Journalismus - Quo Vadis?

--Cha\/ezz--

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Da wir das Thema Kritik am Journalismus in diversen Threads schon aufgegriffen haben: Hier ein Thread zur Diskussion der Berichterstattung in Zeitungen, Online & Co.

Starten möchte ich mit einem Artikel von Niggemeier auf Übermedien, indem er die #Faktenzoom (Petry/ Söder lügen)-"Studie" und dessen unkritisches Aufgreifen in der Presse kritisiert. Meiner Meinung nach schadet gerade der Kampagnenjournalismus mit #Haltung (Wulff, AfD, Flüchtlinge) dem Ansehen der Presse.

Kurz gesagt: Das Projekt – von anderen Medien zur „Studie“ veredelt – ist ziemlicher Murks. Und das kann jeder selbst feststellen (oder natürlich auch zu einem anderen eigenen Urteil kommen), denn vorbildlich an „Faktenzoom“ ist die Transparenz: Die Politiker-Zitate, ihre Übersetzung in eine Tatsachenbehauptung und schließlich deren Bewertung – all das ist dokumentiert in einer großen Google-Tabelle.

Die meisten Medien, die darüber berichtet haben, scheinen aber einfach die vermeintlichen Ergebnisse der Auswertung übernommen zu haben. Natürlich nicht, ohne teilweise zu ignorieren, dass die Studenten selbst ausdrücklich nicht von „Lügen“ sprechen wollten:

Ach, es ist ein Kreuz. Und was für eine Ironie, dass mehrere Medien einen Faktencheck feiern, ohne grob die Fakten zu checken.

Medien seien offenbar bereit, den haarsträubendsten Quatsch ohne jede Prüfung zu verbreiten, sagt Frauke Petry. Das wird nicht automatisch dadurch falsch, dass sie das sagt.

http://uebermedien.de/5689/der-fehlerteufel-arbeitet-jetzt-als-faktenchecker/
 
Endlich! Längst überfälliger Thread und besorgniserregende Entwicklung in den Medien. Ich war eigentlich immer Verfechter der hohen Qualität der deutschen Medienlandschaft. Das letzte Jahr war da leider sehr ernüchternd. Gerade in der Auseinandersetzung mit der AfD aber auch bei den Themen Flüchtlingspolitik, Klimawandel, Energie, Islamismus, Bildungspolitik, US-Wahlkampf u.a. lassen die großen deutschen Medien mittlerweile jegliche Neutralität vermissen. Teilweise ist es da wirklich nicht mehr weit zu der Hofberichterstattung welche man aus der Türkei, Russland oder auch der ehemaligen DDR kennt.
 
"Bei Maischberger am 27. Januar 2016 äußerte sie: "Die Medien haben zunächst zögerlich über die Ereignisse in der Kölner Silvesternacht berichtet.“ Bewertung der Journalistenschüler-Wahrheitskommission: "Nicht prüfbar.“ Also falsch." :D:D

dass die studie von irgednwelchen schülern eine farce is, is ja nix besonderes.
die unkritische instrumentalisierung der linksgrünen pinocchiopresse hingegen erneut skandalös.

"Hofberichterstattung"

das is ja in deutschland nich der fall.

die pinocchiopresse dient ja nicht der regierung sondern versteht sich selbst als politischen akteur und moralische instanz.
die pinocchio-journalisten verstehen sich nicht als berichterstatter, sondern als weltverbesser, als aktivisten.*
statt berichterstattung geht es also um meinungs-beeinflussung/-bildung, um erziehung und belehrung...
da sie sich vollkommen auf der richtigen seite wähnt, die gegen das absolut falsche und böse kämpft, werden auch unseriöse methoden - verschweigen, verkürzen, verzerren, manipulieren, dekontextualisieren, unterstellen, suggerieren, aufbauschen, ... - als legitim erachtet. der zweck heiligt die mittel.

*linksgrüne aktivisten werden politiker oder journalist... hier liegt wohl auch die ursache, dass ein großteil der deutschen journalisten linksgrün ist und es eine eklatante diskrepanz gibt zwischen der verteilung politischer einstellungen in der gesellschaft und im journalismus...
durch den medialen diskurs werden in der gesellschaft verbreitete einstellungen tabuisiert und in der gesellschaft weniger verbreitete einstellungen als allgemein anerkannt durchgesetzt.
 
"nicht prüfbar" wird nicht als falsch gewertet, aber fällt aus der datenbasis raus. ist relativ willkürlich was prüfbar ist und was nicht.
ich hab die tabelle mal überflogen die aussage "Die AfD will Steuern nach Kirchhof, Kirchhof heißt, dass alle den selben Steuersatz bezahlen müssen. Gucken Sie (Frau Petry) auf Ihre Webseite, gucken Sie auf die bundespolitischen Leitlinie." wird bspw. als "überwiegend" falsch bewertet obwohl sie in der begründung erklären, dass es in kirchhoffs modell unter 20.000€ staffeln gibt!?!?! ich weiß nicht ob es in der bewertung einen unterschied macht ob etwas "falsch" oder "überwiegend falsch" ist, aber was ist denn an der aussage zum teil richtig?

bei petry hingegen werten sie allein 2 aussagen als "falsch", weil sie den wortsinn von "großteil" nicht kennen!?

ist relativ eindeutig, dass das keine studie zum erkenntnisgewinn ist, sondern ein bestimmtes ergebnis rauskommen sollte.
 
Man sollte ein Schülerprojekt vielleicht nicht ganz so ernst nehmen. Und auch Journalisten dürfen durchaus eine eigene Meinung haben. Berichterstattung über politische Themen funktioniert nun mal anders. Aber dass sich alle großen Medien von der Regierung lenken und zu einer Gemeinschaft gegen die AfSD verschworen haben, ist großer Quatsch.
 
Das musst du der Qualitätspresse sagen welche dieses Projekt ungeprüft veröffentlichen und seine Schlüsse übernehmen.
 
Lenken lässt sich die Presse natürlich nicht von der Regierung oder Parteien. Aber es ist schon ein gewisser Herdentrieb und eine grundsätzliche Meinungseinigkeit zu diversen Themen zu erkennen.
Was auch mit der Prägung des Journalisten zu tun hat. Der ist in aller Regel eher linker einzuordnen(mit Ausnahmen)
Ich mein, wenn selbst das intellektuelle Flackschiff der Liberalen/Konservativen in einer Sonntagsfrage der Redaktion mehrheitlich SPD, Linke und Grüne gewählt haben, lässt das tief blicken.
 
"nicht prüfbar" wird nicht als falsch gewertet, aber fällt aus der datenbasis raus. ist relativ willkürlich was prüfbar ist und was nicht.
ich hab die tabelle mal überflogen die aussage "Die AfD will Steuern nach Kirchhof, Kirchhof heißt, dass alle den selben Steuersatz bezahlen müssen. Gucken Sie (Frau Petry) auf Ihre Webseite, gucken Sie auf die bundespolitischen Leitlinie." wird bspw. als "überwiegend" falsch bewertet obwohl sie in der begründung erklären, dass es in kirchhoffs modell unter 20.000€ staffeln gibt!?!?! ich weiß nicht ob es in der bewertung einen unterschied macht ob etwas "falsch" oder "überwiegend falsch" ist, aber was ist denn an der aussage zum teil richtig?

bei petry hingegen werten sie allein 2 aussagen als "falsch", weil sie den wortsinn von "großteil" nicht kennen!?

ist relativ eindeutig, dass das keine studie zum erkenntnisgewinn ist, sondern ein bestimmtes ergebnis rauskommen sollte.

dass irgendwelche jungen grünen in einer lächerlichen, nicht reliablen, nicht objektiven "studie" gegen csu und afd hetzen wollen und die "studie" eine farce is, is ja nich der rede wert.
dass die etablierten medien sie allesamt begeistert und vorbehaltslos zu schlagzeilen machen hingegen schon.
 
Man sollte ein Schülerprojekt vielleicht nicht ganz so ernst nehmen. Und auch Journalisten dürfen durchaus eine eigene Meinung haben. Berichterstattung über politische Themen funktioniert nun mal anders. Aber dass sich alle großen Medien von der Regierung lenken und zu einer Gemeinschaft gegen die AfSD verschworen haben, ist großer Quatsch.

Definitiv nicht. Leider haben die Qualitätsjournalisten das Projekt zu einer "Studie" hochgeadelt. Und genau das ist doch der Punkt: Nur weil man so easy den dritten "AfD ist scheiße"-Artikel am Tag raushauen kann, muss man trotzdem journalistisch arbeiten und nicht Ergebnisse, die die eigene Meinung bestätigen unkritisch übernehmen.

Und nein, ich sehe auch keine große Verschwörung oder eine Steuerung des Journalismus durch die Grünen, aber ein gewisser Herdentrieb existiert.
 
Man sollte ein Schülerprojekt vielleicht nicht ganz so ernst nehmen. Und auch Journalisten dürfen durchaus eine eigene Meinung haben. Berichterstattung über politische Themen funktioniert nun mal anders. Aber dass sich alle großen Medien von der Regierung lenken und zu einer Gemeinschaft gegen die AfSD verschworen haben, ist großer Quatsch.

genau das is ja das problem. dass die 'studie' eben ernst genommen wurde.


ich hab ja schon gesagt, dass es keine regierungskonforme berichterstattung ist.
die medien kritisieren die regierung von links aus...
bevor merkel die grenze geöffnet hat war cdu ja noch klar böse und merkel eiskalt und grausam als sie dem kind gesagt hat es könne nich jeder bleiben.
und dass die klare mehrheit der journalisten linksgrün ist, haben doch schon mehere erhebungen seriöser institute gezeigt.

die medien haben die diskursive kluft zwischen gesellschaftlichem 'ist' und medialem 'soll' immer weiter vergrößert. und genau in diese kluft ist dann die afd eingedrungen.
 
ich hab ja schon gesagt, dass es keine regierungskonforme berichterstattung ist.
die medien kritisieren die regierung von links aus...

Ja da hast du Recht. Ich meinte Hofberichterstattung nicht zwingend im Sinne einer regierungsfreundlichen Berichterstattung sondern mehr einer agendatreuen Berichterstattung. Da jedoch alle relevanten politischen Parteien dieser Agenda anhängen kann man schon sagen, dass diese einseitige Berichterstattung stark im Sinne der politischen Klasse ist bzw von dieser nicht mehr zu unterscheiden ist.
 
Denkt ihr wirklich bei Medien ,die kapitalistische Produkte darstellen interessiert es am Ende irgendeinen von den Medienschaffenden, ob das "die Wahrheit" ist oder irgendwie der Realität oder seiner eigenen Meinung entspricht? Oder gehts nicht vllt doch eher nach Klicks und Verkäufen? :D
Ich glaub das so insgesamt daher der Wind weht. Und wenn wir mal davon ausgehen, dass die AfD bundesweit n Wählerpotential zwischen 15 und 30 Prozent hat (ich glaub 30 Prozent ist ne gute Vergleichsgröße, das rassistische Potential hier in Schland liegt laut Bertelsmann-Studie wohl auch so bei 30% insgesamt), dann hat man mit etwa 60-70 der restlichen Wahlberechtigten schonmal ne große Zielgruppe für ne derart plakative Meldung, zumal man bei sowas ja auch davon ausgehen kann, dass aus der anderen Gruppe auch viele auf die Meldung anspringen werden, weil beleidigt.... Ich denke auch dass unsere Medien so tendenziös sind, hat viel damit zu tun, dass sie halt eben zielgruppenorientiert sind/ im Onlinezeitalter sein müssen, damit das Geschäft auch läuft.
Mich ärgert dabei vor allem, dass immer nur über den Quatsch den die AfD irgendwo so erzählt haben soll gesprochen wird (mit sowas macht man halt Klicks, weil SKANDAAAAAAAAAAL), und der Quatsch der im Parteiprogramm steht, selten Beachtung findet (Und da steht viel Quatsch drin meines Erachtens nach), leider lassen sich auch viele 'Linke' (was auch immer das jetzt sein soll :D ) von ihren "kritische-Theorie"-Grundsätzen abbringen und stimmen auch immer nur in die allgemeine Empörung mit ein.

Allgemein wird mir von allen Seiten viel zu viel rumgekräht, ohne zu überlegen. Rechts, Links, Medien. Alle nur noch am rumkrakeelen. :D
 
ich nehem an dass er prdukte meitn die produzeirt werden um damit gewinn zu erzielen, im gegensatz dazu könnten zum beipsiel produkte stehen die man aufgrudn eienr gewissenentscheidung produzeirt
 
Denkt ihr wirklich bei Medien ,die kapitalistische Produkte darstellen interessiert es am Ende irgendeinen von den Medienschaffenden, ob das "die Wahrheit" ist oder irgendwie der Realität oder seiner eigenen Meinung entspricht? Oder gehts nicht vllt doch eher nach Klicks und Verkäufen? :D

genau.
leuten wie augstein geht es ums geld, nicht um ihre propaganda.
deshalb stecken sie auch ihr privatvermögen in publikationen die minus machen, um sie am leben zu erhalten.
und dem öffentlich rechtlichen fernsehen geht es nur um einschaltquoten und werbeeinnahmen... den gez beitrag bekommen sie ja nich einfach so...
und die mehrheit der journalisten is garnich linksgrün. sind alles rechte cdu-kapitalisten, die ihre konservativen ideale verraten, weil sich mit linkspolitischer berichterstattung die fette kohle verdienen lässt.
sie reden einfach dem volk nach dem mund und sagen zb "der islam gehört zu deutschland" - immerhin sagen das ja auch ganze 13% der bürger.
und sie wollten silvester in köln verheimlichen, denn das hätte ja überhaupt keine klicks geliefert...
und sie zeigen nur die beiden flüchtlingsfamilien aus einem zug voll junger männer - ein bedrohungsszenario mit den männern hätte keiner angeklickt.
 
Denkt ihr wirklich bei Medien ,die kapitalistische Produkte darstellen interessiert es am Ende irgendeinen von den Medienschaffenden, ob das "die Wahrheit" ist oder irgendwie der Realität oder seiner eigenen Meinung entspricht? Oder gehts nicht vllt doch eher nach Klicks und Verkäufen? :D
Ich glaub das so insgesamt daher der Wind weht. Und wenn wir mal davon ausgehen, dass die AfD bundesweit n Wählerpotential zwischen 15 und 30 Prozent hat (ich glaub 30 Prozent ist ne gute Vergleichsgröße, das rassistische Potential hier in Schland liegt laut Bertelsmann-Studie wohl auch so bei 30% insgesamt), dann hat man mit etwa 60-70 der restlichen Wahlberechtigten schonmal ne große Zielgruppe für ne derart plakative Meldung, zumal man bei sowas ja auch davon ausgehen kann, dass aus der anderen Gruppe auch viele auf die Meldung anspringen werden, weil beleidigt.... Ich denke auch dass unsere Medien so tendenziös sind, hat viel damit zu tun, dass sie halt eben zielgruppenorientiert sind/ im Onlinezeitalter sein müssen, damit das Geschäft auch läuft.
Mich ärgert dabei vor allem, dass immer nur über den Quatsch den die AfD irgendwo so erzählt haben soll gesprochen wird (mit sowas macht man halt Klicks, weil SKANDAAAAAAAAAAL), und der Quatsch der im Parteiprogramm steht, selten Beachtung findet (Und da steht viel Quatsch drin meines Erachtens nach), leider lassen sich auch viele 'Linke' (was auch immer das jetzt sein soll :D ) von ihren "kritische-Theorie"-Grundsätzen abbringen und stimmen auch immer nur in die allgemeine Empörung mit ein.

Allgemein wird mir von allen Seiten viel zu viel rumgekräht, ohne zu überlegen. Rechts, Links, Medien. Alle nur noch am rumkrakeelen. :D

Du hast natürlich nicht unrecht, dass der Onlinejournalismus unter dem Fokus auf möglichst vielen Klicks leidet, der zu immer simpleren Schlagzeilen und Artikeln führt.
 
Anderes aktuelle Thema für schlechten Journalismus sind die ganzen unsäglichen pro #teamginalisa Artikel.
 
Denkt ihr wirklich bei Medien ,die kapitalistische Produkte darstellen interessiert es am Ende irgendeinen von den Medienschaffenden, ob das "die Wahrheit" ist oder irgendwie der Realität oder seiner eigenen Meinung entspricht? Oder gehts nicht vllt doch eher nach Klicks und Verkäufen? :D
Ich glaub das so insgesamt daher der Wind weht. Und wenn wir mal davon ausgehen, dass die AfD bundesweit n Wählerpotential zwischen 15 und 30 Prozent hat (ich glaub 30 Prozent ist ne gute Vergleichsgröße, das rassistische Potential hier in Schland liegt laut Bertelsmann-Studie wohl auch so bei 30% insgesamt), dann hat man mit etwa 60-70 der restlichen Wahlberechtigten schonmal ne große Zielgruppe für ne derart plakative Meldung, zumal man bei sowas ja auch davon ausgehen kann, dass aus der anderen Gruppe auch viele auf die Meldung anspringen werden, weil beleidigt.... Ich denke auch dass unsere Medien so tendenziös sind, hat viel damit zu tun, dass sie halt eben zielgruppenorientiert sind/ im Onlinezeitalter sein müssen, damit das Geschäft auch läuft.
Mich ärgert dabei vor allem, dass immer nur über den Quatsch den die AfD irgendwo so erzählt haben soll gesprochen wird (mit sowas macht man halt Klicks, weil SKANDAAAAAAAAAAL), und der Quatsch der im Parteiprogramm steht, selten Beachtung findet (Und da steht viel Quatsch drin meines Erachtens nach), leider lassen sich auch viele 'Linke' (was auch immer das jetzt sein soll :D ) von ihren "kritische-Theorie"-Grundsätzen abbringen und stimmen auch immer nur in die allgemeine Empörung mit ein.

Allgemein wird mir von allen Seiten viel zu viel rumgekräht, ohne zu überlegen. Rechts, Links, Medien. Alle nur noch am rumkrakeelen. :D
dein beitrag ist auf jeden fall auch hartes rumkrähen ohne zu überlegen bruder
 
Und warum? Was stört dich daran?

Das einige (und nicht alle!) Journalisten absolut unkritisch die Behauptung "Gina Lisa wurde vergewaltigt & der Staat stellt sie davor vor Gericht" aufgreifen. Obwohl es da keine Belege für gibt.
 
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