen, aber die Lines sind gelogen
der Asphalt ist bedeckt mit glitschigem braunem Morast
Autoreifen schlittern ins Verderben, Junge, du lachst
die kahlen, toten Bäume assimilieren*1die grauen Fassaden
die kahlen, alten Leute vermissen Kinder die Spaß haben
wie blutarme Gerippe stechen sie hölzern in den Himmel
der von noch grauerem Ton über dem Horizont dahin schimmelt
nackte Pflanzen reiben sich aneinander darunter Wund
ich zitter beim zuhören und bleibe beharrlich im Untergrund
wo es warm ist, wo es brennt und höllisch heiß ist
beim ersten Alarm spricht Robert Hawkins: „ich weiß nicht“
die schlauesten Köpfe des Landes machtlos wie Köder
der Großrechner der Schweiz kollabiert wegen nem Schneegestöber
Refrain:
das Winterheer/ hält Einzug in unsren Landen
und hinterher/ ist nichts so wie wir es kannten
das Lindern der/ Schmerzen kommt abhanden
Urian*2, was willst du mehr/, Kriege und Banden? (2*)
Part #2:
alle Wildtiere beginnen sich langsam zu verstecken
kann es nicht sehen, wenn sie hungern, frieren und verrecken
sammeln Nahrung, doch der Frost bestimmt was man finden darf
Vögel fliehen sinnesscharf und Bären fallen in den Schlaf
Seen gefrieren, während die Gletscher immer weiter schmelzen
will mehr von der Welt sehn, als frierende Tiger die sich wälzen
ihre Haut zu wärmen, aufgrund von abgezogenen Pelzen
Sphinxen*3 überleben’s nicht, weil sie dafür nicht auf der Welt sind
Insekten sterben sporadisch*4, jetzt ruft die Kirche moralisch
dass es nicht sein kann denn die Obdachlosen leben bestialisch
Leute verschulden sich, sehen sich selbst nicht mehr ins Gesicht
und das ganze Leid nur, weil das Jüngste Gericht einbricht
mit den zu kurzen Tagen und den zu langen Nächten,
kamen all die Fragen, ob all die Götter auch wirklich echt sind
der Untergang rückt näher, Mephisto kehrt ein in Stolberg*5
ich, ohne Macht wie ’n Trollzwerg, ziehe mich zurück in mein Bollwerk
Refrain (2*)
Part #3:
wie achtzehnhundert üblich*6 blicke ich aus dem Fenster
doch was ich seh’ betrübt mich, leider war es mir schon längst klar
anstatt blühende Blumen, Wiesen, Felder, riesen Wälder
blicke ich in eine längst antike Welt, nur noch viel kälter
der Nebel verdeckt die Sonne, Straßenlaternen flackern
das Klima erschwert jede Arbeit und tausende sind am ackern
es ist soweit, Uneinigkeit und Neid machen sich breit
bald kommt die Zeit und wir sind sogar untereinander entzweit*7
die Ressourcen schwinden und man zieht aus der Not Kraft
der Wetterfrosch im Fernsehen bringt die ungehörte Hiobsbotschaft
doch wer empfängt sie, wem kann sie etwas melden
wenn es keinen Feind gibt, gibt’s hier draußen auch keine Helden
alles noch lebende hat sich heurig*8 verkrochen und zittert
alles was der Mensch erschuf ist zerstört und verwittert
auf den toten Straßen liegen Wertsachen und Klunker
doch ich bleib drinn’ als Überlebender in meinem Bunker
Refrain (2*)
Als Anhang ein paar Wörter, die wahrscheinlich nicht jedem bekannt sind:
*1: assimilieren = angleichen, anpassen
*2: Urian = anderer Name des Teufels
*3: Sphinxen = besondere Katzenrasse ohne Fell
*4: sporadisch = vorübergehend, temporär
*5: Stolberg = Kleinstadt, die 5 Kilometer von meinem Heimatort entfernt liegt
*6: mit 1800 ist die Epoche der Romantik gemeint, in der das lyrische Ich eines Gedichtes oftmals durch ein Fenster auf die Welt blickte
*7: entzweit = verfeindet
*8: heurig = gegenwärtig