Atom One im Interview – "Tales From Da Cans"

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[/float]Atom One, besser bekannt als Der Lange, repräsentiert seit 1986 die HipHop-Kultur im Ruhrgebiet. Der Too Strong-Rapper veröffentlichte am 28.März sein inzwischen drittes Solo-Album „Masterpiece: Tales From Da Cans“ über Superdope. Als Feature-Gäste sind auf dem Longplayer unter anderem von Pure Doze, Ercandize und Brenna & Desasta vertreten. Wir sprachen mit dem Pionier über sein neues Solo-Werk, Graffiti, Too Strong, den Ruhrpott und vieles mehr:



MZEE.com: Am 28.März erscheint dein neues Soloalbum „Masterpiece – Tales from da Cans“ über Super Dope Inc./ Rough Trade. Was erwartet die Hörer?
Atom One: Für Masterpiece habe ich mein altes Ego Atom One sprechen lassen. Atom One ist ein Graffiti-Writer und erzählt aus dem alltäglichen Leben. Der Kern des Albums beschäftigt sich natürlich mit Graffiti, aber es gibt Thementracks die darüber hinaus gehen. Es wird von Beziehungen berichtet die zu scheitern drohen, weil ein Writer nun mal abends an der Wand steht und nicht bei seiner Frau im Bett liegt. Ich habe auch sehr persönliche Sachen auf dem Album verarbeitet, wie z.B. einen Track für meinen Sohn. Die Fans können ehrliche Geschichten auf einem düsteren Sound erwarten. Ein Writer ist ein Nachtmensch. Dementsprechend ist auch das Cover geworden. Alles wirkt düster, dunkel und geheimnisvoll.

MZEE.com: Seit deinem letzten Soloalbum 2006 ist ein wenig Zeit vergangen. Was hast du in der Zeit zwischen „You can’t keep it back“ und „Masterpiece“ musikalisch gemacht und erlebt?
Atom One: Ich habe direkt nach „You can’t keep it back“ mit der Arbeit zu Masterpiece angefangen. Die Idee entstand auf der YCKIB Tour weil mich viele Leute darauf angesprochen haben, dass sie sich mal ein recht straightes Grafitti-Rap-Album wünschen würden. Ich habe mich auch persönlich weiterentwickelt. YCKIB klang noch sehr untergrundlastig. Durch Leute wie die P & S Jungs oder Brenna kam einfach frischer Wind in die ganze Entstehungsphase. Ich habe mir auch einfach die Zeit genommen, damit „Masterpiece“ reifer klingt und die Leute eine Entwicklung wahrnehmen.

MZEE.com: Welche Ziele setzt du dir persönlich mit dem Release? Gleichzeitig ist es das erste Release über „Superdope“. Inwiefern ist dein Release wegweisend für die Zukunft?
Atom One: Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, dass ist alles nicht so durchkalkuliert. Wenn Doze mit seinem Album eher fertig gewesen wäre, würde er hier heute sitzen und releasen. „Superdope“ ist in erster Linie ein junges Ruhrpottlabel, das sich versucht hier im Pott etwas aufzubauen. Ich möchte an dieser Stelle gerne auch klarstellen, dass „Superdope“ nicht ein Label von mir und Doze ist. Trotzdem beteiligen wir uns natürlich, wo wir können. Wir leben im Jahr 2008, da kann ein Künstler nicht einfach nur sein Master auf den Tisch legen und hoffen, der Rest passiert von alleine. Konkrete Ziele mit Label und Album kann ich dir jetzt aber nicht definieren.

MZEE.com: Dein Album „Masterpiece“ wurde eigentlich schon für Anfang Mai 2007 angekündigt. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend, dass Album erst jetzt zu releasen?
Atom One: (lacht) Tja, manchmal kommen einfach so viele unterschiedliche Sachen dazwischen. Wir waren mit dem Montana Writer Team in Dubai. Nebenbei arbeite ich mit Montana zusammen an einer neuen Sprühdose. Irgendwann kommen so viele Sachen dazwischen, dass dir irgendwann der Überblick verloren geht. Im Endeffekt hat es aber ein Gutes. Jetzt bin ich der erste Künstler der über Superdope releast, was damals noch nicht denkbar gewesen wäre. Zeitpläne sind halt immer so eine Sache… (lacht)

MZEE.com: Dein letztes Solo-Album „You can’t keep it back“ stammt aus dem Jahr 2006 und wurde noch unter deinem MC Namen „Der Lange“ veröffentlicht. Warum veröffentlichst du „Masterpiece“ unter deinem Sprühernamen Atom One?
Atom One: Also der Lange ist eigentlich mein Spitzname und wurde dann irgendwann zu meinem MC Namen. Ich sehe der Lange mittlerweile als eine Privatperson. Atom One steht alleine durch die Writing-Bewegung immer im Mittelpunkt. Jeder Mensch braucht eine Art Ausgleich. Ich sehe der Lange im Vergleich zu Atom One eher als eine Privatperson. Der Lange ist kein Typ der im Medienfokus steht. Ich war auch verwundert, dass die jüngere Bewegung Atom One in keiner Weise mit mir als Teil von Too Strong verbunden assoziiert haben. Im Writing-Bereich bin ich immer aktiv gewesen und mit Too Strong hatten wir, für das Leben in der Musikbranche, schon eine ziemlich lange Pause. Ich denke dies ist ebenfalls ein Grund, mein Album als Atom One zu veröffentlichen.

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MZEE.com: Dein Album wird über das neugegründete Label „Superdope Inc.“ veröffentlicht. Erzähl bitte etwas zur Labelentstehung. Welche Künstler sind auf Superdope Inc gesignt?
Atom One: Atom One, Pure Doze, Brenna und Skor82 sind als Solokünstler gesignt. Too Strong ist als Crew bei „Superdope“ gesignt und eventuell kommt noch Clitko als Soloartist dazu. Ehrlich gesagt machen wir uns um die Außenwirkung nicht so einen Kopf. Für uns ist in erster Linie wichtig, dass wir die Möglichkeit haben etwas releasen zu können. Dadurch, dass wir schon seit längerer Zeit zusammen arbeiten, hat es sich speziell im letzten halben Jahr herauskristallisiert, dass wir ein festes Team bilden. Dem Ding haben wir dann den Namen „Superdope“ gegeben. Finanziell werden wir von einem Freund von Brenna unterstützt. Ich möchte mich jetzt auch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Treffen wir uns lieber in einem Jahr und schauen wo wir uns mit Superdope platziert haben (lacht).

MZEE.com: Im Ruhrpott wächst seit kurzer Zeit eine beachtliche Landschaft von Indie Labels heran. Ercandize und Assazeen, Slick One mit Selfmade, Manuellsen hat Pottweiler Entertainment und nun Superdope Inc sind nur einige bekannte Labels. Besteht nicht die Gefahr einer Übersättigung? Wie sehen die Harmonien untereinander aus? Brenna ist schließlich bei Assazeen gesignt...
Atom One: Also es herrscht schon eine gesunde Konkurrenz zwischen den Labels. Das ist auch gut so, aber irgendwelche Streitigkeiten gibt es nicht. Zu dem Brenna & Desasta Ding möchte ich eigentlich gar nichts sagen, dass sind deren Angelegenheiten. Ich möchte nicht überheblich klingen, aber wir von Too Strong haben schon einen Namen im Ruhrpott. Außerdem haben wir ein super harmonierendes Team gebildet und jetzt wollen wir auch einfach unser Süppchen kochen. Die Assazeen Jungs sind immer um uns herum. Da herrscht ein absolut brüderliches Verhältnis. Zu Manuellsen kann ich nicht viel sagen, weil ich da keine Connection habe und Selfmade sehe ich nicht als Ruhrpott Label. Ich meine der Kuchen ist groß genug im Pott, damit jeder etwas abbekommt. In Berlin funktioniert dies schließlich auch. Ich finde im Pott ist der Zusammenhalt untereinander einfach viel größer. Wir brauchen einfach mehr Standing in den Medien.

MZEE.com: Auf „Masterpiece“ widmest du dich größtenteils deiner Graffiti-Leidenschaft. Wie ist das Konzept zu dem Album entstanden?
Atom One: Als Writer der durch die Welt reist, nimmt man natürlich viele verschiedene Eindrücke mit. Mein Ventil ist es einfach das ganze in Tracks zu packen. Ein festes Konzept war eigentlich nicht vorhanden. Mir war wichtig diesen Graffitiaspekt in meine Tracks einfließen zu lassen. Viel mehr kann ich dazu eigentlich nicht erzählen...

MZEE.com: Okay, dann möchte ich einen anderen Aspekt aufgreifen. Das letzte Too Strong Album „Dreammachine“ stammt aus dem Jahr 2005. Seitdem gab es von dir und Pure Doze Solomaterial zu hören. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit bei einem Soloalbum im Vergleich zu einem Too Strong Album?
Doze: Jetzt muss er nur noch die Hälfte aller Texte schreiben (lacht).

Atom One: Bei Too Strong sind es einfach mehrere Charaktere die einen gemeinsamen Nenner finden müssen. Bei einem Soloalbum kann ich mich so verwirklichen wie ich es für richtig halte. Doze und ich führen einfach zwei total unterschiedliche Leben. Natürlich hab ich auf dem Soloalbum auch immer meine Jungs dabei. Die Ausgangstellung ist aber natürlich eine andere als bei einem Soloalbum. Die Arbeitsweise ist allerdings nicht wesentlich anders. Ich picke Beats, schreibe, bringe mich in Stimmung zu schreiben, nehme auf und fertig ist das Ding. Die besten Tracks sind immer die geworden, bei denen ich einen Beat gehört habe und den Text in einer halben Stunde fertig hatte. Die meisten Leute denken, ich überlege tagelang über ein Thema nach, aber das ist gar nicht meine Art. Manchmal ist alles viel unspektakulärer als es auf Außenstehende wirkt.

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MZEE.com: Erzähl bitte etwas zu deinen Features. Welche Kriterien waren für dich entscheidend bei der Featurewahl?
Atom One: Die üblichen Verdächtigen im wesentlichen (lacht). Doze ist natürlich klar, weil wir seit Jahren Musik zusammen machen. Brenna hat gerade was die Produktion angeht, enorm zu „Masterpiece“ beigetragen. Wer Brenna featuret, darf nicht auf Desasta verzichten (lacht). Ansonsten ist ein Beat von Ercandize und drei Beats von den P & S Jungs. Ansonsten ist noch Skor, ein junger Typ der in Hagen lebt, als Rapfeature vertreten. Bei mir ist es schon Tradition geworden, dass ich einem Neuling die Chance gebe sich auf meiner Platte zu etablieren. Skor hat unglaubliches Talent. Das gleiche habe ich seinerzeit auch über Lakman gesagt, als wir ihn mit Too Strong gepusht haben...

MZEE.com: Und mit deiner Aussage hast du definitiv recht behalten. Kann man mit einem Video zu „Masterpiece“ rechnen?
Atom One: Das erste Video wird zu „Zukunft vor Augen“ gedreht. In dem Track geht es um Beziehungsgeschichten. Meine Freundin verlässt mich, weil ich immer meinen Dickkopf durchsetzen muss (lacht). Das zweite Video wird zu „Endzeitfarben“ gedreht, der Track mir Doze als Feature. Dazu kann man ein dickes Graffitivideo voller Überraschungen und Animationen erwarten. Auf jeden Fall werden die Videos qualitativ einige Leute überraschen.

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MZEE.com: In den Recherchen zum heutigen Interview konnte ich auf diversen Internetseiten nachlesen, dass Masterpiece ursprünglich auf 1000 Stück limitiert werden sollte…
Atom One: So ganz wurde diese Idee nie wirklich verworfen. Als ich letztes Jahr mit dem Album angefangen hab, hatte ich ganz andere Vorrausetzungen. Es gab noch keinen Deal, es gab kein Label, es gab kein Geld. Ich habe mit „You Can’t Keep It Back“ die Erfahrung gemacht, wie schwer es ist die Alben an die Leute zu bringen. Beim YCKIB Album habe ich rund 3000 CDs verkauft. Die habe ich alle selber verkauft, eingepackt und zur Post gebracht. Das möchte ich ungern noch mal machen. Außerdem hätte ich „Masterpiece“ selber vorfinanzieren müssen. Ich bin mittlerweile Vater und kann keine unnötigen Risiken eingehen. 1000 Stück wären in Eigeninitiative noch möglich gewesen. Mittlerweile ist das Label da und ich habe ganz andere Perspektiven. Allerdings wird es trotzdem ein Special Paket geben. Das Bundle wird auf 500 Stück limitiert werden. Das Paket wird neben der Digipack Version von der CD noch das „You Can’t Keep It Back“ Album sowie ein T-Shirt plus eine Dose mit meiner Farbe „napalmorange“ beeinhalten.

MZEE.com: Aufgrund wirtschaftlicher Umstände galt die Musik im Pott für eine längere Zeit als tot. 2007 wurde der Pott durch einige großartige Rap-Alben wie „Ercandize - Verbrannte Erde“, „Brenna und Desasta - der Pott is back“ & „Snaga & Pillath – Aus Liebe zum Spiel“ wieder in den Fokus der Medienlandschaft gerückt. Wie siehst du die Zukunft des Pottes. Hat man aus den Businessfehlern der Vergangenheit gelernt?
Atom One: Als Hip Hop 1996 seinen damaligen Höhepunkt erreicht hat und jedes Label einen Rapper gesignt hat, war der Medienfokus auch nicht auf den Pott gerichtet. Es gab R.A.G., Creutzfeld Jakob und Too Strong und wir standen für den Pott. Irgendwann hat alles ein Ende gefunden. Dann haben die Leute, die Pioneerarbeit leisteten, einen Arschtritt von den Labels bekommen. Du baust dir einen Lebensstandard auf und irgendwann ist plötzlich alles weg und du musst gucken wie du dich über Wasser hältst. Man ist wieder auf dem Boden der Tatsachen gebracht worden. Creutzfeld & Jakob wurden von Universal gedroppt. Das zweite R.A.G. Album ist gefloppt und es gab keinen Vorschuss mehr. Wir von Too Strong hatten uns getrennt. Die ganzen jungen Leute standen alleine da und keiner der drei damaligen Anger konnte den Pott zusammenhalten. Jeder wählte seinen Weg wie z.B. Ercan, der zu Optik ging. Der Rest hat sich dann verstreut. Das war das kurzzeitige Ende vom Pott. Mittlerweile merkt man, wie die ganzen Künstler langsam wieder zusammen finden und eine Einheit repräsentiert wird. Um auf deine Frage zurück zu kommen, ich denke der Pott wird in den nächsten Jahren auf jeden Fall ganz oben stehen. Mal ganz ehrlich, wir sind hier doch alle Arbeiterkinder. Wenn es nicht in 2 Jahren klappt, dann eben in 10 Jahren. Wir haben Zeit (lacht).

MZEE.com: Bei einem Too Strong Konzert in Duisburg wurde der Split zwischen der alten und neuen Pott Generation sehr deutlich. Während ihr gefeiert wurdet, hatten Snaga & Pillath große Probleme mit dem Publikum. Wie betrachtest du den Split zwischen den Generationen? Wie stehst du zu der oft genannten „neuen Pott Generation“?
Atom One: Ich habe den ganzen Split nicht so war genommen. Klar merkt man Generationsunterschiede wenn du ein Too Strong Comeback feierst, und dann von einigen Seiten hörst, Too Strong sind Newcomer… nach so vielen Alben (lacht). Bei Too Strong ist es aber immer so, dass wir jungen, dynamischen Talenten eine Chance geben und die pushen. Daher spielen Generationsunterschiede für mich keine Rolle.

Doze: Bei Too Strong Konzerten wirst du aber auch immer sehen, dass wir es schaffen alte und junge Fans miteinander zu verbinden. Ich finde das ist eine schöne Sache. Das zeichnet Too Strong auch aus.

Atom One: Ich hab von den Zwischenfällen auf dem besagten Konzert auch nicht viel mitbekommen. Ich glaube diese Suppe wurde einfach viel zu heiß gekocht (lacht). Die Sache ist doch... es war das erste Too Strong Konzert nach 4 Jahren und es waren einfach extrem viele Hardcore-Fans dabei... mehr nicht.

MZEE.com: Leute wie Ercan oder Lakman sprechen dir immer wieder Respekt in diversen Tracks aus. Wie wichtig ist es dir, wenn dir andere MC offen Props geben? Gerade ein Zeiten, in denen du dich in der Pressemitteilung als „nicht Oldschool“ bezeichnen musst...
Atom One: Für mich ist das ein extremes Zeichen von Loyalität und Respekt. Leute wie Ercan oder Lakman sind mir einfach sehr wichtig. Diese Leute wissen wie wir arbeiten und was wir geleistet haben. Ein junger Kerl der sich grade erst mit Hip Hop beschäftigt guckt nicht in die Vergangenheit, sondern orientiert sich am Trend. Hip Hop musst du verstehen um es leben zu können. Um das zu können musst du auch mal in die Vergangenheit schauen, um die Dinge nachzuvollziehen. Guck mal ein dummes Beispiel: Jemand der sich Automechaniker nennt, aber keine Ahnung von Zündkerzen hat, die das Ding zum explodieren bringen können, ist kein Automechaniker. Es ist nicht schlimm, dass die jüngeren Leute uns nicht alle kennen. Ich meine wir sind mit Too Strong 10 Jahre lang den kompletten Eselsweg gegangen. Dann bin ich durchgedreht, weil der Druck vom Major kam und ich habe die Crew verlassen. 10 Jahre Eselsweg waren für umsonst. 4 Jahre später tun sich die gleichen, durchgeknallten Typen wieder zusammen und gehen den kompletten Eselsweg noch mal. Wir müssen mittlerweile wirklich sehr hart um unser Standing kämpfen, aber das ist auch gut so. Das ist verdammt noch mal mein Job. Wir haben Bock drauf. Die jüngeren Leute werden uns schon noch kennen lernen und unseren Shit fühlen.

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MZEE.com: Wann können dich deine Fans wieder live sehen?
Atom One: Also im Moment ist leider noch nichts spruchreif. So eine große Tour wäre nichts für mich. Ich spiele lieber auf Festivals, also an längeren Wochenenden. Die Planungen laufen und vielleicht sieht man uns auch auf dem Splash.

Doze: Wir wollten ja immer die Crew bleiben, die nie auf dem Splash gespielt hat. Dieses Jahr wird der Bann eventuell gebrochen.

MZEE.com: Du hast mit Adidas zusammen deinen eigenen „Atom One Sneaker“ entwickelt. Kannst du dir in Zukunft weitere Projekte in diesem Rahmen vorstellen?
Atom One: Die Geschichte mit Adidas ist über E-Mail Kontakt entstanden. Ich bekam eine Mail, ob ich mir vorstellen könnte zusammen mit verschiedenen Graffiti-Writern aus der Welt eine Kollektion zu entwickeln. Ich war von der Idee angetan, bin nach London geflogen und habe dort mit Can 2 die Sneaker designt. Mittlerweile sind aus dem Projekt drei Kollektionen entstanden. Aktuell steht nun die vierte Kollektion an, für die jedoch andere Writer engagiert wurden. Also man darf auf jeden Fall gespannt sein.

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MZEE.com: Die aktuelle Gewaltzuspitzung im deutschen Rap fand mit den Angriffen auf Fler, Bushido und die Schüsse auf Massiv ihren traurigen Höhepunkt. Du wurdest ebenfalls einmal Opfer von gewalttätigen Angriffen. Inwiefern beschäftigt dich diese beunruhigende Entwicklung, dass Gewalt und Hip Hop quasi als Synonyme aufgefasst werden?
Atom One: Die Zustände hier in Deutschland werden nach und nach immer mehr amerikanisiert. Deutschland hat jetzt auch einige Ghettos. Ich habe mich mittlerweile aus diesem Milieu entfernt. Ich lag lange Zeit im Krankenhaus, nach dem Angriff auf meine Person. Ganz ehrlich, man merkt wirklich wie introvertierter Massiv geworden ist. Wenn einer auf dich schießt, machst du dir natürlich Gedanken. Nachdem ich Opfer einer Gewalttat wurde, habe ich ein komplett anderes Leben geführt. Ich habe viele Sachen mit anderen Augen gesehen. Heute will ich einfach nur noch mein Ding machen und mich von Problemen fernhalten. Ich denke die Medien haben diese ganze Entwicklung auch zu sehr aufgebauscht. Das ist einfach schneller Fame für die Täter. Ich möchte mich jetzt auch nicht weiter dazu äußern. Das sind Erlebnisse aus meiner Vergangenheit mit denen ich abgeschlossen habe. Ich kann aber nachvollziehen wie sich Fler oder Massiv fühlen. So etwas verändert dein Leben.

MZEE.com: Kannst du deinen Fans schon irgendwelche Infos zum nächsten Too Strong Album geben? Laut gewissen Quellen arbeitet ihr schon an einem neuen Album…
Atom One: Es wird auf jeden Fall hart...

Doze: Es wird hart! (lacht)

Atom One: Wir spielen mittlerweile alle Instrumente live und wollen nicht nur einen DJ haben, der alles von Platte spielt. Der Sound wird sich daran orientieren. Der Live-Gedanke steht im Vordergrund. Ansonsten wird es ein sehr ehrliches Album, was vom Sound anders klingen wird.

MZEE.com: Was kann man in Zukunft von Superdope Inc erwarten? Für dieses Jahr wurden ja weitere Releases angekündigt.
Atom One: Wir haben Biss und Lust darauf viel dieses Jahr zu starten. Wir haben einmal das Atom One Release, dann kommt Doze mit einem Soloalbum und zum Schluss runden wir das Jahr 2008 mit unserem Too Strong Album ab. Nicht zu vergessen ist auch das Brenna Soloalbum Mitte Sommer.

MZEE.com: Welche Rapalben hast du 2007 gefeiert?
Atom One: Ich habe mir letztes Jahr kein einziges Album gekauft (lacht). Ich höre zu Hause auch lieber Jazz oder Funk etc. Wenn ich den ganzen Tag Rap um mich herum habe, werde ich bescheuert im Kopf. Ich habe die Alben gefeiert auf denen ich gefeaturet wurde und ansonsten habe ich mir Ende Januar, noch das Azad Album „Blockschrift“ gekauft. Azad ist einfach ein sehr korrekter, höflicher Typ, der gute Musik macht.

MZEE.com: Wie würdest du dein Album mit einem Wort oder einem Satz beschreiben?
Atom One: Masterpiece! Dieses Album ist wie ein gutes Bild, bei dem ich sagen kann, dass gehört zu meinen besten Werken. Ich kann zu 100% hinter dem Album stehen und deswegen ist es einfach mein Masterpiece. Wäre ich nicht so überzeugt vom Album, würde es nur „Tales from da Cans“ heißen.

MZEE.com: Deine letzten Worte an die MZEE User?
Atom One: Schaut mal bei uns auf der Superdope MySpace Seite vorbei, denn dieses Jahr werdet ihr noch einiges von uns zu hören bekommen. Danke für den ganzen Support. Masterpiece!

Interview & Text: Mathias „MäC“ Spiewakowsky
Fotos: www.montana-scholarship.com

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Album out: 28.03.08
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Tracklist „Masterpiece: Tales From Da Cans":
01. Masterpiece (Intro)
02. Stahl-Beton
03. Schutzengel
04. Schützengräben (feat. Brenna)
05. Single Nummer Eins
06. Mein Sohn (feat. Brenna)
07. Zeiten Ändern Sich
08. Zukunft Vor Augen
09. Endzeitfarben (feat. Pure Doze)
10. Rebellen-Sound
11. Graff-Gesetze
12. Hölle Auf Erden (feat. Brenna)
13. Anderer Weg (feat. Desasta)
14. Live By The Cans (feat. Skor82)
15. Monster of art
16. M.O.A. (Skit by DJ Coach)
17. Bomb The World (Topskor Remix)
18. Return Of The Real Deal (Brenna Remix)
19. The real deal (Dozent Remix)

Links:
www.atomone.de
www.myspace.com/realatomone
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
fjeden gutes interview, video zu endzeitfarben kommt wie geil is das ich fall hier gleich vom stuhl.......
 
Atom One:
Die besten Tracks sind immer die geworden, bei denen ich einen Beat gehört habe und den Text in einer halben Stunde fertig hatte.


:rolleyes::rolleyes::rolleyes: leider klingts auch so, inner halben stunde kann man eben keinen dopen song schreiben
 
So ich hoffe euch gefällt das Interview und ihr habt Spass beim lesen. Bester Dank geht an Pascal aka danke für die Geduld bei meiner Grammatik :) dem Langen, Mo und dem Hold Entertainment Team...............

Viel Spass beim lesen..........
Euer MäC
 
Gutes Interview und whaaaaat, Too Strong aufn Splash??? Wie geil waer denn das AAAHH
 
Yo danke für das Interview!
Es ist gut zu sehen das dem Langen hier ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, er hat es mehr als verdient und die beste Nachricht ist, dass ende des Jahres ein neues Too Strong Album kommt. Und alle die einfach zu jung sind um die ganze Silo Nation Bewegung live miterlebt zu haben sollen sich mal die alten Too Strong Sachen geben, es lohnt sich.
 
Too Strong - RAP MUSIC IS LIFE MUSIC

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NEUES SNIPPET ONLINE: CHECKT www.toostrong.de
 
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