Der allgemeine Wirtschaft-Thread

Spielst du hier auf die Gerüchte an, dass Moody´s die Bonität der deutschen Banken mit Absicht in Frage stellen, um den amerikanischen Banken etwas unter die Arme zu greifen.:confused:


nein. ich spiel darauf an, dass ratingagenturen dafür da sind die bonität von verschiedensten institutionen/unternehmen zu prüfen. "eigentlich" hätten die das unheil kommen sehen sollen, aber stattdessen verteilen sie investment grade ratings, und das obwohl die CDS auf goldman bei teilweise 500 lagen.

ich halte von den ratingagenturen, wie sie zur zeit fungieren, eh nicht so viel. greenlight capital z.B. ist short auf moodys gegangen.
 
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am schluss landet man dann bei keynes. da sind dann leute wie bofinger auch nicht wirklich besser.

Wie meinst Du das? Das ist so als ob Du sagen würdest: "Prof X von der Uni X ist auch nicht viel besser als Einstein."


ich finde das thema finanzkrise wird von vielen zu sehr simplifiziert.

das ganze ist so ein dermaßen gewaltiges konstrukt gewesen, dass ich glaube, dass selbst das innehaben eines wirtschaftlichen lehrstuhls an einer hochschule nicht automatisch befähigt, das ganze mit all seinen verästelungen zu durchblicken.


Einige Dinge sind schon klar. Wo soll das denn auch hinführen, wenn nicht mal die Wirtschaftsprofs - die Experten - ne Meinung dazu haben können? Wir wollen hier doch Wissenschaft betreiben und Erklärungen finden. Zu sagen, dass es alles viel zu kompliziert sei, mystifiziert diese Angelegenheit nur unnötig.

dass es selbst so riesige IBs wie lehmann, GS, bear stearns etc. nahezu alle IBs richtig zerlegt sagt doch schon alles.

Ist die Frage ob das wirklich überraschend ist oder ob solche Einrichtungen nicht geradezu dispositioniert sind so zu handeln wie sie es getan haben!?

am besten abends bei der gesprächsrunde seinen mund halten und zuhören wie leute von dingen reden, von welchen sie überhaupt keine ahnung haben. :thumbsup:

Ja, leider merkt man das oft. Dennoch sollte es erlaubt sein über die Krise zu reden. Man muss sich halt klar machen, daß es möglicherweise Faktoren gibt, die man nicht auf seiner Liste hat.
 
Wie meinst Du das? Das ist so als ob Du sagen würdest: "Prof X von der Uni X ist auch nicht viel besser als Einstein."


das war ironisch gemeint. weil man von fed auf clinton gegangen ist, clinton bekennender keynsianer war/ist und bofinger als wirtschaftsweise ein anerkannter keynsianer ist ....




Einige Dinge sind schon klar. Wo soll das denn auch hinführen, wenn nicht mal die Wirtschaftsprofs - die Experten - ne Meinung dazu haben können? Wir wollen hier doch Wissenschaft betreiben und Erklärungen finden. Zu sagen, dass es alles viel zu kompliziert sei, mystifiziert diese Angelegenheit nur unnötig.


das war nicht meine intention. selbstverständlich kann und darf sich jeder eine meinung bilden. und wenn nicht profs, wär dann.
ursprünglich ist es mir nur etwas komisch aufgestoßen, als ich - weiß jetzt nicht mehr genau wer es war - die frage gesehen habe (etwas vereinfacht gesagt): kann mir mal jemand schnell die finanzkrise erklären bzw. eine seite nennen, auf der alles verständlich erklärt ist.

dass ich jetzt profs, IBs, credit rating agencies mit in die runde geworfen habe, sollte nur verdeutlichen, dass keiner die krise mit all den konsequenzen wirklich sehen konnte. wenn es denn jetzt ein ereignis gewesen wäre, was man locker auf einer seite text zusammenfassen hätte können, dann hätte es auch eine nachrichtensprecherin von rtl2 vorhersagen können.

ich weiß, dass letztendlich alles auf das wesentliche reduziert werden kann, jedoch würde ich leuten empfehlen, die mich nach einer erklärung der krise fragen, sie sollten sich doch ein paar jahre mit wirtschaftlichen themen befassen, regelmäßig ft, hb, wsj lesen und sich selbst eine meinung bilden.

Ist die Frage ob das wirklich überraschend ist oder ob solche Einrichtungen nicht geradezu dispositioniert sind so zu handeln wie sie es getan haben!?

im nachhinein ist es überhaupt nicht überraschend. aber das emittentenrisiko war bis vor lehmann nur eine schwarze zahl auf dem papier, die zwar stochastisch was ausgesagt hat, aber keiner daran glaubte.

wobei das "zu handeln wie sie es getan haben" gefällt mir nicht ganz.

es hat sich einfach nichts geändert, gar nichts. IB ist nichts anderes außer zocken. alles schön 15-fach gehebelt, kein problem.

ich habe gerade noch einmal in einem pdf nachgesehen, welches ich mir mal abgespeichert habe, über die derivate im vergleich zum vermögen von z.b. goldman sachs. da wirds einem anders.

Ja, leider merkt man das oft. Dennoch sollte es erlaubt sein über die Krise zu reden. Man muss sich halt klar machen, daß es möglicherweise Faktoren gibt, die man nicht auf seiner Liste hat.

wie schon gesagt. klar, soll man darüber reden. ich habe auch schon öfter darüber geredet. aber ich hör z.B. selbst beim sport einfach zu oft wie leute über finanzkrise/managergehälter loslegen, ohne einmal in ihrem leben eine seriöse zeitung gelesen zu haben.



nichts für ungut, muss jetzt geld eintreiben gehen ;)
 
nein. ich spiel darauf an, dass ratingagenturen dafür da sind die bonität von verschiedensten institutionen/unternehmen zu prüfen. "eigentlich" hätten die das unheil kommen sehen sollen, aber stattdessen verteilen sie investment grade ratings, und das obwohl die CDS auf goldman bei teilweise 500 lagen.

ich halte von den ratingagenturen, wie sie zur zeit fungieren, eh nicht so viel. greenlight capital z.B. ist short auf moodys gegangen.


Welche Macht die Aussagen der Rating-Agenturen haben hat man ja in den letzten Wochen an Griechenland gesehen. S&P und Fitch stuften ja die Bonität Griechenlands auf BBB ab, während Moody´s noch freundlicherweise ein A2 vergab. Jetzt habe ich gelesen, dass man mit dem Gedanken spielt eigene Länderratings zu veröffentlichen, verantwortlich dafür wäre die Europäische Zentralbank. Ob das eine gute Idee ist wage ich zu bezweifeln, obwohl mehr Wettbewerb auf dem "Ratingmarkt" keine üble Idee ist, doch die EZB ist dafür nicht geeignet.


Studiert hier jemand im Bereich Finanzen oder Investment?
 
ich studiere auf schwerpunkt rechnungswesen/controlling und finanzen (financial services).
 
Dann hast du sicher einpaar Buchempfehlungen für mich. Ich würde mich gerne über Risikomanagement infromieren, falls du oder ihr ein Tipp habt. Andere Empfehlungen sind aber auch erwünscht.
 
Hemphans
Du bringst da mal wieder einige Dinge durcheinander.

In der Theorie wären Lenin und Trotzki (Bei Mao würd ich das eher nicht sagen / bzw. weiss es nicht so genau) für die kommunistische Idee gewesen, wie sie auch den meisten Anhängern dieser Idee hier so vorschwebt, man muss ja nur "Was tun?" von Lenin lesen.

Lenin hatte ursprünglich auch die Idee die Poliziei abzuschaffen, denn wenn alle dank Planwirtschaft gleichviel haben braucht man die ja nicht mehr, da Verbrechen seiner Meinung nach nur durch Ungleichheit passiert.

und was ist passiert? Bereits einen Monat nach der Oktober- "Revlolution" (eher ein Putsch) wurde bereits die Tscheka gegründet und Oppositionelle ins Gefängnis geworfen. Der Sozialismus/Kommunismus setzt eben voraus dass alle Menschen politisch der gleichen Meinung sind, sind sie aber im Normalfall nicht. Lenin ist da sehr schnell zum Pragmatiker geworden.

Zum Thema Verbrechen des "Kapitalismus" - wenn du den Kapitalismus als Wirtschaftssystem des 19. Jahrhunderts siehst hat es eine Menge verbrechen gegeben, was natürlich mit den undemokratischen Verhältnissen in den meisten Ländern jener Zeit zu tun hat. Den "Kapitalismus" an sich gibt es ja sowieso nicht, manche Länder die für sich den Anspruch haben kommunistisch zu sein, wie etwa China, haben eine viel extremere Ausformung des Kapitalismus. Grund sind eben die undemokratischen politischen Systeme und nicht die Marktwirtschaft als Wirtschaftssystem.

diskussionsgrundlage
 
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Kein Plan, anscheinend will er die wirtschaftlichen Aspekte disuktieren. Die Frage nach dem Sinn kann ich dir nicht beantworten.
 
Ok dann hier:

Du bringst da mal wieder einige Dinge durcheinander.

In der Theorie wären Lenin und Trotzki (Bei Mao würd ich das eher nicht sagen / bzw. weiss es nicht so genau) für die kommunistische Idee gewesen, wie sie auch den meisten Anhängern dieser Idee hier so vorschwebt, man muss ja nur "Was tun?" von Lenin lesen.

Lenin hatte ursprünglich auch die Idee die Poliziei abzuschaffen, denn wenn alle dank Planwirtschaft gleichviel haben braucht man die ja nicht mehr, da Verbrechen seiner Meinung nach nur durch Ungleichheit passiert.

und was ist passiert? Bereits einen Monat nach der Oktober- "Revlolution" (eher ein Putsch) wurde bereits die Tscheka gegründet und Oppositionelle ins Gefängnis geworfen. Der Sozialismus/Kommunismus setzt eben voraus dass alle Menschen politisch der gleichen Meinung sind, sind sie aber im Normalfall nicht. Lenin ist da sehr schnell zum Pragmatiker geworden.

Zum Thema Verbrechen des "Kapitalismus" - wenn du den Kapitalismus als Wirtschaftssystem des 19. Jahrhunderts siehst hat es eine Menge verbrechen gegeben, was natürlich mit den undemokratischen Verhältnissen in den meisten Ländern jener Zeit zu tun hat. Den "Kapitalismus" an sich gibt es ja sowieso nicht, manche Länder die für sich den Anspruch haben kommunistisch zu sein, wie etwa China, haben eine viel extremere Ausformung des Kapitalismus. Grund sind eben die undemokratischen politischen Systeme und nicht die Marktwirtschaft als Wirtschaftssystem.

Nette überhebliche Einleitung, wie immer! :D

Das ist richtig, dass Lenin von dem Ziel sprach, das Polizeiorgan abzuschaffen, ebenso wie von der Bewaffnung des Volkes. Dieser Gedanke ist aber selbstverständlich heute weder zeitgemäß, noch mit den Menschenrechten vereinbar. Ich wüsste nicht, an welcher Stelle ich irgendwas gegenteiliges behauptet hätte. Dass alle Menschen eines Landes, Staates oder nur eines Dorfes der gleichen politischen Meinung sind ist natürlich völlig utopisch und sicherlich nicht die zwingend erforderliche Basis für eine erfolgreiche Form des Sozialismus. Es ist ein, durch gezielte Propaganda erschaffener Irrglaube, dass ein sozial gerechtes System,
dass in irgendeiner Form „ kommunistische Züge" hat, nur unter Zwang funktionieren kann und wenn überhaupt. Wenn man jetzt so anfängt, müsste man ja sagen, dass kein System der Welt ohne jeglichen Zwang funktioniert (z.B.Wehrpflicht, Meldepflicht etc.). Damit will ich keine Verbrechen der Vergangenheit schönreden, ganz gleich ob diese in der DDR, der BRD oder sonst welchen Staaten geschahen. Dass es den Kapitalismus an sich nicht gibt, sieht die Mehrheit der Weltbevölkerung sicherlich anders. Nur weil ein Staat unter dem Deckmantel des Kommunismus agiert, bedeutet das noch lange nicht, dass seine Strukturen auch in irgendeiner Form sozialistisch sind. China ist dafür ein gutes Beispiel, oder seben Nordkorea mit seiner eindeutig nationalistischen Diktatur, die im Gegensatz zum kommunistischen Gedanken des Internationalismus steht. Scheint mir fast, als wärst du derjenige, der hier wieder einiges durcheinander bringt, obwohl du durch dein Studium mit der Materie so sehr vertraut bist. ;)
 
was ist eigentlich dein genaues problem ? natürlich ist kommunismus nicht nur ein wirtschaftsystem sondern umfasst die ganze organisation einer gesellschaft, trotzdem ist dieser thread für das thema angemessen.
 
Tolle Leistung, Chavezz. Jetzt haste diesen Ray in den Thread gelockt. Jetzt können wir hier eigentlich dichtmachen.

Zum Thema: Hab gerade "Markt ohne Moral" von der Tochter von Helmut Schmidt gelesen. War ne ganz interessante Zusammenfassung der Krise etc. Lohnenswerte Lektüre.
 
Tolle Leistung, Chavezz. Jetzt haste diesen Ray in den Thread gelockt. Jetzt können wir hier eigentlich dichtmachen.

Zum Thema: Hab gerade "Markt ohne Moral" von der Tochter von Helmut Schmidt gelesen. War ne ganz interessante Zusammenfassung der Krise etc. Lohnenswerte Lektüre.
:D Mülltyp! Dichtmachen solltest du lieber dein loses Mundwerk, kommt eh nichts mit Substanz raus! Dass du ein ganzes Buch liest, glaubt dir doch niemand. In "die große Depression" sind btw. auch einige Parallelen zum aktuellen "Stand" zu finden.
 
Es ist richtig schön jeden Tag von Dir schlecht bewertet zu werden. Und das immer mit nem tollen Spruch! Du scheinst Dir da ja richtig Mühe zu geben. Kann gar nicht erwarten, was als nächstes kommt! :)
 
was soll das hier? die wirtschaft in deutschland wird in den nächsten jahrzehnten zugrunde gehen, weil die leute die bald in rente gehen keiner mehr ersetzen kann. demnach müssen leute aus dem ausland her, aber dazu fehlen finazielle anreize. in unserer lebenszeit geht es in deutschland jetzt nur noch darum wer noch mal richtig angeben kann mit seinem geld und danach spielt sich alles im ausland ab. das ist wie mit italien und griechenland, irgendwann geht jede hochkultur mal zuende.
 
Bedingungsloses Grundeinkommen als Antwort auf die Krise der Arbeitsgesellschaft : Diskussion über Chancen, Risiken und Folgeprobleme

Öffentliche Diskussionsveranstaltung
an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main am 14. Juli 2006

http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2006/3092/html/video.html

bzw. direkte Downloadlinks:

http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2006/3092/original/dvd1.zip
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2006/3092/original/dvd2.zip

Insgesamt 6,66 GB, allerdings kann man locker mit Fullspeed laden (zumindestens ich mit ner 6000er Leitung), ist ganz interessant, egal ob Anhänger oder Gegner der Idee.
 
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