Horrorgeschichten für 10 €
http://www.taz.de/pt/2006/04/01/a0285.1/text
SPIEGEL ONLINE - 01. April 2006, 10:50
URL:
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,408976,00.html
Modell-Unterricht
Von der Horrorpenne zur Vorzeigeschule
Von Severin Weiland
Hauptschulen müssen kein Horror sein: Wie es anders geht, zeigen Schulen in Berliner Problembezirken. Lehrer und Schüler haben einen Pakt gegen Gewalt und Respektlosigkeit geschlossen und setzen ihn mit harten Regeln durch - mit Erfolg...
SPIEGEL ONLINE - 06. April 2006, 12:28
URL:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,410103,00.html
Streit um ZDF-Reportage
Fernsehteam zahlte prügelnden Jugendlichen 200 Euro
Ein Hamburger Schulleiter erhebt schwere Vorwürfe gegen das ZDF. Seinen Schülern soll Geld gezahlt worden sein, damit sie sich vor der Kamera prügeln. Das ZDF wehrt sich: Die Schlägerei sei nicht inszeniert worden. Der Sender räumt jedoch ein, dass ein Jugendlicher eine "Aufwandsentschädigung" erhalten habe...
Mümmelmannsberg: ZDF räumt weitere Fehler ein
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hat weitere Fehler bei der Berichterstattung der "ZDF.reporter" über Mümmelmannsberg am 29. März eingeräumt. "Ein Jugendlicher, der sich als Opfer gewaltsamer Übergriffe bezeichnet hatte, sagt jetzt: ,Es war gelogen.' Andere Jugendliche hätten ihn zu der Aussage aufgefordert", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung Brenders. "Wir haben nicht hinreichend darauf gedrungen, die Aussagen der Jugendlichen auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu überprüfen", sagt Redaktionsleiter Norbert Lehmann. Auch hätten Einverständniserklärungen der Eltern zu den Dreharbeiten auf ihre Echtheit überprüft werden müssen, so Lehmann. Das ist also offenbar nicht geschehen...
http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/13/553106.html
… und Action!
Die Gesamtschule Mümmelmannsberg wehrt sich gegen eine ZDF-Reportage, die gewalttätige Schüler zeigte: Die Jugendlichen sagen, sie hätten Geld dafür bekommen, die Szenen zu inszenieren
von Kaija Kutter
So viel Aufmerksamkeit hätte sich Schulleiter Klaus Reinsch vor einem dreiviertel Jahr gewünscht, als die Spitzenergebnisse seiner Schüler beim ersten Hamburger Zentralabitur bekannt wurden. Eine Schülerin schloss mit 1,0 ab, und auch der Gesamtschnitt seiner Gesamtschule Mümmelmannsberg von 2,4 hob die Schule landesweit als eine der Besten heraus. Eine kleine Sensation, wenn man bedenkt, dass höchstens ein Drittel dieser Abiturienten eine Gymnasialempfehlung hatte.
Doch die Medien entscheiden selbst, wann sie einem sozialen Brennpunkt Aufmerksamkeit schenken. Seit am 29. März die Sendung ZDF.reporter einen Film der Produktionsfirma Lonamedia zeigte, in der eine Jugendgang bei Gewalttaten gefilmt wurde, ist der Stadtteil bundesweit berühmt. Die gezeigten Schüler allerdings berichteten nun ihren Lehrern, dass die Bilder inszeniert worden seien und sie von der Reporterin dafür Geld bekommen hätten. Schulleiter Reinsch fordert eine Gegendarstellung und will die Sache vor den Presserat bringen...
http://www.taz.de/pt/2006/04/08/a0315.1/text
Jugendgewalt jetzt mit Islamistenphobie zu vermischen, halte ich für extrem gewagt.
Jugendgewalt ist hausgemacht. Dort, wo Jugendlichen keine grenzen gesetzt werden oder Erwachsene weggucken, entwickeln sich eigene Strukturen.
Es gab auch schon Bandenbildungen in den 50iger Jahren, aber die soziale Kontrolle durch Erwachsene funktionierte besser und die familiären Bindungen waren noch deutlich gefestigter.
Auch damals malte man die Häuserwände mit Kreide oder mit Backsteinresten an. letztere beschädigten auch oft das Mauerwerk. Hätte man damals eine
"Soko Ritzer" eingerichtet, wären heute wohl auch einige Väter/Großväter vorbestraft. Damals war es für uns spannend, wer sich von welchem Apfelbaum Äpfel zu kauen traute. Bewundert wurden die, die den Hund austricksen konnten, ausgelacht wurden die, die gebissen wurden. Wer erwischt wurde, mußte oft beim Bauern Unkraut jäten oder Rüben verziehen, Stall ausmisten oder manche kriegten auch nur kurz und bündig einen "Satz warmer Ohren!"
Pädagogen, die Gewalt, schwer oder gar nicht in den Griff kriegen oder kapitulieren, sind in meinen Augen fehl am Platz und mitschuldig. ich würde nicht weggucken, sondern notfalls die Polizei holen, aber immer mit den Eltern reden, notfalls mit Hilfe eines Menschen, der die Sprache spricht.
Politiker, die glauben, daß die Polizei in der Schule pädagogische Aufgaben lösen kann, bzw. für Jugendkriminalität, wie z.B. für Graffiti SOKOs bilden, sind genauso dumm, weil sie damit die reguläre Polizei abwerten; denn auch die Soko schafft es nicht, dieses "Problem" deutlich besser in den Griff zu kriegen. Mit solchen Maßnahmen gibt aber jugendlichen Straftätern das Gefühl, sie seien besonders clever und der regulären Polizei überlegen.
Wenn ausländische Jugendliche einerseits Väter haben, die von der Rolle her der „König“ der Familie sind und diese in der Ursprungsheimat nach außen vertreten hatten, jetzt aber kleine Söhne oder Töchter benötigen, dass die ihnen übersetzen, was man von ihnen will, so wird auch da ein Rollenkonflikt deutlich; denn plötzlich bekommen durch solche Aktionen Kinder die Macht über die Autoritätsperson „Vater“ und können dessen Informationsbedürfnis zensieren.
Jeder Mensch braucht Grenzerfahrungen. Nur wer seine Grenzen kennt, kann ein gesundes Selbstbewußtsein entwickeln, daher muß man nicht nur Jugendliche fördern, sondern auch an Jugendliche Forderungen stellen. Das gilt nicht nur für moslemische Jugendliche, sondern für ALLE!