Die aller-aller einfachste form des Kommunismus wäre ein reiner Staatskommunismus (Ich benutze das Wort hier falsch, aber mir fällt grad kein besseres ein). Da war Deutschland schonmal nicht so weit von entfernt. Zu Zeiten als alle Volks-Versorgungsapparate (Post,Bahn, Stadtwerke) noch in Staatsbesitz waren. Hatte man eine ziemlich weitreichende Kommunistische Komponente in D-land.
Vorteile sind, das die Grundversorgung der Bürger nicht den Gesetzen des Kapitals unterliegen. Die Steuerbarkeit von elementaren Dingen wie Stromverbrauch und Freizügigkeit ist in Staatshand und damit besser auf den politischen willen abstimmbar.
Das wichtige Industrie und Infrastrukturbetriebe in staatlicher Hand sind, gab es in vielen Staaten und das hat auch nichts mit dem Kommunismus zu tun. Sowohl Frankreich als auch Deutschland in den 60er/70er Jahren sind ein Beispiel dafür. Dieses System funktioniert aber nunmal nicht, weil staatliche Bürokraten in der Regel wenig produktiv und innovativ sind. Die Deutsche Bahn hat sich z.B. seit der Privatisierung von einem verschlafenen Bummelbetrieb zu einem milliardenschweren, internationalen Konzern gewandelt.
Kommunismus bedeutet wesentlich mehr:
1. Den historischen Materialismus als Grundlage für das Gesellschafts und Geschichtsverständnis: Die Geschichte als eine Abfolge von Klassenkämpfen, an deren Ende die Revolution und die klassenlose Gesellschaft, sprich der "Kommunismus" steht. Die Arbeiterklasse ist dabei der Träger dieser Revolution. Im leninistischen Verständnis tritt die Partei dann noch als "Vorhut des Proletariats" auf und ist eine elitäres Organ von Berufsrevolutionären.
2. Es gibt Übergangsgesellschaften die letztendlich zum Kommunismus führen. Marxistische Theoretiker haben sich die Köpfe darüber zebrochen wie man diese schafft und auf welcher Stufe sich die jeweiligen Länder befinden. --> im klassischen Verständnis geht es von der Diktatur des Proletariats hin zum Sozialismus, bis letztendlich der Kommunismus kommt. Stalin hat z.B. für die Sowjetunion im Jahr 1936 bereits die Stufe des "Sozialismus" verkündet, eine Phase in der alle elementaren, äußeren Klassenfeinde besiegt wären. Chruschtschow hat den Kommunismus für das Jahr 1980 in Planung gehabt usw.
3. Wesentliche Ziele auf dem Weg zum Kommunismus ist es eine komplette gesellschaftliche Umgestaltung zu vollziehen, vor allem das Ende des Kaptialismus. Kapitalbeseitz (ich setzte mal voraus dass die Bedeutung des Wortes "Kapital" im marxistischen Sinn bekannt ist, wenn nicht bitte fragen) von Einzelnen soll aufgehoben werden und jeder Besitz auf die Gemeinschaft verteilt werden. Es soll ein "absterben des Staates" geben und die einzelnen Kommunen unabhängig von Ländergrenzen zusammenarbeiten.
Insgesamt führt das natürlich zu problemen: Was macht man mit Leuten die ihren Kapitalbesitz nicht freiweillig hergeben wollen? Was macht man mit den Klassen die nicht zur Arbeiterschaft oder zum "besitzlosen Proletariat" gehören? Die einzelnen Staaten, die den Kommunismus angestrebt hatten, hatten dabei verschiedene Methoden angwendet. Stalin ging so weit die Klassenfeinde mit Gewalt zu vernichten, die späteren "realsozialistsichen" Staaten gingen mit weniger brutaler Gewalt vor (schickten Uni-Studenten zur Arbeit in die Fabrik; übten Druck aus in denen sie Personen die nicht zur gewünschten Klasse gehörten z.B. den Hochschulbesuch verwehrten usw.). In aller Regel gingen alle diese Staaten aber mit mehr oder weniger brutaler Gewalt vor. Die Anreize für Menschen, die sich dem System nicht fügen wollten, waren einfach zu gering.
Das ist jetzt mal die verkürzte und natürlich oberflächliche Version, hab jetzt aber keinen Bock nen 100 Seiten Text zu schreiben
Fazit: Kommunismus ist mehr als nur ein paar Fabriken verstaatlichen.