K-risma
Altgedient
- Registriert
- 26. Januar 2003
- Beiträge
- 5.229
Ich war jetzt zwei Wochen in China und dieses Land stimmt mich nachdenklich. Anfangs sind die Touriprogramme ja ganz lustig, aber mit der Zeit nervt es und man bemerkt dass in dem Land was nicht grade läuft ... Beispiele:
Drei-Schluchten-Staudamm:
1,2 Mio. Menschen umgesiedelt, mehr als 36 Mrd Kosten, Yangtze-Delfin und Yangtze-Krokodil ausgestorben, der Yangtze-Stör, der seit 150 Mio. Jahren den 6000km langen Fluss rauf wandert, um zu laichen, wird jetzt rein künstlich befruchtet.
Shanghai:
Die längste Bogenbrücke und die längste Hängebrücke der Welt, das höchste Hotel der Welt und das höchste Gebäude der Welt wird grade gebaut. Profilneurosen?
Chongqing:
Größte Stadt Chinas mit 32 Mio. Einwohnern auf der Fläche Österreichs für eine einzige Stadt der Superlative.
Beijing:
Die verbotene Stadt ein einziges hohles Touriprogramm, von Tradition und Geschichte ist nicht mehr viel zu bemerken. Viele traditionelle Gebäude werden einfach nachgebaut mit dem Hinweis auf die 5000jährige Geschichte.
Ein-Kind-Politik:
Ein Kind wird staatlich gefördert, ein zweites nicht bzw mit Geldstrafen versehen, wodurch es nur noch verzogene und verhätschelte Einzelkinder gibt, die überwiegend Jungs sind, aus dem praktischen Grund der Altersvorsorge (100 Mädchen zu 130 jungs).
Militär:
Agiert überwiegend selbstständig, lediglich wenn es z. B. zum Niederschlagen eines Aufstandes gebraucht wird, ist es zur Stelle. Finanziert sich hauptsächlich selber durch Waffenhandel etc.
Politik und Zensur:
Widerstände ggn das Regime werden nicht geduldet (siehe Massaker auf dem Tian-An-Men-Platz), anderes bleibt uninteressant. So hat z. B. ein chinesischer Aktionskünstler eine Babyleiche aus der Pathologie gegessen, um die Lücke zwischen Gesetz und Moral aufzuzeigen. Strafe? Fehlanzeige.
So durchzieht es diesen ganzen Staat. Ich will nicht meinen Urlaub schlecht reden, denn dieses Land ist wirklich sehr interessant, und sicherlich ist die dortige Mentalität für Europäer nicht ganz nachvollziehbar, dennoch steht das meiste wohl außer Frage. Wo wird China hinsteuern? Meiner Meinung nach zerfällt es zuerst in das bürokratische Nord- und das jungdynamische Südchina, dass durch den Yangtze getrennt wird. Anschließend ist eine Teilung in die Provinzen evtl. denkbar, da allein schon die Sprachbarrieren (jede Provinz hat einen eigenen Dialekt, so dass besipielsweise ein Qiao-Chinese keinen Chinesen aus Beijing versteht und umgekehrt) dies begünstigen.
Drei-Schluchten-Staudamm:
1,2 Mio. Menschen umgesiedelt, mehr als 36 Mrd Kosten, Yangtze-Delfin und Yangtze-Krokodil ausgestorben, der Yangtze-Stör, der seit 150 Mio. Jahren den 6000km langen Fluss rauf wandert, um zu laichen, wird jetzt rein künstlich befruchtet.
Shanghai:
Die längste Bogenbrücke und die längste Hängebrücke der Welt, das höchste Hotel der Welt und das höchste Gebäude der Welt wird grade gebaut. Profilneurosen?
Chongqing:
Größte Stadt Chinas mit 32 Mio. Einwohnern auf der Fläche Österreichs für eine einzige Stadt der Superlative.
Beijing:
Die verbotene Stadt ein einziges hohles Touriprogramm, von Tradition und Geschichte ist nicht mehr viel zu bemerken. Viele traditionelle Gebäude werden einfach nachgebaut mit dem Hinweis auf die 5000jährige Geschichte.
Ein-Kind-Politik:
Ein Kind wird staatlich gefördert, ein zweites nicht bzw mit Geldstrafen versehen, wodurch es nur noch verzogene und verhätschelte Einzelkinder gibt, die überwiegend Jungs sind, aus dem praktischen Grund der Altersvorsorge (100 Mädchen zu 130 jungs).
Militär:
Agiert überwiegend selbstständig, lediglich wenn es z. B. zum Niederschlagen eines Aufstandes gebraucht wird, ist es zur Stelle. Finanziert sich hauptsächlich selber durch Waffenhandel etc.
Politik und Zensur:
Widerstände ggn das Regime werden nicht geduldet (siehe Massaker auf dem Tian-An-Men-Platz), anderes bleibt uninteressant. So hat z. B. ein chinesischer Aktionskünstler eine Babyleiche aus der Pathologie gegessen, um die Lücke zwischen Gesetz und Moral aufzuzeigen. Strafe? Fehlanzeige.
So durchzieht es diesen ganzen Staat. Ich will nicht meinen Urlaub schlecht reden, denn dieses Land ist wirklich sehr interessant, und sicherlich ist die dortige Mentalität für Europäer nicht ganz nachvollziehbar, dennoch steht das meiste wohl außer Frage. Wo wird China hinsteuern? Meiner Meinung nach zerfällt es zuerst in das bürokratische Nord- und das jungdynamische Südchina, dass durch den Yangtze getrennt wird. Anschließend ist eine Teilung in die Provinzen evtl. denkbar, da allein schon die Sprachbarrieren (jede Provinz hat einen eigenen Dialekt, so dass besipielsweise ein Qiao-Chinese keinen Chinesen aus Beijing versteht und umgekehrt) dies begünstigen.