a) es hätte keine nachträgliche zwangsverteilung geben müssen, wenn man sich im voraus auf ein praktikables system geeinigt hätte. dublin ist eben kein praktikables system, weil maximal unsolidarisch. die "verteidigung" der aussengrenzen gegenüber unbewaffneten schutzsuchenden der rettung von menschenleben überzuordnen, ist eine bewusste entscheidung, keine zwangsläufigkeit.
b) die nachbarländer syriens sind überlastet und nehmen keine flüchtlinge aus syrien mehr auf. das ist eine direkte konsequenz davon, dass länder wie die der europäischen union, diese nachbarländer nicht entlasten. die situation der flüchtlinge in diesen ländern ist alles in allem miserabel. hier mal ein paar auszüge aus berichten von human rights watch:
c) asyl ohne migration gibt es nicht.
wenn du darauf hinaus willst, dass leute asylanträge stellen, bei denen von vonherein klar ist, dass sie kein anrecht auf asyl haben, dann kann man da bezüglich afrikanischer armutsflüchtlinge sicher darüber reden -- bei syrern in der türkei geht das in jedem fall meilenweit am thema vorbei.
d) wenn todenhöfers post auch nur zur hälfte stimmt, dann hat die türkei in den letzten jahren ihren teil dieses wideräwrtigen deals erfüllt und die eu nicht. fun fact: wenn griechenland seine grenzen aufmacht und die flüchtlinge aus der türkei innerhalb der eu verteilt werden, gibt es nix, womit die türkei die eu erpressen kann.
das ganze ist nach wie vor eine humanitäre frage: wie kann man diesen millionen von menschen helfen, ein menschenwürdiges leben zu führen? *wir* in der eu können das, indem wir sie aufnehmen. wir können es nicht, wenn wir durch einen krummen deal die machtposition eines autoritären herrschers stärken, der im gegenzug dafür unbehelligt den konflikt anstacheln darf.