Gastspiel beim HSV: Siegen oder fliegen?
Der Druck auf Hyypiä wächst, die Saisonziele sind ernsthaft gefährdet. Die Werkself hat die direkte, erneute und so wichtige Qualifikation für die Champions League aus den Augen verloren, spürt zudem den heißen Atem der Verfolger Wolfsburg, Gladbach und Mainz. Schon die nächste Partie beim HSV könnte nach der unterirdischen Vorstellung seines Teams gegen Braunschweig (1:1) das Ende von Hyypiäs Amtszeit bedeuten. Eine ähnliche Vorstellung wie gegen Eintracht Braunschweig, als sich die Spieler müde über den Platz schleppten, könnte dem Finnen wohl den Job kosten.
Die Probleme von Leverkusen, derzeit noch Tabellenvierter, sind vielschichtig und nicht einzig Hyypiä zuzuschieben. Dem 40-Jährigen - der ja bei aller Klasse als Spieler ein unerfahrener Trainer ist - fehlt ein routinierter Co-Trainer, der die nötige Akzeptanz im Kader hat, was für seine Assistenten Jan-Moritz Lichte und Daniel Niedzkowski nicht zutrifft. Zum anderen klappte die Einkaufspolitik nicht wie erhofft, Rudi Völler, Michael Reschke und Jonas Boldt griffen in zu vielen Fällen daneben: Von Giulio Donati und Roberto Hilbert über Emir Spahic bis hin zu Heung-Min Son, Eren Derdiyok oder Andres Guardado ist viel zu viel Mittelmaß dabei. Dass Top-Talente wie Julian Brandt und Levin Öztunali verpflichtet werden konnten, ist zukunftsorientiert, hilft aber aktuell nicht weiter.