"Kindern erzählt man Geschichten zum einschlafen - Erwachsenen, damit Sie aufwachen"

Ein Mann trifft am Strand auf einen Fischer, der mitten am Tag in der Hängematte liegt und faulenzt.
"Warum fängst du keine Fische heute?" fragt er ihn.
Der Fischer sagt "Ich war heute vormittag auf See und habe genug Fische für mich heute gefangen."
Der Mann sagt:"Sei nicht dumm, dann gehe doch hinaus und fange noch mehr Fische. Dann kannst du sie verkaufen.
Vom Erlös kaufst du ein zweites Boot und stellst jemanden ein. Dann fängst du morgen noch mehr Fische und kannst ein drittes Boot kaufen, irgendwann einen großen Dampfer und bald schon hast du eine ganze Flotte."
"Warum sollte ich das tun?" fragt der Fischer.
"Ist doch klar", sagt der Mann, "dann bist du irgendwann stinkend reich und hast so viele Leute die für dich arbeiten, dass du
dann faul in der Hängematte herumhängen kannst."
Der Fischer lacht.
 
Dies ist unsere hemmungslose Liebeserklärung an das Gute, das Wahre und das Schöne im Menschen.

In einer Welt wie dieser ist es einfacher, skeptisch oder sogar zynisch zu werden, anstatt das Herz offen zu halten – selbst, wenn es bricht.

Bitte verwechsle uns nicht mit naiven Optimisten.
Unsere Zuversicht beruht nicht auf einer ängstlichen Hoffnung oder blindem Glauben.
Unser Vertrauen ist eine Wahl.
Es ist die kühnste und intelligenteste Wahl, zu der wir fähig sind.

Unser Aufruf ist eine Liebeserklärung an das Leben und ein Weckruf für den Rebellen, der in jedem Menschen schlummert.
Es ist unser Beitrag zur Entfesselung deiner Kraft.

Nichts ist zu gut, um wahr zu sein.

Du willst wissen, wer wir sind?

Lass dich von unseren Worten in dein wildes, stilles Herz begleiten.
Hier findest du uns.
 
- - - - - Ich möchte erleuchtet werden - - - - -

Frage: Auch wenn es altmodisch klingt, ich möchte erleuchtet werden.
Karl: Da kann ich dir nur viel Glück wünschen.
F: Ja, was heißt das? Ist das Unsinn dieser Wunsch?
K: Nein, kein Unsinn, nur ein bisschen Gedankenzauber.
F: Ich glaube, es ist ein bisschen mehr.
K: Erleuchtung und Nicht-Erleuchtung sind Ideen. Erleuchtung ist lediglich ein Konzept in der unendlichen Reihe von Konzepten zur persönlichen Optimierung oder Selbstfindung oder Glücksbeschaffung.
F: Und was ist daran verkehrt?
K: Es ist unnötig. Denn nie hat es für irgendjemanden einen Bedarf an Erleuchtung gegeben.
F: Das bezweifle ich.
K: Wer will denn erleuchtet werden?
F: Wie gesagt: Ich.
K: Also, das Ich will leuchten.
F: Natürlich. Ist das verboten?
K: Vom Standpunkt der elektrischen Sicherheit auf jeden Fall.
F: Wie bitte?
K: Es ist äußerst zweifelhaft, ob ein Ich diese Energie aushalten kann. Diese Energie, die dann zum Leuchten führt. In dieser absoluten Energie von Sein verglüht das Ich. Es platzt. Und die Reste verdampfen. Wenn man 10.000 Volt durch eine Glühbirne jagt, wie geht es der Glühbirne dann?
F: Sie hat einen Orgasmus.
K: Von dem sie allerdings nichts mehr merkt.
F. Soll das heißen - dass ich eine schwache Glühbirne bin?
K: Was meinst du mit Ich?
F: Meine Persönlichkeit. Mich. Das, was vor dir sitzt. Das, was ich bin.
K: Das, was du bist, braucht keine Erleuchtung. Es ist nie verdunkelt gewesen.
F: Gut, lassen wir den Begriff Erleuchtung. Nennen wir es Erwachen.
K: Es braucht auch kein Erwachen. Weil das, was du bist nie geschlafen hat. Es kennt kein Schlafen und kein Wachsein. Wachsein und Schlafen tauchen in ihm auf. Es gibt keinen Erwachten oder Schlafenden. Keinen Erleuchteten oder einen, der Erleuchtung bräuchte. Das sind alles nur Ideen. Sie sind bedeutungslos. Sie tauchen auf und verschwinden wieder in dem, was du bist.
F: Aber um das zu sehen oder zu begreifen, müsste ich doch eine Art Erwachen erfahren!
K: Nicht du. Nicht das Ich. In dem Moment, in dem du das bist, was du bist, hat die Glühbirne keinen Platz mehr. Sie ist verglüht, verdampft, verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben. Und, das ist der Witz, es hat sie tatsächlich nie gegeben. Denn wo das ist, was ist, gibt es nichts anderes als das, was ist.
F: Das wo... das das... das was... also, wo bleibe ich?
K: Du bist verglüht, verdampft, verschwunden. Scheinbar. In Wahrheit hat es dich vorher nicht gegeben. Und es wird dich hinterher nicht geben.
F: Das Ich muss also verschwinden?
K: Nein! Wie soll etwas verschwinden, was nie da war?
F: Aber, es gibt mich doch. Hier sitze ich. Die Frage ist höchstens: wie lange noch?!
(Ein Handy klingelt)
K: Nimm ruhig ab. Dein Elektriker will wissen, ob er den Strom anstellen darf.
 
- - - - - Ich möchte erleuchtet werden - - - - -

Frage: Auch wenn es altmodisch klingt, ich möchte erleuchtet werden.
Karl: Da kann ich dir nur viel Glück wünschen.
F: Ja, was heißt das? Ist das Unsinn dieser Wunsch?
K: Nein, kein Unsinn, nur ein bisschen Gedankenzauber.
F: Ich glaube, es ist ein bisschen mehr.
K: Erleuchtung und Nicht-Erleuchtung sind Ideen. Erleuchtung ist lediglich ein Konzept in der unendlichen Reihe von Konzepten zur persönlichen Optimierung oder Selbstfindung oder Glücksbeschaffung.
F: Und was ist daran verkehrt?
K: Es ist unnötig. Denn nie hat es für irgendjemanden einen Bedarf an Erleuchtung gegeben.
F: Das bezweifle ich.
K: Wer will denn erleuchtet werden?
F: Wie gesagt: Ich.
K: Also, das Ich will leuchten.
F: Natürlich. Ist das verboten?
K: Vom Standpunkt der elektrischen Sicherheit auf jeden Fall.
F: Wie bitte?
K: Es ist äußerst zweifelhaft, ob ein Ich diese Energie aushalten kann. Diese Energie, die dann zum Leuchten führt. In dieser absoluten Energie von Sein verglüht das Ich. Es platzt. Und die Reste verdampfen. Wenn man 10.000 Volt durch eine Glühbirne jagt, wie geht es der Glühbirne dann?
F: Sie hat einen Orgasmus.
K: Von dem sie allerdings nichts mehr merkt.
F. Soll das heißen - dass ich eine schwache Glühbirne bin?
K: Was meinst du mit Ich?
F: Meine Persönlichkeit. Mich. Das, was vor dir sitzt. Das, was ich bin.
K: Das, was du bist, braucht keine Erleuchtung. Es ist nie verdunkelt gewesen.
F: Gut, lassen wir den Begriff Erleuchtung. Nennen wir es Erwachen.
K: Es braucht auch kein Erwachen. Weil das, was du bist nie geschlafen hat. Es kennt kein Schlafen und kein Wachsein. Wachsein und Schlafen tauchen in ihm auf. Es gibt keinen Erwachten oder Schlafenden. Keinen Erleuchteten oder einen, der Erleuchtung bräuchte. Das sind alles nur Ideen. Sie sind bedeutungslos. Sie tauchen auf und verschwinden wieder in dem, was du bist.
F: Aber um das zu sehen oder zu begreifen, müsste ich doch eine Art Erwachen erfahren!
K: Nicht du. Nicht das Ich. In dem Moment, in dem du das bist, was du bist, hat die Glühbirne keinen Platz mehr. Sie ist verglüht, verdampft, verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben. Und, das ist der Witz, es hat sie tatsächlich nie gegeben. Denn wo das ist, was ist, gibt es nichts anderes als das, was ist.
F: Das wo... das das... das was... also, wo bleibe ich?
K: Du bist verglüht, verdampft, verschwunden. Scheinbar. In Wahrheit hat es dich vorher nicht gegeben. Und es wird dich hinterher nicht geben.
F: Das Ich muss also verschwinden?
K: Nein! Wie soll etwas verschwinden, was nie da war?
F: Aber, es gibt mich doch. Hier sitze ich. Die Frage ist höchstens: wie lange noch?!
(Ein Handy klingelt)
K: Nimm ruhig ab. Dein Elektriker will wissen, ob er den Strom anstellen darf.
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Hat man besser gar keine Beziehung?

Frage: Jesus soll gesagt haben: Liebe den anderen wie dich selbst. Ist das möglich?
Karl: Nur! Es geht gar nicht anders. Liebe ist, wenn du dich in allem erkennst. Dann gibt es keine Zweiheit mehr. Und dann brauchst du dir auch keine Mühe zu geben, jemanden zu lieben, den du eigentlich gar nicht so toll findest. Dann ist Liebe selbstverständliche Realität. Denn du erkennst dich selbst im anderen. Nicht, indem du denkst: Die Essenz von diesem Menschen da in der U-Bahn müsste ja dieselbe Essenz wie meine eigene sein, also: Hallo, da drüben! Sondern du erkennst es unmittelbar. Es ist das, was du bist. Deshalb sind Liebe und Selbsterkenntnis dasselbe. Statt „Erkenne dich selbst“ könnte über dem Portal des Tempels in Delphi auch stehen: „Liebe dich selbst“. Aber das ging den Priestern vielleicht zu nahe.
F: Und „Erkenne dich selbst“ drückt auch besser den Weg aus. Man muss ja erst mal einen Zugang dazu kriegen.
K: Es gibt keinen Zugang. Es gibt einfach keinen Ausgang. Du kannst nicht werden, was du bist. Da gibt es kein Hingehen und kein Werden. Dass du getrennt von dir selbst bist, ist genauso eine Wahnidee, wie dass du getrennt von einem anderen bist. Du bist nicht getrennt von dir selbst. Aber wenn du das glaubst, baust du in Gedanken eine Beziehung zu dir selbst auf. Eine Beziehung, an der du wunderbar arbeiten kannst. Sie ist bestimmt unendlich verbesserungsfähig. Als wenn es zwei Selbste gäbe: erstens dich und zweitens dich selbst. Die Trennung existiert nicht. Aber wenn du an Beziehungen glaubst, und wenn du glaubst, du hast eine Beziehung zu jemandem, dann glaubst du dem Gedanken der Trennung.
F: Also besser, man hat gar keine Beziehung?
K: Besser, es gibt keinen, der eine haben könnte!
F: Naja, ich habe eine. Aber wahrscheinlich kann ich es nicht Liebe nennen. Es fällt mir schwer, zu einer Frau zu sagen: Ich liebe dich. Ist das Lieblosigkeit? Oder ein Gespür dafür, dass in diesen drei Worten eine Beziehung vorhanden ist, die die wahre Liebe begrenzt?
K: Das ist eher die Angst, dass du dich zu sehr auf etwas einlässt und dass du dann leiden könntest.
F: Also doch Lieblosigkeit.
K: Es ist die Furcht, dass daraus Lieblosigkeit werden könnte. Deshalb möchtest du dich gar nicht erst einlassen. Wenn du dich vollkommen gibst, verlierst du dich selbst im anderen.
F: Also, ich wage den Sprung und sage „ich liebe dich“?
K: Es kann nicht durch Worte passieren. Worte können ein Ausdruck davon sein. Wenn sie da sind, sind sie da. Die Selbstaufgabe passiert, wenn sie passiert. Die Hingabe, Bhakti, oder das Erkennen passieren, wenn sie passieren. Sie können nicht gemacht werden.
F: Auch in Momenten vollkommener Hingabe sage ich nie „Ich liebe dich“.
K: Du fürchtest, beim Wort genommen zu werden. Uns Deutschen fällt es schwerer, das zu sagen, als anderen. Engländer oder Amerikaner sagen zu jedem „I love you“. Es ist eine Floskel. Wenn ein Deutscher das sagt, muss er zu seinem Wort stehen. „Ich liebe dich“, ist im Deutschen etwas Heiliges. Und Heiliges bedeutet, es kann nur in Heilheit gesprochen werden. Wenn es wirklich heil ist. Es gibt also edle und spirituelle Gründe dafür, Skrupel zu haben.
F: Das meinte ich!
K: Aber wenn dir dieses intime Bekenntnis schwer fällt, steckt einfach die Angst dahinter, sich zu verlieren.
F: Das ist eine klare Antwort.
K: Und letzten Endes ist das immer der Grund für Abwehr: die Angst sich zu verlieren. Aus diesem Grund baut man einen Schutz um sich herum. Alles, was verloren werden kann, ist das, was ich für meinen Besitz halte. Mein Leben, mein Körper, meine Welt, meine persönliche Vorstellung von Liebe. Die Idee, dass ich etwas habe – Wissen, Körper, Leben – erzwingt Absicherung und Schutz. Besitz braucht Kontrolle und verschlossene Türen. Ein „Ich liebe dich“ macht auf.
F: Und davor zittere ich.
K: Ja, vielleicht bleibt nichts von dir. Nichts von dem, was du für deine Identität gehalten hast.
F: Aber wenn es mal ausgesprochen ist, ist es unendlich entspannend.
K: Es ist entspannend, wenn du nichts mehr aufrechterhalten musst, keine Identität, keine Geschichten, keine Zukunft mehr. Wenn du einfach das bist, was ist. Dann gibt es keine Spannungen mehr. Dann gibt es auch keine Zwei mehr und keine Beziehung.
F: Keine Spannungen mehr?
K: Es spannt, zieht und drückt nichts mehr.
F: Keine Reibung, kein Funken, also auch kein Sex? Das wäre für mich ein Problem.
K: Das Problem hast du jetzt. Du konstruierst es dir in diesem Augenblick. Das ist deine Allmacht. Wenn du dieses Ich für real hältst, ist es in diesem Moment real. Wenn du dieses Problem und diesen Körper als real ansiehst, sind sie real.
F: Ich muss einfach mal bei meinem Thema bleiben: Wie real ist Sex?
K: Wie du willst.
F: Gott sei Dank.
K: Jede sexuelle Handlung ist immer Selbstbefriedigung. Immer soll sie zur Ichlosigkeit führen. Zu diesem orgiastischen Gefühl der Ichlosigkeit.
F: Immerhin, dafür ist die Partnerschaft gut!
K: Alles, was du tust, ist Selbstbefriedigung – bis es zum kosmischem Orgasmus kommt, den man Erleuchtung nennt. Da platzt du. Alles zielt auf diesen kosmischen Big Bang, in dem es keinen Anfang gibt und in dem nichts mehr vorhanden ist.
F: Genau! Das ist gut! So erkläre ich es meiner Freundin.
K: Du kannst es auch probieren mit: „Ich liebe dich“.
 
Hat man besser gar keine Beziehung?

Frage: Jesus soll gesagt haben: Liebe den anderen wie dich selbst. Ist das möglich?
Karl: Nur! Es geht gar nicht anders. Liebe ist, wenn du dich in allem erkennst. Dann gibt es keine Zweiheit mehr. Und dann brauchst du dir auch keine Mühe zu geben, jemanden zu lieben, den du eigentlich gar nicht so toll findest. Dann ist Liebe selbstverständliche Realität. Denn du erkennst dich selbst im anderen. Nicht, indem du denkst: Die Essenz von diesem Menschen da in der U-Bahn müsste ja dieselbe Essenz wie meine eigene sein, also: Hallo, da drüben! Sondern du erkennst es unmittelbar. Es ist das, was du bist. Deshalb sind Liebe und Selbsterkenntnis dasselbe. Statt „Erkenne dich selbst“ könnte über dem Portal des Tempels in Delphi auch stehen: „Liebe dich selbst“. Aber das ging den Priestern vielleicht zu nahe.
F: Und „Erkenne dich selbst“ drückt auch besser den Weg aus. Man muss ja erst mal einen Zugang dazu kriegen.
K: Es gibt keinen Zugang. Es gibt einfach keinen Ausgang. Du kannst nicht werden, was du bist. Da gibt es kein Hingehen und kein Werden. Dass du getrennt von dir selbst bist, ist genauso eine Wahnidee, wie dass du getrennt von einem anderen bist. Du bist nicht getrennt von dir selbst. Aber wenn du das glaubst, baust du in Gedanken eine Beziehung zu dir selbst auf. Eine Beziehung, an der du wunderbar arbeiten kannst. Sie ist bestimmt unendlich verbesserungsfähig. Als wenn es zwei Selbste gäbe: erstens dich und zweitens dich selbst. Die Trennung existiert nicht. Aber wenn du an Beziehungen glaubst, und wenn du glaubst, du hast eine Beziehung zu jemandem, dann glaubst du dem Gedanken der Trennung.
F: Also besser, man hat gar keine Beziehung?
K: Besser, es gibt keinen, der eine haben könnte!
F: Naja, ich habe eine. Aber wahrscheinlich kann ich es nicht Liebe nennen. Es fällt mir schwer, zu einer Frau zu sagen: Ich liebe dich. Ist das Lieblosigkeit? Oder ein Gespür dafür, dass in diesen drei Worten eine Beziehung vorhanden ist, die die wahre Liebe begrenzt?
K: Das ist eher die Angst, dass du dich zu sehr auf etwas einlässt und dass du dann leiden könntest.
F: Also doch Lieblosigkeit.
K: Es ist die Furcht, dass daraus Lieblosigkeit werden könnte. Deshalb möchtest du dich gar nicht erst einlassen. Wenn du dich vollkommen gibst, verlierst du dich selbst im anderen.
F: Also, ich wage den Sprung und sage „ich liebe dich“?
K: Es kann nicht durch Worte passieren. Worte können ein Ausdruck davon sein. Wenn sie da sind, sind sie da. Die Selbstaufgabe passiert, wenn sie passiert. Die Hingabe, Bhakti, oder das Erkennen passieren, wenn sie passieren. Sie können nicht gemacht werden.
F: Auch in Momenten vollkommener Hingabe sage ich nie „Ich liebe dich“.
K: Du fürchtest, beim Wort genommen zu werden. Uns Deutschen fällt es schwerer, das zu sagen, als anderen. Engländer oder Amerikaner sagen zu jedem „I love you“. Es ist eine Floskel. Wenn ein Deutscher das sagt, muss er zu seinem Wort stehen. „Ich liebe dich“, ist im Deutschen etwas Heiliges. Und Heiliges bedeutet, es kann nur in Heilheit gesprochen werden. Wenn es wirklich heil ist. Es gibt also edle und spirituelle Gründe dafür, Skrupel zu haben.
F: Das meinte ich!
K: Aber wenn dir dieses intime Bekenntnis schwer fällt, steckt einfach die Angst dahinter, sich zu verlieren.
F: Das ist eine klare Antwort.
K: Und letzten Endes ist das immer der Grund für Abwehr: die Angst sich zu verlieren. Aus diesem Grund baut man einen Schutz um sich herum. Alles, was verloren werden kann, ist das, was ich für meinen Besitz halte. Mein Leben, mein Körper, meine Welt, meine persönliche Vorstellung von Liebe. Die Idee, dass ich etwas habe – Wissen, Körper, Leben – erzwingt Absicherung und Schutz. Besitz braucht Kontrolle und verschlossene Türen. Ein „Ich liebe dich“ macht auf.
F: Und davor zittere ich.
K: Ja, vielleicht bleibt nichts von dir. Nichts von dem, was du für deine Identität gehalten hast.
F: Aber wenn es mal ausgesprochen ist, ist es unendlich entspannend.
K: Es ist entspannend, wenn du nichts mehr aufrechterhalten musst, keine Identität, keine Geschichten, keine Zukunft mehr. Wenn du einfach das bist, was ist. Dann gibt es keine Spannungen mehr. Dann gibt es auch keine Zwei mehr und keine Beziehung.
F: Keine Spannungen mehr?
K: Es spannt, zieht und drückt nichts mehr.
F: Keine Reibung, kein Funken, also auch kein Sex? Das wäre für mich ein Problem.
K: Das Problem hast du jetzt. Du konstruierst es dir in diesem Augenblick. Das ist deine Allmacht. Wenn du dieses Ich für real hältst, ist es in diesem Moment real. Wenn du dieses Problem und diesen Körper als real ansiehst, sind sie real.
F: Ich muss einfach mal bei meinem Thema bleiben: Wie real ist Sex?
K: Wie du willst.
F: Gott sei Dank.
K: Jede sexuelle Handlung ist immer Selbstbefriedigung. Immer soll sie zur Ichlosigkeit führen. Zu diesem orgiastischen Gefühl der Ichlosigkeit.
F: Immerhin, dafür ist die Partnerschaft gut!
K: Alles, was du tust, ist Selbstbefriedigung – bis es zum kosmischem Orgasmus kommt, den man Erleuchtung nennt. Da platzt du. Alles zielt auf diesen kosmischen Big Bang, in dem es keinen Anfang gibt und in dem nichts mehr vorhanden ist.
F: Genau! Das ist gut! So erkläre ich es meiner Freundin.
K: Du kannst es auch probieren mit: „Ich liebe dich“.
wer das liest ist schwul
 
*Ok, ja da war ich in Herdecke und musste pinkeln, da bin ich mit Brocke in ein Waldstück gefahren, Richtung Müllkippe hoch, da war ein alter Kollege von mir dabei der Scheve
Das ist keine Lüge,das ist eine wahre Geschichte!

Auf jeden Fall ich stell....steig aus aus dem Bananencaddy den Brocke damals noch hatte, und geh so pinkeln , auf einmal seh ich... guck ich so nach rechts, da guckt mich da son Typ an, son Oppa mit ner Harke und ner Gießkanne inner Hand, Alter er guckt mich an und ich sag so: "Eyyyyy was is los?"
Und er so: "Arrhhhhhrrr!"

Kommt die ganze zeit auf mich zu gelaufen! Ey das ist kein Scherz, Scheve und ich springen ins Auto, Scheve und ich springen ins Auto...Brocke kriegt den Wagen nicht an, wie in son schlechten Horrorfilm, wir fahrn...auf einmal geht der Wagen an, Alter die Scheiben total beschlagen, er macht den Wagen an, fährt zurück ins Waldstück, aufeinmal steht´n Typ aufe Straße Alter, Brocke...quietschende Reifen, bremst, und dann der Typ...kommt so...ko-kommt so an unser Fenster

Er so: "Rechts oder links , einer muss dran glauben!"
SCHNACK!!
Geht so´n Schnackmesser auf Alter
Wir so: "Aahhh"
Brocke so: "Ja, am liebsten keinen"
Weil Brocke dachte der meint Scheve oder mich, weil wir beide hinten saßen
Er so: "Rechts oder links, einen muss ich dir aufschlitzen, einen muss ich dir aufschlitzen"

Aber dabei meinte der Typ die Autoreifen ne, auf einmal kam so von hinten ne Frau und ein Kind, das war wohl seine Frau und sein Kind irgendwie, und er das Schnackmesser so weg, Frau und Kind gehn so an unser Auto vorbei, die Typen, also Frau und Kind warn vorbei Alter, er so ZACK!
Schnackmesser wieder raus
"Komm ein muss ich dir aufschlitzen, rechts oder links?"
Ja Brocke dann die Karre angemacht, Gas gegeben ja und dann warn wa weg
 
Frage: Sag uns doch doch mal, warum wir hier sitzen.

Karl: Weil das selbst nie genug davon kriegt, dem zu lauschen, was das Selbst ist oder nicht ist. Das hat keinen Anfang und kein Ende. Du lauscht unendlich dem, was du bist. In dem Moment, wo du hier zu hörst, hörst du möglicherweise auf den Lauscher. Möglicherweise kriegst du den Lauscher mehr ins Gewahrsein, weil der immer angesprochen wird. Hier wird nicht eine relative Person angesprochen, denn für mich gibt's keinen persönlichen Fortschritt. Das, was hier angesprochen wird, ist schon jetzt absolut und ohne wenn und aber das, was es ist.
Deine Natur ist nicht bedingt durch Klarheit. Und weil sie eben nicht bedingt ist, ist Klarheit Freude. Wenn du durch Klarheit bedingt wärst, wäre das ein verdammtes Gefängnis.
Aber weil du eben durch Klarheit nicht klarer wirst und durch Unklarheit nicht unklarer, ist beides Freude. Das ist die ungebrochene Freude dessen, was du bist. Nicht bedingt durch einen klaren, und noch einen Klaren, und noch einen Klaren: So besoffen kannst du gar nicht werden, wie du schon bist. Das ist die Selbsttrunkenheit, die du nicht schaffen kannst. Nicht durch irgendein Getränk oder irgendeine Meditation oder irgendein Wissen. Diese Selbsttrunkenheit, diese Freude zu sein, ist nicht bedingt durch irgendetwas.
Der Frieden ist eine Freude, die nicht beschreibbar ist. Das ist die totale Dankbarkeit, die absolute Dankbarkeit, dass du keinem danken musst, um zu sein, was du bist - keinem Gott, keinem Meister, keinem Lehrer, keinem Guru, nichts und niemanden.
Von dieser absoluten Freude, dass es keine Freude braucht, um Freude zu sein, kriegst du nie genug.

Frage: Und irgendwie wird man süchtig.

Karl: Absolut selbstsüchtig. Das bist du sowieso. Das brauchst du nicht zu werden.
 
Gottfried August Bürger
Die Schatzgräber
Ein Winzer, der am Tode lag,
rief seine Kinder an und sprach:
»In unserm Weinberg liegt ein Schatz,
grabt nur danach!« – »An welchem Platz?«
schrie alles laut den Vater an.
»Grabt nur!« O weh! da starb der Mann.
Kaum war der Alte beigeschafft,
so grub man nach aus Leibeskraft.
Mit Hacke, Karst und Sparten ward
der Weinberg um und um geschart.
Da war kein Kloß, der ruhig blieb;
man warf die Erde gar durchs Sieb
und zog die Harken kreuz und quer
nach jedem Steinchen hin und her.
Allein, da ward kein Schatz verspürt,
und jeder hielt sich angeführt.
Doch kaum erschien das nächste Jahr,
so nahm man mit Erstaunen war,
daß jede Rebe dreifach trug.
Da wurden erst die Söhne klug
und gruben nun jahrein, jahraus
des Schatzes immer mehr heraus.
 
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