xStrikerx
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- 1. Oktober 2002
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etwas verwundert mußte ich feststellen, daß es noch gar nicht so einen thread gibt. jetzt also schon.
ich fang mal an mit den meines Erachtens besten drei deutschsprachigen Veröffentlichungen dieses Jahres an.
honorable mention:
Morlockk Dilemma - Circus Maximus
ich gebe zu, daß dieses Album meine Liste möglicherweise nur deshalb verfehlt hat, weil es für mich sonst schon fast ZU offensichtlich gewesen wäre. eine ausdrückliche Erwähnung hat es aber definitiv erwähnt. Dilemma hat dieses Mal noch weniger Rücksicht auf "Laufkundschaft" genommen, die Anzahl der reinen battletracks drastisch reduziert sondern sich noch mehr auf das Erzählen von Geschichten verlegt. ähnlich geblieben ist aber die musikalische Untermalung, immer noch sind die instrumentals der Stoff aus dem die feuchten Träume von Freunden des klassischen boombap New Yorker Prägung sind.
Platz Drei:
Eko Fresh - Ekrem
wer wissen will, wie überraschend diese starke Veröffentlichung für einen Großteil der obligatorischen "Deutschrap Zielgruppe" war, muß sich einfach nur den dazugehörigen thread durchlesen. Herr Bora schafft es das erste Mal seit unzähligen Jahren auch auf einem "echten" Album über nahezu die gesamte Spieldauer zu überzeugen, in dem er fast gänzlich auf das Anbiedern an irgendwelche Chartplatzierungen u.ä. verzichten (ich drücke einfach mal bei "Jenseits von Eden" großzügig ein Auge zu. ganz ohne scheints für Eko nunmal nicht zu gehen ). das Resultat ist ein sehr gutes Album, daß musikalisch zwischen dem eher handelsüblichen Straßenrap und für Deutschland vergleichsweise untypischen von der west coast inspirierten beats wechselt. dazu noch ein gut aufgelegter Eko, der seine Stärken (auf den Putz hauen ohne sich dabei selbst zu Ernst zu nehmen) gekonnt ausspielt.
Platz Zwei:
Hiob - Drama Konkret
eigentlich ist es schon eine kleine Sensation, daß das erste "richtige" Album von Hiob NICHT auf dem ersten Platz landet, obwohl ich seit dem Moment, in dem es ein VÖ Datum gab, davon ausgegangen bin. ausschlaggebend war dann wohl, daß "Drama Konkret" kein "ich höre es mal zwischendurch"-Album ist, was dafür sorgte, daß ich es im Durchschnitt etliche Male weniger als die Nummer Eins gehört habe. das ändert natürlich überhaupt nichts daran, daß dieses Kleinod in dem, was es machen möchte, so ziemlich das Überzeugendste ist, was hierzulande seit langem (und ehrlich gesagt könnte selbst das untertrieben sein, wenn ich drüber nachdenke. evtl. müßte das sogar "jemals" stehen) veröffentlicht wurde. ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geschichten und Profilieren auf Drei Minuten-Länge sowie einer Soundkulisse, die dieses Mal deutlich "professioneller" (heißt in diesem Kontext vor allem auch: druckvoller) als zu Zeiten von "Fragmente" daherkommt (was u.a. daran liegt, daß dieses Mal kaum drumloops zu hören gibt). der Unterschied zu "Circus Maximus" ist für mich vor allem, daß es bei Hiob oftmals gar nicht um die konkrete storyline geht, sondern vielmehr um die grundsätzliche Atmosphäre. so würde ein track wie "Zement" meines Erachtens auch mit einem anderen inhaltlichen Verlauf genauso funktionieren.
Platz Eins:
Koljah & NMZS - Motto Mobbing
das von mir doch mit deutlichem Abstand am meisten gehörte Album dieses Jahr. die bisherigen Veröffentlichungen aus dem Antilopen Gang Zirkel hatten zwar allesamt immer richtige highlights aber krankten daran, daß überall auch verzichtbares Füllmaterial zu finden war (so geht es mir z.b. auch bei Koljahs ebenfalls 2011 erschienenen Soloalbum, welches neben grandiosen tracks auch den ein oder anderen Skipkandidaten zu verbuchen hatte). auf "Motto Mobbing" gelingt aber das Kunststück, diese Ausfälle auf ein Minimum (für meinen Geschmack: eigentlich nur einer) zu beschränken. auf dem Rest zelebrieren die beiden ihren Unsinn und hauen einen guten Spruch nach dem nächsten raus. ebenfalls sehr cool ist, daß das Ganze mehr oder minder in einer Tour mit Querverweisen auf andere Rapper, andere tracks oder für Deutschrap-Interessierte bekannte Geschichten ("ich schrei bei deinem Gig '*****sohn' und du verstehst 'Ruhrpott') aufwartet. dazu kommen diverse gute Konzepte, die trotzdem zu keinem Zeitpunkt dafür sorgen, daß die Angelegenheit irgendwie "verkopft" wird (im Gegenteil, über die gesamte Dauer habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß das Aufnehmen in irgendeiner Form verkrampft und bemüht war, sondern es wirkt so als hätte man einfach "mal eben" was aufgenommen). alles in allem eine super kurzweiliges release, was aus genau diesem Grund ständig bei mir auf rotation war (meistens lief es sogar so ab, daß ich nur vorhatte, bestimmte tracks zu hören und es aber doch damit endete, daß ich alles hörte). zuguterletzt das beste an diesem Album: es ist ein kostenloser download. und ja, es gibt zwar auch eine Kaufvariante die mit ein paar zusätzlichen bonustracks aufwartet, allerdings sind diese sowieso ein gutes Stück schwächer. das heißt außer finanziellen support für die Jungs gibt es wenig Gründe, Geld in "Motto Mobbing" zu investieren.
das wars. internationale VÖs folgen evtl. noch, je nachdem wie ich Lust habe.
ich fang mal an mit den meines Erachtens besten drei deutschsprachigen Veröffentlichungen dieses Jahres an.
honorable mention:
Morlockk Dilemma - Circus Maximus
ich gebe zu, daß dieses Album meine Liste möglicherweise nur deshalb verfehlt hat, weil es für mich sonst schon fast ZU offensichtlich gewesen wäre. eine ausdrückliche Erwähnung hat es aber definitiv erwähnt. Dilemma hat dieses Mal noch weniger Rücksicht auf "Laufkundschaft" genommen, die Anzahl der reinen battletracks drastisch reduziert sondern sich noch mehr auf das Erzählen von Geschichten verlegt. ähnlich geblieben ist aber die musikalische Untermalung, immer noch sind die instrumentals der Stoff aus dem die feuchten Träume von Freunden des klassischen boombap New Yorker Prägung sind.
Platz Drei:
Eko Fresh - Ekrem
wer wissen will, wie überraschend diese starke Veröffentlichung für einen Großteil der obligatorischen "Deutschrap Zielgruppe" war, muß sich einfach nur den dazugehörigen thread durchlesen. Herr Bora schafft es das erste Mal seit unzähligen Jahren auch auf einem "echten" Album über nahezu die gesamte Spieldauer zu überzeugen, in dem er fast gänzlich auf das Anbiedern an irgendwelche Chartplatzierungen u.ä. verzichten (ich drücke einfach mal bei "Jenseits von Eden" großzügig ein Auge zu. ganz ohne scheints für Eko nunmal nicht zu gehen ). das Resultat ist ein sehr gutes Album, daß musikalisch zwischen dem eher handelsüblichen Straßenrap und für Deutschland vergleichsweise untypischen von der west coast inspirierten beats wechselt. dazu noch ein gut aufgelegter Eko, der seine Stärken (auf den Putz hauen ohne sich dabei selbst zu Ernst zu nehmen) gekonnt ausspielt.
Platz Zwei:
Hiob - Drama Konkret
eigentlich ist es schon eine kleine Sensation, daß das erste "richtige" Album von Hiob NICHT auf dem ersten Platz landet, obwohl ich seit dem Moment, in dem es ein VÖ Datum gab, davon ausgegangen bin. ausschlaggebend war dann wohl, daß "Drama Konkret" kein "ich höre es mal zwischendurch"-Album ist, was dafür sorgte, daß ich es im Durchschnitt etliche Male weniger als die Nummer Eins gehört habe. das ändert natürlich überhaupt nichts daran, daß dieses Kleinod in dem, was es machen möchte, so ziemlich das Überzeugendste ist, was hierzulande seit langem (und ehrlich gesagt könnte selbst das untertrieben sein, wenn ich drüber nachdenke. evtl. müßte das sogar "jemals" stehen) veröffentlicht wurde. ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geschichten und Profilieren auf Drei Minuten-Länge sowie einer Soundkulisse, die dieses Mal deutlich "professioneller" (heißt in diesem Kontext vor allem auch: druckvoller) als zu Zeiten von "Fragmente" daherkommt (was u.a. daran liegt, daß dieses Mal kaum drumloops zu hören gibt). der Unterschied zu "Circus Maximus" ist für mich vor allem, daß es bei Hiob oftmals gar nicht um die konkrete storyline geht, sondern vielmehr um die grundsätzliche Atmosphäre. so würde ein track wie "Zement" meines Erachtens auch mit einem anderen inhaltlichen Verlauf genauso funktionieren.
Platz Eins:
Koljah & NMZS - Motto Mobbing
das von mir doch mit deutlichem Abstand am meisten gehörte Album dieses Jahr. die bisherigen Veröffentlichungen aus dem Antilopen Gang Zirkel hatten zwar allesamt immer richtige highlights aber krankten daran, daß überall auch verzichtbares Füllmaterial zu finden war (so geht es mir z.b. auch bei Koljahs ebenfalls 2011 erschienenen Soloalbum, welches neben grandiosen tracks auch den ein oder anderen Skipkandidaten zu verbuchen hatte). auf "Motto Mobbing" gelingt aber das Kunststück, diese Ausfälle auf ein Minimum (für meinen Geschmack: eigentlich nur einer) zu beschränken. auf dem Rest zelebrieren die beiden ihren Unsinn und hauen einen guten Spruch nach dem nächsten raus. ebenfalls sehr cool ist, daß das Ganze mehr oder minder in einer Tour mit Querverweisen auf andere Rapper, andere tracks oder für Deutschrap-Interessierte bekannte Geschichten ("ich schrei bei deinem Gig '*****sohn' und du verstehst 'Ruhrpott') aufwartet. dazu kommen diverse gute Konzepte, die trotzdem zu keinem Zeitpunkt dafür sorgen, daß die Angelegenheit irgendwie "verkopft" wird (im Gegenteil, über die gesamte Dauer habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß das Aufnehmen in irgendeiner Form verkrampft und bemüht war, sondern es wirkt so als hätte man einfach "mal eben" was aufgenommen). alles in allem eine super kurzweiliges release, was aus genau diesem Grund ständig bei mir auf rotation war (meistens lief es sogar so ab, daß ich nur vorhatte, bestimmte tracks zu hören und es aber doch damit endete, daß ich alles hörte). zuguterletzt das beste an diesem Album: es ist ein kostenloser download. und ja, es gibt zwar auch eine Kaufvariante die mit ein paar zusätzlichen bonustracks aufwartet, allerdings sind diese sowieso ein gutes Stück schwächer. das heißt außer finanziellen support für die Jungs gibt es wenig Gründe, Geld in "Motto Mobbing" zu investieren.
das wars. internationale VÖs folgen evtl. noch, je nachdem wie ich Lust habe.
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