Falk "Hawkeye" Schacht | Diskussions- Thread über den Journalisten und Musiker

Also ich wuerde Popmusik auch dahingegend definieren, dass es moeglichst eingaengige Melodien sind, die schnell ins Ohr gehen und sich dort festsetzen. Natuerlich immer in der radiotauglichen Songstruktur, die u.a. von Abba gepraegt wurde, also was zeitliche Muster in einem ~3min Song betrifft wie Strophen, Refrain, Bridge etc.
 
ist es doch letztlich im weitesten Sinne auch.

in dem Moment wo ein Interpret/Künstler/Gruppe so populär wird, daß er "mainstream" ist, löst er sich dadurch doch auch zu einem gewissen Grad von dem ursprünglichen "Genre". wenn Band XY eine hitsingle in den top 3 mit Radioairplay und einem dazugehörigen Goldalbum hat, kann man doch unmöglich noch von "Subkultur" o.ä. sprechen.

Du willst also behaupten, dass ein Album wie "Death Certificate" von Ice Cube (Platz 2, Billboard Top 200, USA - 105.000 verkaufte Einheiten in der ersten Woche!) sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich genau so "Mainstream" wie z.B. Madonna ist? Ist das dein Ernst? :D
 
Glaub man sollte da dann schon zwischen Popmusik und Populaermusik unterscheiden.
 
Du willst also behaupten, dass ein Album wie "Death Certificate" von Ice Cube (Platz 2, Billboard Top 200, USA - 105.000 verkaufte Einheiten in der ersten Woche!) sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich genau so "Mainstream" wie z.B. Madonna ist? Ist das dein Ernst? :D

Natürlich ist das beides Mainstream und populäre Musik. Deswegen habe ich in meine subjektive Definition den Faktor der Intention des Musikschaffenden mit reingenommen. Auch wenn man den natürlich in den allermeisten Fällen sowieso nur vermuten kann, daher ist das für eine objektive Definition natürlich irrelevant. Objektiv könnte man z.B. definieren, dass etwas Popmusik ist, sobald es soundso viele Einheiten verkauft und Airplays bekommen hat.

Glaub man sollte da dann schon zwischen Popmusik und Populaermusik unterscheiden.

Wie denn?
 
Unter populaerer Musik wuerde ich wenn noetig Musik zusammen fassen, die zwar eine breite Masse erreicht, sich aber nicht oder nur schwer mit der musiktheoretischen Definition des Genres Popmusik (Rock/Pop) vereinen laesst. Also z.B. NWA oder so.

Aber selbst unter Musikhistorikern ist die Trennung von beidem bzw. genaue Definition der Begrifflichkeiten umstritten und nicht einheitlich definiert.
 
Unter populaerer Musik wuerde ich wenn noetig Musik zusammen fassen, die zwar eine breite Masse erreicht, sich aber nicht oder nur schwer mit der musiktheoretischen Definition des Genres Popmusik (Rock/Pop) vereinen laesst. Also z.B. NWA oder so.

Aber selbst unter Musikhistorikern ist die Trennung von beidem bzw. genaue Definition der Begrifflichkeiten umstritten und nicht einheitlich definiert.

Für mich sind populäre Musik und Popmusik synonyme Begriffe, wo/von wem wird denn Popmusik als ein eigenes Musikgenre wie jetzt z.B. Rap, Schlager, Metal oder so bezeichnet? Ernsthafte Frage, da würde mich dann nämlich auch mal interessieren wie das da definiert wird.
 
Popmusik ist die Verdichtung und Harmonisierung herrschender subkultureller Trends. Im Underground klingt alles nach "goldenen Elfen" -> Popproduzenten greifen das charakteristische an den "goldenen Elfen auf" und bringen es in (oft) melodiöse, massentaugliche Songstrukturen. Pop ist somit die bewusst kommerzielle Umsetzung von authentischen musikalischen Bewegungen und Entwicklungen. (was nicht ausschliesst, dass nicht einer der Erfinder der "goldenen Elfen" selbst so massenkompatibel ist, dass er erfolgreich wird - nur ists dann immer noch kein Pop, sondern halt einfach populär).

Dieser Pseudo-Dubstep vor 2,3 Jahren war bestes Beispiel...dick in den Clubs gewesen und im nächsten Sommer klang jede Werbemelodie nach knarzknarztitititibummmmtsssssstssssss.
 
Du willst also behaupten, dass ein Album wie "Death Certificate" von Ice Cube (Platz 2, Billboard Top 200, USA - 105.000 verkaufte Einheiten in der ersten Woche!) sowohl soundtechnisch als auch inhaltlich genau so "Mainstream" wie z.B. Madonna ist? Ist das dein Ernst? :D

das ist doch gerade das Perfide an "Pop": sowohl Inhalt als auch Ästhetik sind quasi "egal", solange sie kommerziell funktionieren (zumal Inhalte dann sowieso anders rezipiert werden).

zumal das Dissidente eigentlich auch seit dem Beginn von "Popkultur" im heutigen Sinne (also seit den Fünfzigern, spätestens Sechzigern) seinen Platz hatte. es gibt doch eine lange Tradition von "Rebellen" im Pop - solange diese nur vermarktbar sind, ist der Unterschied letztlich marginal: hier die schwärmenden/glorifizierenden Blicke zum poster von One Direction, US5 oder der Backstreet Boys, dort zum poster von Kurt Cobain, Marilyn Manson oder 2Pac.

(gerade Nirvana ist da ohnehin ein gutes Beispiel: wie kann es "alternative" sein, wenn es gleichzeitig eines der meistverkauften Alben des Jahres mit singles auf heavy rotation ist?)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kurt Cobain ist doch das beste Beispiel dafür, dass sich jemand gegen diese Vereinnahmung durch Pop wehrt - und dann auch noch tragisch scheitert. 2Pac hat nach seinen Millionenerfolgen ebenfalls eine andere Richtung eingeschlagen, hat sich sogar einen neuen Künstlernamen zugelegt. Sichere Anzeichen dafür, dass viele Künstler (anders als Interpreten) ein Problem damit haben, dass ihre Werke dem Pop zugerechnet werden.
Bei Marilyn Manson bin ich mir nicht ganz sicher. Das ist so ein bisschen Alice Cooper 2.0. Aber der war ja ebenfalls mal relevant, bevor er zu dieser konservativen, golfspielenden Witzfigur wurde...
 
Popmusik ist die Verdichtung und Harmonisierung herrschender subkultureller Trends. Im Underground klingt alles nach "goldenen Elfen" -> Popproduzenten greifen das charakteristische an den "goldenen Elfen auf" und bringen es in (oft) melodiöse, massentaugliche Songstrukturen. Pop ist somit die bewusst kommerzielle Umsetzung von authentischen musikalischen Bewegungen und Entwicklungen. (was nicht ausschliesst, dass nicht einer der Erfinder der "goldenen Elfen" selbst so massenkompatibel ist, dass er erfolgreich wird - nur ists dann immer noch kein Pop, sondern halt einfach populär).

Dieser Pseudo-Dubstep vor 2,3 Jahren war bestes Beispiel...dick in den Clubs gewesen und im nächsten Sommer klang jede Werbemelodie nach knarzknarztitititibummmmtsssssstssssss.

Das bringt es sehr gut auf dem Punkt. Dubstep ist bestimmt das letzte Genre, dass im Underground entstand und im Laufe der Jahre so viele Einflüsse aufgesogen hat, dass die Grenzen mittlerweile verschwommen sind. Ein gutes Beispiel ist Skrillex. Man kann von seiner Musik halten, was man will. Aber produktionstechnisch ist es auf einem hohem Niveau. Und es trifft den aktuellen Zeitgeist. Pop bedeutet für mich populäre Musik, die den Nerv der Zeit trifft und die breite Masse erreicht.
 
Vielleicht könnte man Pop auch einfach als barrierefreie Gebrauchsmusik bezeichnen, die keine Allgemeinbildung, kein Wissen um Szenecodes, Insiderwissen, etc. voraussetzt. In das von Südberliner erwähnte Trackschema Strophe/Refrain/Bridge gegossen.
 
Wir wissen zwar nicht, was Pop ist aber wir wissen immerhin, dass Schlager Dreck ist! :thumbsup:
 
Aber auch im Schlager sind die Grenzen fliessend. Ich wuerde dt. Singer/Songwirter (Liedermacher, Chanson, gewisse Auswuechse von dt. Rock -> Mey, Sulke, Kunze, Lage usw.) nicht mit in den Topf von Hossa-Blankenese-Trivialschlager werfen. Selbst einen Udo Juergens nicht, der zumindest irgendwo dazwischen steht.
 
Die von dir genannten sind doch auch keine Schlagersänger? :confused: Ein gutes Beispiel wäre z.B. Peter Maffay, der als Schlagersänger begann, dessen Sound man aber ab Ende 70er/Anfang 80er ganz eindeutig als Rock einordnen kann.
 
Sind sie auch nicht, aber werden halt auch gerne mit in den Topf geworfen. Aber egal, glaub das ufert hier langsam zu weit aus
 
Kurt Cobain ist doch das beste Beispiel dafür, dass sich jemand gegen diese Vereinnahmung durch Pop wehrt - und dann auch noch tragisch scheitert.

ja siehste. :p

sich "dagegen wehren" wäre sogar möglich. allerdings nur dann, wenn man diese ganzen "Pop-Mechanismen" überhaupt nicht bedient (das hieße eben auch anstatt des "corporate magazine still sucks" covers sich einfach GAR NICHTS auf derartige Sachen einlassen).

(der fairness halber muß man sagen, daß Nirvana es auch kaum hätten einschätzen kaum, weil es zuvor eigentlich keinen Präzedenzfall auf diesem Niveau gegeben hätte)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
aber es gibt ja auch immer wieder wirklich großartige Künstler, die im allgemeinen als Pop bezeichnet werden.

ja, zb helene fischer.

public enemy hingegen sind äußerst waaack.

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ist dieses strophe hook strophe bridge hook -schema echt erst durch abba standard geworden?!?

kenn keine ältere musik aber hätte jetzt gedacht das wär auch bei beatles oder sowas schon so üblich gewesen.
 
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