Original geschrieben von Sebo Supreme
Durch meine letzten beiden Beziehungen probiere ich mich mittlerweile echt davon zu distanzieren. Irgendwie war am Ende soviel Schmerz, dass es die positive Zeit nicht mehr aufwiegen kann. Klar hab ich Erinnerungen an das Positive, was passiert ist aber auch in diesen Gedanken spiegelt sich das Ende wieder, was wiederum Schmerz hervorruft, weil er tief sitzt und mit Verarbeitung bis jetzt noch nichts war. Ich probiere immernoch darüber nachzudenken, Dinge zu verstehen aber es klappt nicht und es lässt nicht los und das zieht immer wieder runter. Umkehrschluß, dass es mir mittlerweile schwer fällt Gefühlen zu vertrauen. ich vertraue gefühlvollen Worten einfach nicht mehr und will mich davon komplett distanzieren. Ein paar warme Momente sind den Schmerz, die Melancholie und die nachdenklichen Momente nicht wert!
Außerdem hab ich keine Lust mehr Menschen in mein Leben zu lassen, ihnen Türen zu öffnen und sie hauen dann einfach wieder ab!
Wofür investieren, wenn man eh weiß, dass es irgendwann nicht mehr da ist. Nur für den Moment???
Hast Du schon mal vor der Situation gestanden, nur ein Blatt Papier zu haben und Du solltest eine fehlerfreie Abschrift von irgendeinem Text hinlegen? Du verschreibst Dich garantiert.
Das hängt damit zusammen, daß man sich stark selbst unter Druck setzt, was so viel Spannungen erzeugt, daß man sich verschreibt und sogar Fehler macht, die man vorher nie gemacht hatte, weil man das kann.
Genauso ist es auch im psychischen bereich. Wenn man seine Gefühle verstecken will, dann wird das oft so auffällig, daß man was verbergen will, daß es anderen auffällt. Sie wissen zwar nicht WAS Du zu verbergen versuchst, spüren aber DASS Du etwas verbirgst und dadurch werden die verunsichert.
Ich vergleiche das immer gern mit „etwas real unter den Teppich kehren“.
Wenn Du etwas unter die Teppichkante fegst, so sieht und merkt es keiner, aber DU weißt, daß da etwas unterm Teppich liegt. Wenn Du das einige Male gemacht hast, so sehen andere, daß da etwas unter dem Teppich sein muß, wissen aber immer noch nicht was. Es macht sie neugierig und jede/r reagiert darauf anders. Irgendwann kommt zur falschen Zeit, beim nächsten Versuch, das, was man unter den Teppich gekehrt hat, an falscher Stelle hervor und wird für ALLE sichtbar.
So ist das auch im Gefühlsleben. Man kann sich beherrschen und man kann seine Gefühle verstecken, aber das Verhalten und die Körpersprache zeigt anderen, daß man etwas zu verbergen hat, sei es Angst vor zu starker Nähe und die Angst verlassen zu werden, sei es das Gefühl, nicht schön, nicht stark oder sonst nicht „gut genug“ zu sein. Die einen Provozieren dann mit Spott, andere mit besonderem Lob usw., weil sie merken, daß die Person irgendwas hat.
Wenn man vermeidet, den Teppich zu betreten, so vermeidet man damit nicht, daß andere sich Gedanken machen, was unterm Teppich ist.
Wenn Du vermeidest, Dich bestimmten Situationen auszusetzen, so vermeidest Du auch nicht, daß Dir negative Gefühle erspart bleiben. Diese Gefühle, die Du mit bestimmten Ereignissen/Erfahrungen verbindest, die spiegeln sich in anderen Personen wieder und lösen Gefühle der Solidarität oder der Abneigung aus. Das machen auch Sprichwörter, wie „Gegensätze ziehen sich an“ oder „Jeder Pott findet seinen Deckel oder „Gleich & Gleich gesellt sich gern““ deutlich.
Gegensätze ziehen sich dann an, wenn man Situationen, wie der eigenen aus dem Weg gehen will und bei „Gleich & Gleich ist es die Solidarität im Gefühlsleben. Aber beide Lösungen sind Scheinlösungen.