Enttäuschung über neues Kabinett

Lebkuchenmännchen

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Das neue Bundeskabinett steht. Nach der überraschenden Berufung Manfred Stolpes und Renate Schmidts gibt es allerdings lange Gesichter bei weiteren Minister-Aspiranten. Hoffnungen auf ein neu einzurichtendes Ministerium für Fassadenverschönerung und Kindergeburtstag hatte sich Michael Jackson (SPD) gemacht, für den Volkskulturstaatsministerposten hätten sowohl Johannes Heesters (Zentrum) als auch Leni Riefenstahl (Grüne) bereitgestanden; als Aal- und Frauenminister hatte sich zuletzt Dieter Bohlen (FDP) ins Gespräch gebracht. Die enttäuschten Anwärter unisono: „In der Politik kriegen nur noch abgehalfterte alte Wracks eine Chance. Warum dann nicht wir?“
[Quelle:www.titanic-magazin.de]
 
mal im ernst: Von diesem Kabinett kann man bis auf wenige Ausnahmen wirklich enttäuscht sein. Stolpe und Schmidt :Eigentlich schon im Ruhestand, jetzt Minister wobei ich mir von schmidt durchaus noch etwas erwarte. Oder Clement, in Düsseldorf versagt, jetzt darf er ganz deutschland nerven.

Generell hat Schröder versagt, den Generationswechsel in der Regierung einzuleiten. Das wird ihn noch teuer zu stehen kommen.
 
sicherlich ist da was dran, was arne von sich gibt.

sehe dass aber dennoch anders, weil mir das kabinett an sich wichtiger ist. die köpfe die dahinter stecken sind erstmal zweitrangig.

klar, da wurden einige wieder aufgetaut und für fähig befunden, die man vor kurzem noch abgeschrieben hat. aber die personaldecke in den großen parteien ist recht dünn. da bleibt nicht viel anders übrig.

ich bin einfach nur enttäuscht über den mehr als schwachen koalitionsvertrag. der ist so lasch, da werden gar keine probleme gelöst. ich weiß echt nicht was in den köpfen vorgeht, wenn man echt am arsch ist, und dann denkt, man könnte durch so billige reförmchen die wende herbeiführen. ich glaube schröder wird alt. hat schon resigniert.

aber ich sehe licht am ende des tunnels: sigmar gabriel. der höchstgehandelte kandidat für 2006. er macht mir den eindruck, dass er schonungslos die probleme anpackt. er ist noch recht jung, und noch kein vollblutpolitiker, die wir alle nicht leiden können.

dummerweise hab ich gestern berichte vom neuen generalsekretär gehört, nach denen schröder wieder kandidieren will. also wenn er das macht, hat er schon davor verloren. das kohl-syndrom sitzt den leuten noch schwer in den knochen. das kommt nicht mehr an.

lange rede, kurzer sinn:
nicht die köpfe sind entscheidend, sondern das programm. und das ist schlecht. da können die besten leute dransitzen. nützt nichts.

wünsche mir das die 4 jahre schnell vorbeigehen.

god bless
faber
 
Wenn ihr der neuen Bundesregierung gegenüber jetzt schon so negativ eingestellt seid, kann sie euch ja nur noch positiv überraschen...

Also lasst die doch erstmal anfangen, bevor ihr sie schon in der Luft zerreißt.
 
Original geschrieben von T-eLeven

Also lasst die doch erstmal anfangen, bevor ihr sie schon in der Luft zerreißt.

ja ja. schon recht.

aber das problem ist hald, dass im koalitionsvertrag das drinsteht, was innerhalb der legislaturperiode umgesetzt werden soll.

somit:
die UMSETZUNG geht jetzt erst los. da hast du recht. verbockt haben sie es allerdings jetzt schon.

g.b.
faber

p.s.: man hört schon wieder (dank des negativen medien-echos) dass schröder, trotz vertrag, ummodeln will. ich glaube wir sollten sie wirklich einfach mal machen lassen.
 
1. Sooooo schlecht finde ich die Ziele des Koalitionsvertrages insgesamt gar nicht. Und den neuen Ministern Clement, Stolpe und Schmidt traue ich durchaus zu, dass sie etwas bewegen können und wollen, sind schließlich alles gestandene Politiker.

2. Es wird nie Eins-zu-Eins umgesetzt, was im Koalitionsvertrag steht, siehe letzte Legislaturperiode die Haushalts-Konsolidierungspolitik, die erst nach dem überraschenden Wechsel von Lafontaine zu Eichel begann oder die "Anti-Terror-Gesetze" :)rolleyes: ), die es ohne den 11.09.01 nicht gegeben hätte. Es geht also durchaus nicht nur noch um die Umsetzung von bereits Beschlossenem.
 
Original geschrieben von T-eLeven

2. Es wird nie Eins-zu-Eins umgesetzt, was im Koalitionsvertrag steht, siehe letzte Legislaturperiode die Haushalts-Konsolidierungspolitik, die erst nach dem überraschenden Wechsel von Lafontaine zu Eichel begann oder die "Anti-Terror-Gesetze" :)rolleyes: ), die es ohne den 11.09.01 nicht gegeben hätte. Es geht also durchaus nicht nur noch um die Umsetzung von bereits Beschlossenem.

ja. auch recht. :)

aber 1999 standen wir auch nicht in einer krassen rezession. wir hatten keine sorgen die euro-stabilitäts-kriterien einzuhalten.
konsolidierung tat noch nicht not. erst mit eichel kam dann der fall ( natürlich nicht durch ihn :) )

und die sicherheitspakte von schily.... ja, du hast es ja schon selbst gesagt.

also, alles themen die innerhalb der periode "überraschend" aufgetreten sind.

dennoch:
die neuen alten leute haben wirklich bewiesen dass sie es eigentlich schon drauf haben.

g.b.
faber
 
man muss aber auch sehen dass rot/grün nur eine sehr knappe mehrheit hat und da wär ja noch der bundesrat....


ich denke es wird auf eine blockadehaltung der cdu hinauslaufen die wiedereinmal nicht kapiert dass eine opposition genauso wichtig ist wie eine regierung und bei jedem scheiss "RÜCKTRITT!!" schreit. nach den 4 jahren können sie dann wieder sagen:"schaut doch, die haben in den 4 jahren nichts erreicht".....
 
Der Koalitionsvertrag ist in der Tat recht schwach geraten, wobei große Visionen momentan vielleicht auch fehl am Platze wären. Allerdings hätte ich mir schon irgendein Signal gewünscht, dass vermuten ließe, dass das Gewurschtele der letzten 4 Jahre jetzt durch schlüssige Politik ersetzt wird.

Sigmar Gabriel ist in der Tat einer der fähigeren Leute der SPD. Er macht bei uns in Niedersachsen gute Arbeit. Allerdings befürchte ich, dass er für 2006 ausfallen wird. Im Frühjahr sind in Niedersachsen Landtagswahlen und wenn sich Konjunktur und Arbeitslosenzahlen nicht bald nach oben bewegen, wird Gabriel die Wahl wohl verlieren.
 
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