Turntablism Notation

cbpimpi

Frischling
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18. Juli 2008
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hallo Leute, ich denke die Frage - ob es sich bei plattenspieler und mischpult um eine musikinstrument handelt ist wahrlich nicht neu - jedoch vom musiktheoretischen standpunkt her noch völlig ungeklärt.
mich würde interessieren was ihr für eine meinung zum thema musiktheorie bzw. notation des turntablism habt. welche vor&nachteil, welche aussichten, welche musikalischen möglichkeiten, wie würde ein instrumentalunterricht ausschauen, wettbewerbe, bla bla bla.

grüße
 
hallo primetimewax, ich fand das is ne interessante seite für turntablisten.
 
Der Threat von djramm is ja echt der Hamma. Wußte nich dass Deutschland in der Beziehung schon soweit vorne ist. Angeblich wurde diese Notation ja Prof. Stockhausen vorgestellt und ich hab mal bei Wikipedia nachgeschaut - dieser Mann war echt ne Legende. Die Bücher wo das Notationssytem erklärt wird kommen laut Tonspielzeug November glaub ich raus. Bin mal gespannt: Hab noch nie was von den Typen gehört.

auf jeden Fall informative Seite: Respect
 
die frage wozu eine notation brauchbar ist möchte ich mit ein paar stichpunkten ausführen.

- visuelles Erkennen instrumenteller Bewegungsabläufe, Lese und Höranalyse möglich
- Komponieren und notationelle Arbeit – Umformung & Weiterentwicklung bestimmter Muster gewährleistet
- Reproduktion von ganzen Stücken oder Motive
- intelligente & konzentrierte Instrumentalschulung
- das Zusammenmusizieren mit anderen Musikern wird organisierbar und kommunizierbar
- eigene Ideen und Kompositionen sind für andere Instrumentalisten lesbar
- zielgerichtete Kommunikation zwischen den Instrumentalisten findet statt
- Orchesterarbeit
- Archivierung bzw. Katalogisierung der musikalischen Arbeit möglich
- Vorraussetzung für musiktheoretisches, allgemein gesagt für musikwissenschaftliches Arbeiten
- Sozialisierung und Legitimierung des Turntablism als anerkannte Instrumentalform
- weiterführend gezielte Schulung, Studium, Lehrarbeit und Forschungsarbeiten
- Übernahme von Methoden und Erkenntnissen der Musik ( praktisch, psychologisch, Bildung,..)
- neue Bewertungskriterien für Meisterschaften und musikalische Wettbewerbe


grüße:
 
wie ich schon in einem anderen forum schrieb wär dies mein alptraum:

lehrer: "so lieber karl-heinz, heute spielen wir die routine von q-bert bei den dmc finals von 98, linke hand am fader, hamster modus, rechte hand an der platte .. starte bitte !

das ist doch absoluter blödsinn meiner meinung nach.

viele dj's aus jazz bands .. zum beispiel rafik sprechen doch in interviews sehr oft darüber, wie viel spaß es ihnen macht, freestyle mit der band zu spielen. ich kann mir nicht vorstellen, dass sich sowas durchsetzt.

ich versteh zwar auf was ihr hinauswollt, jedoch entspricht dies überhaupt nicht meiner einstellung zu turntablism.
 
hallo solemn,
genau dass was du geschrieben hast wird durch eine notation möglich werden, die genaue analyse von instrumentellen bewegungsabläufen ohne die zeitlupentaste des dvd recorders zu gebrauchen. in circa einem monat findest du unter tonspielzeug die notationellen aufschlüsselungen verschiedener performance von q- bert, d-styles, babu, etc....
ich schick dir ma die jeweiligen youtube adressen damit du schon weißt um welche muster es sich hierbei handelt

q-bert drumming http://www.youtube.com/watch?v=rGJxlmswzw8

d-styles http://www.youtube.com/watch?v=YKRekgNT1Zw

dj babu http://www.youtube.com/watch?v=0Kul-y6QgDA


bis bald und grüße
 
hallo phnky mnky,

durch eine notation wird dem turntablism auf keine fälle die "seele" geraubt es geht um musiktheoretisches grundverständniss aus dem letztlich ein intelligenteres musizieren resultiert. beim jazz werden musikalische muster nach bestimmten prinzipien umspielt und daher kann man auch hierbei nicht von reiner improvisation sprechen. der begriff notation hat etwas an sich was viele mit mathematik verwechseln - darum soll es nicht gehen - das ziel ist durch lesen und schreiben eine höhere bewußtseinsebene zu erreichen. wer der funktion einer notation widerspricht der stellt unser elementarstes kommunikationsmittel in frage: die schriftliche Aufzeichnung und wer ist schon gerne analphabet.

vielen dank für dein interesse und beste grüße:


ps. so wie du eine unterrrichtsstunde beschrieben hast funktioniert trad. instrumentalunterrricht - nur dass in diesem falle bspw. an einem klavier gearbeitet wird und dann anstelle dj q-bert bspw. mozart stünde.
 
hallo solemn,
genau dass was du geschrieben hast wird durch eine notation möglich werden[/url]

nein. euer engagement in allen ehren, aber die meisten scratcher könnten ihre cuts nicht mal selber notieren. wie soll das dann jemand fremdes tun? wenn du von reinen notenwerten sprichst ist das natürlich möglich, aber ich dachte es geht hier um eine turtablism-spezifische notation, welche auch die technik beinhaltet. meiner meinung nach ist das ein reiner versuch einen pudding an die wand zu nageln, was auch immer ihr euch davon verspricht.
außerdem müsste man ja davon ausgehen, dass alle scratcher auf dem gleichen niveau wären was natürlich nicht gegeben ist und und und und...:)
 
hallo solemn,
die sogenannte s-notation ist eine spezielle aufzeichnungsmethodik direkt für den instrumentellen umgang mit plattenspieler und mischpult - sprich für alle spielarten des turntablism - dazu gehört natürlich auch beatcutting, juggling, tonescratching.
nach bestimmten kriterien werden bewegungsvorgänge an den jeweiligen spielkörpern (tonträger, crossfader,....) natürlich auch zeitlich genau definiert - jedoch ist dies nur ein parameter den die s-notation beschreibt.
die notationellen abbildungen die ich angesprochen hatte (youtube links) wurden nur durch sehen und hören der videos analysiert und letztlich in diese schriftsprache verfasst. du darfst die s-notation nicht mit der herkömmlichen notation verwechseln - da sie in gewisserweise einer anderen funktionsweise unterliegt welche über jahre hinweg immer stetig weiterentwickelt und verfeinert wurde (8 jahre fast).
die "letzte hürde" war die notationelle aufzeichnung aller techniken auf
q-berts "scratchlopedia" - was gewissermaßen eine art beweis darstellte um alle spieltechnischen eventualitäten mühelos in diese notationsform integrieren zu können. das turntablsim kann sich als neuzeitliche musikalische kunstform nur aus den erkenntnissen der musiktheorie heraus fertigen - ansonsten bleibt alles nur bei "fetzigen" geräuschen und wird nie von echten musikern anerkannt werden.


gruß cbpimpi
 
nein. euer engagement in allen ehren, aber die meisten scratcher könnten ihre cuts nicht mal selber notieren. wie soll das dann jemand fremdes tun? wenn du von reinen notenwerten sprichst ist das natürlich möglich, aber ich dachte es geht hier um eine turtablism-spezifische notation, welche auch die technik beinhaltet. meiner meinung nach ist das ein reiner versuch einen pudding an die wand zu nageln, was auch immer ihr euch davon verspricht.
außerdem müsste man ja davon ausgehen, dass alle scratcher auf dem gleichen niveau wären was natürlich nicht gegeben ist und und und und...:)

wie soll ein einheitliches niveau erreicht werden wenn nicht wenigstens der versuch unternommen wird über den eigenen "tellerrand" zu schauen. ich bin jedenfalls echt mal gespannt auf diese arbeit und ein anfang muss irgendwann sowieso einmal gemacht werden

peace: turntablism = echte musik von echten musikern
 
dann leg mal los mit deiner notation:

http://www.youtube.com/watch?v=MIBS6bC6Y-o

wollte schon immer wissen, was netik da macht :thumbsup:

wie sagte d-styles mal so schön: der turntable ist halt ein "bastard instrument" oder so ähnlich...

hab ein zitat für dich von d-styles (phaderheadz site)

glaubt ihr das es eines tages ein notations-system für scratching geben wird ?

d-styles : ich denke schon. es wird sehr interessant sein die entwicklung zu beobachten. von der technik zum geschriebenen. ich bin mir sicher das es geschehen wird.
 
he leute lasst uns beim thema bleiben, ich denke auch dass im turntablism ein zeitpunkt erreicht ist, in dem vom wahllosen rumgekratze auf echte musikalische arbeit umgeschalten werden muss. die besten turn-crews arbeiten nach dem selben prinzip und bauen ihre musik, die muster die sie scratchen - systematisch und kreativ aufeinander auf. jeder liebt die noisyz, ned hoodings, gunkhole,etc - selbst die piklz haben damals als orchester angefangen und über die zeit immer bessere musik gemacht - besser gesagt arrangiert.

greets und interessante thematik mit viel zündstoff
 
he leute lasst uns beim thema bleiben, ich denke auch dass im turntablism ein zeitpunkt erreicht ist, in dem vom wahllosen rumgekratze auf echte musikalische arbeit umgeschalten werden muss. die besten turn-crews arbeiten nach dem selben prinzip und bauen ihre musik, die muster die sie scratchen - systematisch und kreativ aufeinander auf. jeder liebt die noisyz, ned hoodings, gunkhole,etc - selbst die piklz haben damals als orchester angefangen und über die zeit immer bessere musik gemacht - besser gesagt arrangiert.

greets und interessante thematik mit viel zündstoff


ich lieb nicht die noisies :D spaß ;)

jedenfalls, diese Notationen, das gabs schon immer, selbst A-Trak hat das schon eingeführt damals, aber es geht einfach nicht meiner Meinung nach... find das relativ schwer. Soll dann da in der notation dann so zeugs drinstehen wie

) = 2 click flare
( = 1 click flare
% = prizm
! = baby


und dann quasi ...

()()()(%%(%!(!!%!

is mir schleierhaft!
 
hallo wax weazle - ich schick dir mal ein auszug aus dem vorwort zu dem grundlagenbuch 1 "turntablism musiktheorie und instrumentalmethodik". um einen kleinen vorgeschmack zu bekommen.


Die Buchreihe „Turntablism – Musiktheorie und Instrumentalmethodik“ in Verbindung mit der Internetseite www.tonspielzeug.de stellt weltweit das erste Lehrmodell dar, welches die instrumentellen Bewegungsabläufe eines Turntablisten konkret systematisiert, um diese mithilfe von Musiknoten schriftlich zu fixieren. So soll ein wissenschaftlicher Grundstein für das sogenannte „Turntablism“ gelegt werden – jener Tonkunst, bei der es gilt, durch virtuose Handarbeit akustische Aufzeichnungen in ihrem ursprünglichen Klang zu verfremden, um infolge dessen eine „Neue Musik“ zu erschaffen.
Der erste wesentliche Gedanke, welcher mich letztendlich dazu bewegt hatte, diese Buchreihe ins Leben zu rufen, gestaltete sich wie folgt: Wenn es sich bei der Kombination aus Plattenspieler und Mischpult tatsächlich um ein Musikinstrument der Neuzeit handelt, so müsste es theoretisch möglich sein, instrumentelle Bewegungsabläufe ähnlich wie bei einem traditionellen Instrumentarium nach bestimmten Kriterien genau definieren zu können. Demzufolge sollte sich die unermessliche Vielfalt aller bisher bekannten und noch „unbekannten“ Scratch-Techniken grundlegend aus ein und demselben funktionalen Zusammenhang heraus entschlüsseln lassen. Weitergedacht wird es dadurch möglich, wie in der Mathematik, Ableitungen zu treffen, die konsequenterweise zu neuen Techniken führen und sich darüber hinaus in Hunderte Variationen aufgliedern lassen. Daraus ergibt sich der Inhalt dieser Buchreihe: eine Musiktheorie und Instrumentalmethodik - speziell für das Scratching, Beatcutting, Tone-Scratching und Beatjuggling sowie im weitesten Sinne dem Auflegen und Mixen von Schallplatten(......................)
Sicherlich, eine Menge Turntablisten werden einer Notationsform mit Argwohn gegenübertreten. Vielleicht befürchten sie sogar, dass somit die Musik zu einem Regelwerk wird, welches dem Turntablism die Seele raubt. Keine Angst! Eine notationelle Aufzeichnung dient in unserem speziellen Fall als Richtlinie, um instrumentelle Bewegungsabläufe festzuhalten und somit jede Art von Scratch Kombo und auch Juggle Routine archivieren und verfeinern zu können! Mehr noch - durch die schriftliche Niederlegung werden komplizierte Sachverhalte lehrbar und wir können musikalische Ideen jederzeit und überall überliefern, ohne sie direkt vorspielen zu müssen. Jede noch so schwere Technik wird durch ganz einfache Mittel lesbar und kann von jedem spielend erlernt werden. Dadurch erwirken wir eine Instrumentalschulung, die eine konkrete musiktheoretische Ausbildung zur Folge hat, wodurch zwangsläufig ein Quantensprung in dieser noch sehr jungfräulichen Tonkunst stattfinden wird. (..................................)

Aufgrund dieser Überlegung war ich bestrebt, die sogenannte S-Notation elementar aus der Symbolistik und Funktion der traditionellen Notation heraus zu entwickeln. Nachdem ich mir die dafür erforderlichen Grundkenntnisse angeeignet hatte, konkretisierte ich daraus im weiteren Verlauf die S-Notation unter der Berücksichtigung aller sich aus dem Turntablism ergebenden Handlungskonsequenzen und möglichen Eventualitäten. Bezeichnet wird sie als sogenannte „Bewegungsnotation“, welche namentlich aus der physikalischen Formel für die Bewegung abgeleitet ist, also s = v ∙ t. Sie dient sinngemäß dazu, instrumentelle Bewegungsabläufe, welche von Hand an den Spielkörpern des Mischpults bzw. an der Schallplatte getätigt werden, schriftlich in Form von Musiknoten aufzuzeichnen. Wie dies genau funktioniert, soll der eigentliche Inhalt dieser vorliegenden Publikation sein und wird durch die Folgebücher sowie unsere Internetplattform komplettiert. (..........................)



dies war also ein kleiner auszug und ich hoffe dass meine herangehensweise an die ganze thematik nun einleuchtender ist. bezüglich notationeller anschauungsbeispiele hatte ich schon darauf hingewiesen, dass in circa 1 monat auf www.tonsielzeug.de diesbezüglich eine menge material zu finden ist. darüber hinaus findest du in dem sogenannten scratch - lexikon die notationellen aufzeichnungen der populärsten techniken und sogenannte aufsätze die sich jeder einzelnen umgangsorm eindringlich widmen.

hoffentlich bis bald und beste grüße
 
irgendwie leben hier manche noch in den 90ern.

Obwohl ich der sache mit der "musikalität" zustimme.

Fazit:
BITTE ETWAS WENIGER TECHNO AUF DEN BATTLES! DANKE
 
he leute lasst uns beim thema bleiben, ich denke auch dass im turntablism ein zeitpunkt erreicht ist, in dem vom wahllosen rumgekratze auf echte musikalische arbeit umgeschalten werden muss.

nun beginnt es also. der zeitpunkt ist erreicht. um turntablism zu retten müssen wir also umschalten. hör dir mal selbst zu...
 
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