Buddhismus

Ja das stimmt. Ich hatte zuvor von anderen Leuten aus dem Zentrum gehört, dass die bei solchen Veranstaltungen eine Verbindung um Lama spürten, das konnte ich jedoch nicht bestätigen. Ich empfand den Abend eher als stressig.
Die Meditation auf den 16. Karmapa haben wir regelmäßig im Zentrum gemacht. Das Gute ist, dass die Medi nicht sehr lang ist und man es auch als Anfänger schaffen kann für diese Zeit abzuschalten. Aber das Visualisieren hab ich nie wirklich hinbekommen.
Ich würde sagen, dass du dich genauso auf jede x-beliebige andere Sache konzentrieren könntest und ungefähr denselben Effekt erzielen würdest. Beschäftigst du dich aus reiner Neugier damit? Oder hast du eine bestimmte Vorstellung davon, was du damit erreichen möchtest?
 
Ich würde sagen, dass du dich genauso auf jede x-beliebige andere Sache konzentrieren könntest und ungefähr denselben Effekt erzielen würdest. Beschäftigst du dich aus reiner Neugier damit? Oder hast du eine bestimmte Vorstellung davon, was du damit erreichen möchtest?

Teilweise ist es natürlich Neugier, mich spricht in dieser Erfahrungsreligion (welche ja auf Erfahrungen und nicht auf Glaube beruht) der Punkt an, dass man selbst für sich verantwortlich ist und die Möglichkeiten kennenlernt seinen Geist und damit das eigene Wohlbefinden positiv auszurichten. Mir fehlt leider die Zeit dazu mich mehr damit zu beschäftigen. Teilweise gibt es da aber zu viele Freaks, für die es kaum noch andere Themen gibt, und das ist mir dann zu übertrieben. Ich persönlich setze mir nicht "Erleuchtung" als Ziel, wie im Diamantweg-Buddhismus üblich, sondern picke mir das raus, was ich für den Alltag nützlich finde.
 
Erleuchtung als Ziel zu haben ist ja auch die Garantie dafür, sie niemals erreichen zu können.
"What's in the way of finding?" - "Seeking, of course!" :D
 
Erleuchtung als Ziel zu haben ist ja auch die Garantie dafür, sie niemals erreichen zu können.
"What's in the way of finding?" - "Seeking, of course!" :D
Buddha strebte aber danach und erreichte sein Ziel:

"Siddhartha machte sich dann auf den Weg an einen Ort in der Nähe von Bodh-Gaya in Indien, wo er einen geeigneten Platz zum Meditieren fand. Dort blieb er und legte besonderes Gewicht auf eine Meditation, die “raumähnliche Konzentration über den Dharmakaya” genannt wird, in der er sich einsgerichtet auf die endgültige Natur aller Phänomene konzentrierte.

Nachdem er sich sechs Jahre in dieser Meditation geschult hatte, erkannte er, daß er der Erleuchtung sehr nahe war, und er begab sich nach Bodh-Gaya. Dort setzte er sich am Vollmondtag des vierten Monats des Mondkalenders unter einen Bodhi-Baum und gelobte, bis zur vollständigen Erleuchtung in der Meditation zu verweilen. Mit diesem Entschluss trat er in die raumähnliche Konzentration über den Dharmakaya ein.

In der Abenddämmerung versuchte Devaputra-Mara, das Oberhaupt aller Dämonen oder Maras dieser Welt, Siddharthas Konzentration zu erschüttern, indem er viele beängstigende Erscheinungen heraufbeschwor. Er erzeugte Scharen von furchterregenden Dämonen, von denen einige Speere warfen, Pfeile schossen, ihn mit Feuer bedrohten und einige Felsbrocken oder sogar Berge nach ihm schleuderten.

Dank der Kraft seiner Konzentration erschienen ihm die Waffen, Felsblöcke und Berge als duftender Blumenregen und die tobenden Feuer als Darbringungen von Regenbogenlicht.

Als Devaputra-Mara sah, dass Siddhartha nicht erschreckt werden konnte und seine Meditation nicht abbrach, ließ er zahllose wunderschöne Frauen erscheinen, um ihn abzulenken. Aber Siddhartha vertiefte daraufhin seine Konzentration.

Auf diese Weise triumphierte er über alle Dämonen dieser Welt, weshalb er später als ein “Eroberer-Buddha” bekannt wurde.

Siddhartha setzte dann seine Meditation fort und erreichte im Morgengrauen die “Vajra-gleiche Konzentration”. Durch diese Konzentration, die der letzte Geisteszustand eines begrenzten Wesens ist, befreite er seinen Geist vom letzten Schleier der Unwissenheit und wurde im nächsten Moment ein Buddha, ein voll erleuchtetes Wesen."
 
Das ist einfach eine Geschichte. Die Erleuchtung von der ich spreche, und von der - für mich ernstzunehmende - spirituelle Lehrer, unter anderem Siddharta Gautama, sprechen, kreiert keinen Erleuchteten, sie ist nur der Wegfall eines Unerleuchteten. Und ein Wegfall kennt keine Bedingungen, kann keine Bedingungen kennen. Weil Bedingungen nur im Relativen existieren. Für das Absolute - wahlweise das Nirvana, Brahma, Allah, Gott, whatever - existiert keine Bedingung. Per Definition. Sobald eine Bedingung da ist ist es etwas relatives. Man kann die Geschichte als Fallenlassen von Bedingungen interpretieren, dann macht sie Sinn. Aber Erleuchtung im "endgültigen", im absoluten Sinne, kann niemals durch Anstrengung erreicht werden. Alles was durch Anstrengung erreicht wird kann nur relativ sein.
Buddha selbst hat gesagt "Es hat niemals einen Buddha gegeben und es wird niemals einen geben, und wenn du einen Buddha auf deiner (inneren) Suche triffst, schlag ihn tot!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch, dass diese Geschichte ein Anreiz sein soll, den "Buddha-Zustand" bzw. "Erleuchtung" erreichen zu wollen und ein Beweis dafür ist, dass dies möglich ist. Aber mir scheint das einfach zu unwirklich und daher würde ich mir eher "Befreiung" als Ziel setzen, also frei zu sein von Störgefühlen. Das ist zwar Vorraussetzung für "Erleuchtung", aber ich finde man kann sich darunter ja wirklich auch etwas vorstellen, einen Erleuchtungszustand kann ich mir jedoch nicht vorstellen und ist daher kein Ziel, was ich erreichen möchte, einfach weil ich es für mich gar nicht richtig definieren kann.
 
Er unterteilt die verschiedenen "Definitionen" von Erleuchtung hier in drei ganz brauchbare Stufen, wie ich finde:
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(weuß nicht ob es klappt beim embed mit Start an richtiger Stelle, sonst ab 11:19)
 
Kompliziert. Dass der Geist nicht sterben kann, davon gehe ich aus. Aber das macht einen ja auch nicht frei von Störgefühlen. Was ich interessant finde, dass jeder Lehrer Lama etc. von sich sagt, im Hier & Jetzt zu leben und gedanklich nie in Vergangenheit oder Zukunft verweilt. Wir Normalos trainieren diesen Zustand indem wir meditieren. Neurologisch gesehen passt sich das Gehirn an, man kann das freie unbeschwerte Verweilen im Hier & Jetzt also lernen.
 
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Was ich interessant finde, dass jeder Lehrer Lama etc. von sich sagt, im Hier & Jetzt zu leben und gedanklich nie in Vergangenheit oder Zukunft verweilt.
Ein Mensch der das wirklich sso behauptet kann für mich nur ein Hochstapler sein. ^^
Wobei man dazu fairerweise sagen sollte, dass es vom Blickwinkel abhängt. Ansonsten kann man nur Laotse zitieren: "Jede ausgesprochene Wahrheit ist ein Lüge."
Wir Normalos trainieren diesen Zustand indem wir meditieren. Neurologisch gesehen passt sich das Gehirn an, man kann das freie unbeschwerte Verweilen im Hier & Jetzt also lernen.
Den Zustand im Hier und Jetzt zu sein kann man nicht trainieren. Man ist immer im Hier und Jetzt, es ist unmöglich nicht im Hier und Jetzt zu sein. Man kann trainieren sich weniger mit den Gedanken zu identifizieren, die einem etwas anderes als das Hier und Jetzt vorgaukeln. Das ist für das Ich durchaus angenehm, weil entspannend, daher halte ich es auch durchaus für lohnend zu meditieren. Absolut betrachtet ist es aber weder eine Notwendigkeit, noch macht es irgendeinen Unterschied. Es ändert eben nichts daran, dass das Hier und Jetzt immer das Hier und Jetzt ist. Es verschiebt nur ein wenig die Wahrnehmung der Entität die man als "Ich" wahrnimmt. :D
 
Hier nochmal zum Ole-Video....ab 24:50 wird das Erkennen des eigenen Geistes erklärt, was mit Erleuchtung gemeint ist, glaub ich.
 
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Ich muss gestehen, dass mich die "Einführung" in irgendeinen "Weg" nicht so interessiert. Zumindest nicht genug für ein 53 Minuten Video. :D
Ich habe meinen eigenen Weg, so wie jeder andere Mensch auch, daher kann mir den auch niemand zeigen. Mir geht es um das Gegenteil, um das Fallenlassen jeglicher erlernter/erlernbarer Wege. Deswegen mag ich z.B. Karl Renz so gerne. Weil er nichts lehrt oder beibringt, sondern darauf abzielt alles Erlernte aufzulösen. Man könnte ihn als spirituellen Konzeptzerstörer bezeichnen. Ich liebe seine Talks, für mich besser als jede Comedy.
 
Ein Mensch der das wirklich sso behauptet kann für mich nur ein Hochstapler sein. ^^
Wobei man dazu fairerweise sagen sollte, dass es vom Blickwinkel abhängt. Ansonsten kann man nur Laotse zitieren: "Jede ausgesprochene Wahrheit ist ein Lüge."

Den Zustand im Hier und Jetzt zu sein kann man nicht trainieren. Man ist immer im Hier und Jetzt, es ist unmöglich nicht im Hier und Jetzt zu sein. Man kann trainieren sich weniger mit den Gedanken zu identifizieren, die einem etwas anderes als das Hier und Jetzt vorgaukeln. Das ist für das Ich durchaus angenehm, weil entspannend, daher halte ich es auch durchaus für lohnend zu meditieren. Absolut betrachtet ist es aber weder eine Notwendigkeit, noch macht es irgendeinen Unterschied. Es ändert eben nichts daran, dass das Hier und Jetzt immer das Hier und Jetzt ist. Es verschiebt nur ein wenig die Wahrnehmung der Entität die man als "Ich" wahrnimmt. :D

Das stimmt. Ich meinte auch eher gedanklich im Hier & Jetzt sein. Wie oft geht uns jedoch durch den Kopf, was man morgen übermorgen oder wann auch immer noch erledigen muss. Gedanklich verweilt man in der Zukunft, was uns daran hindert unbeschwert zu sein. Ebenso Vergangenheit. Das Verweilen in der Vergangenheit ist oft ein Grund, warum wir uns nicht glücklich fühlen. Und wenn das Hier & Jetzt dann vergangen ist, dann bereut man, die Zeit nicht richtig genossen zu haben. Ich sag nicht, dass es ständig so ist, aber es entsteht bei jedem Menschen durch die sogenannten Störgefühle. Bis dahin kann ich dem allen auch folgen, das klingt logisch und nachvollziehbar.
 
Gedanklich verweilt man in der Zukunft, was uns daran hindert unbeschwert zu sein.
Na klar, gedanklich kann man unmöglich im Hier und Jetzt sein, das geht nur nicht-gedanklich. Die Gedanken, der Verstand, definieren sich durch Relativität, durch Frage-Antwort, Aktion-Reaktion, Ursache-Wirkung. Spaltung. Ohne Spaltung kein Verstand.
Das Hier und Jetzt ist nicht gespalten, es ist absolut, immer da, das "ewige Himmelreich Gottes". Die Gegenwart gehört so gesehen nicht zur Zeit, weil sie ewig ist. Nur Vergangenheit und Zukunft sind relativ. Deswegen kann der Verstand, können die Gedanken nicht in der Gegenwart sein, sie können nur zwischen Vergangenheit und Zukunft springen. Deswegen ist das Ziel von Meditation ja auch der Nicht-Verstand, sich nicht mehr mit dem relativen Verstand zu identifizieren.

Hab mal in das Ole-Video ab 24:50 reingeschaut. Was er umschreibt passt alles, mir gefallen aber Ausdrucksform und (Nicht-)Persönlichkeit bei anderen besser. Das ist aber natürlich Geschmackssache.
 
Hab mal in das Ole-Video ab 24:50 reingeschaut. Was er umschreibt passt alles, mir gefallen aber Ausdrucksform und (Nicht-)Persönlichkeit bei anderen besser. Das ist aber natürlich Geschmackssache.

Das hier ist besser:
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Ja das ist schon prägnanter und kompakter gefasst. Ich finde es aber für mich persönlich trotzdem zu mißverständlich formuliert (wie er es meint weiß ich natürlich nicht). Ich bin da Korinthenkacker. Er spricht für die "letztendliche" Ebene immer noch von einem Ich, das diese erlebt. Damit bleibt er dann aber im relativen, weil dann immer noch die Relation zwischen Erlebendem und Erlebtem bleibt. Das ist nicht absolut, nicht letztendlich. Es ist noch keine Transzendenz des Denkens.
Kann sein, dass er das gleiche meint, aber dann finde ich persönlich eben seine Ausdrucksform zu mißverständlich. Daher meine Aussage, dass ich persönlich da mit anderen Leuten mehr anfangen kann, die das für mich im Rahmen der sprachlichen Möglichkeiten präziser ausdrücken.
Letztendlich kann man dann wieder Laotse zitieren, oder auch Rumi: "Silence is the language of god. All else is poor translation."
Relevant ist halt nur wieviel man selbst ganz subjektiv mit einer Person anfangen kann. Für mich ist dieser Ole nicht sonderlich interessant. Für andere mag das ganz anders aussehen.
 
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