Simes liefert definitiv wieder ab. Für mich klingt die Mischung aus Samples aus den 90ern und 2000ern, zeitgemäßen Drums und fetten Bässen auch runder als beim Shindy-Album, auch weil hier alles gut abgemischt ist und organischer wirkt. Ich finde eigentlich auch, dass Flizzy hier abwechslungsreicher rappt als auf "Colucci", wo er zu 80 % echt ein und denselben Flow benutzt hat. Er probiert öfter mal melodische Flows aus, die zum Sound passen, und klingt schon lockerer als davor.
Der große Schwachpunkt sind für mich aber die Lyrics, weil man das Meiste von ihm vor allem 2016-2017 schon besser und zitierwürdiger gehört hat. Ansagen, die im Gedächtnis bleiben, fehlen hier total (von "Noname" abgesehen, aber ist ja zensiert). Da braucht er echt einen neuen Schreib-Partner. Mit der Playa-Schiene, die er auf einigen Songs fährt, kann ich auch nichts anfangen. Wirkt halt echt so, als hätte er als frischer Single seine Musik geändert, um besser bei den Insta-Filter-Weibern anzukommen, die er ja auch seit Monaten permanent in seinen Storys postet.
Dazu fehlt dem Album auch ein roter Faden und das Sequencing ist merkwürdig. In der ersten Hälfte geht es noch klar, aber am Ende hat man lauter Playa-Songs und dazwischen das totgehörte "Noname", das ich in der zensierten Fassung auf dem Album nicht nochmal gebraucht hätte. Dann lieber irgendwo im Mittelteil "Stress ohne Grund 2019" oder den Song mit Smokepurpp unterbringen.
Also insgesamt schon eine durchwachsene Angelegenheit.
Favoriten von den neuen Songs: "Kein Empfang", "Null Emotion", "Dreamer"