Australien verbietet Graffiti-PC-Spiel
Aus Sorge, die Jugend könnte zu Vandalismus verführt werden, verbietet die australische Computerspiele-Aufsicht ein Gaffiti-Spiel. Obwohl das Spiel auch in Amerika ebenfalls heftig diskutiert wurde, ist das Verbot weltweit einzigartig.
Ironischerweise geht es in dem Spiel von Marc Ecko um die Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch eine tyrannische Regierung in einer fiktiven Stadt in der Zukunft.
Missverstandene kulturelle Bewegung
Am Mittwochabend wurde die Entscheidung der australischen Spielaufsichtsbehörde bekannt gegeben, das Videospiel "Marc Ecko´s Getting Up: Contents Under Pressure" nicht zu klassifizieren, was einem Verbot gleichkommt, da es somit weder verkauft, vorgeführt, verliehen noch importiert werden darf.
Lächerliche Entscheidung
Auch der Vertreiber des Spiels, Atari, behält sich rechtliche Schritte gegen das Verbot vor. Cameron Murphy, der Vorsitzende eines australischen Rates für Zivilrecht, nennt die Entscheidung gegen das Spiel "lächerlich". Schließlich würden ja auch nicht Filme verboten, in denen illegale Handlungen vorgenommen würden: "Das Problem ist eindeutig, das der Ausschuss keine Ahnung von Technologie hat." Zumindest ist davon auszugehen, dass die Mitglieder der Behörde nicht selbst Video-Spiele spielen. Die vier Mitglieder, die über die Entscheidung berieten, haben laut diesbezüglichen Kalkulationen ein Durchschnittsalter von 43,5 Jahren. Nachdem die Stimmen zur Entscheidung zwei zu zwei standen, entschied eine weitere Einberufene den schweren Fall zu Ungunsten des Spiels.
Bereits 2005 hat sich Ecko, der inzwischen auch in Kosmetik und ein Hip Hop-Magazin investiert, mit dem Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg angelegt. Der wollte eine Promotion-Party für das Spiel abblasen, weil es angeblich Vandalismus provoziere. 20 frühere Graffiti-Künstler sollten U-Bahnwagen besprühen. Ecko gewann den Streit, denn das Verbot des Bürgermeisters sei ein schwerer Eingriff in das Gesetz der freien Meinungsäußerung, entschied damals ein Gericht.
(N24.de, Netzeitung)
16. Februar 2006
http://www.n24.de/wirtschaft/multimedia/index.php/n2006021617432500002
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Jetzt wird es vermutlich heftige Preise auf dem Schwarzmarkt erzielen oder aus dem Netz gesaugt werden.
Gewaltspiele scheinen nicht so problematisch zu sein.
Aus Sorge, die Jugend könnte zu Vandalismus verführt werden, verbietet die australische Computerspiele-Aufsicht ein Gaffiti-Spiel. Obwohl das Spiel auch in Amerika ebenfalls heftig diskutiert wurde, ist das Verbot weltweit einzigartig.
Ironischerweise geht es in dem Spiel von Marc Ecko um die Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch eine tyrannische Regierung in einer fiktiven Stadt in der Zukunft.
Missverstandene kulturelle Bewegung
Am Mittwochabend wurde die Entscheidung der australischen Spielaufsichtsbehörde bekannt gegeben, das Videospiel "Marc Ecko´s Getting Up: Contents Under Pressure" nicht zu klassifizieren, was einem Verbot gleichkommt, da es somit weder verkauft, vorgeführt, verliehen noch importiert werden darf.
Lächerliche Entscheidung
Auch der Vertreiber des Spiels, Atari, behält sich rechtliche Schritte gegen das Verbot vor. Cameron Murphy, der Vorsitzende eines australischen Rates für Zivilrecht, nennt die Entscheidung gegen das Spiel "lächerlich". Schließlich würden ja auch nicht Filme verboten, in denen illegale Handlungen vorgenommen würden: "Das Problem ist eindeutig, das der Ausschuss keine Ahnung von Technologie hat." Zumindest ist davon auszugehen, dass die Mitglieder der Behörde nicht selbst Video-Spiele spielen. Die vier Mitglieder, die über die Entscheidung berieten, haben laut diesbezüglichen Kalkulationen ein Durchschnittsalter von 43,5 Jahren. Nachdem die Stimmen zur Entscheidung zwei zu zwei standen, entschied eine weitere Einberufene den schweren Fall zu Ungunsten des Spiels.
Bereits 2005 hat sich Ecko, der inzwischen auch in Kosmetik und ein Hip Hop-Magazin investiert, mit dem Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg angelegt. Der wollte eine Promotion-Party für das Spiel abblasen, weil es angeblich Vandalismus provoziere. 20 frühere Graffiti-Künstler sollten U-Bahnwagen besprühen. Ecko gewann den Streit, denn das Verbot des Bürgermeisters sei ein schwerer Eingriff in das Gesetz der freien Meinungsäußerung, entschied damals ein Gericht.
(N24.de, Netzeitung)
16. Februar 2006
http://www.n24.de/wirtschaft/multimedia/index.php/n2006021617432500002
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Jetzt wird es vermutlich heftige Preise auf dem Schwarzmarkt erzielen oder aus dem Netz gesaugt werden.
Gewaltspiele scheinen nicht so problematisch zu sein.