„Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Hoof

Altgedient
Registriert
24. Juli 2000
Beiträge
5.426
„Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

US-Ökonom Jeremy Rifkin: Deutschland führt Scheindiskussion

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564?_seite=1


interessantes Interview zum Thema Arbeit und Zukunft. Jeremy Rifkin ist der Meinung, dass man sowieso langfristig nichts gegen Arbeitslosigkeit tun kann und dieser umstand noch nicht mal zwangsläufig negativ sein muss. Im Gegenteil, er glaubt dass Arbeitslosigkeit eigentlich eine schöne Sache ist und für den Menschen einen großen Sprung nach vorne darstellt.

auf jeden fall sehr lesenswert.

eure Meinungen ?
 
Sehr interessant. Allerdings wird der persönliche und psychologische zu wenig beachtet. Die Menschen arbeiten ja nicht nur, um Geld zu verdienen und eine mächtige Nation zu sein, sondern auch um sich mit etwas interessanten zu beschäftigen, sich ab zu wechseln, ihre Fähigkeiten auszutesten und soziale Bindungen zu knüpfen.
 
interessant zu lesen, nur wird das so nicht klappen, die menschen sind immer noch an der vorstellung geklammert jeden tag was arbeiten zu müssen, um was zu vollbringen in ihrem leben...klar gibt es da auch diesen fall den er beschreibt von diesen stupiden tätigkeiten die man tag für tag ausübt, aber es kann ja auch arbeit geben die manchen menschen spass macht. ausserdem sehe ich in seiner entwiclung probleme mit der gleichstellung der menschen. er sagt ja selber es sollte top-ärzte usw. geben, dann kommen da noch die 3 staatsgewalten drauf und weiss der geier was nicht noch alles was nur von einem individuum ausgeführt werden kann...da gibt es dann eine riesen lücke zwischen denen die arbeiten, und denen die einfach da sind, von der sozialen stellung und vom verdienst...das wäre keine gute entwicklung
 
Re: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Original geschrieben von Hoof
er glaubt dass Arbeitslosigkeit eigentlich eine schöne Sache ist und für den Menschen einen großen Sprung nach vorne darstellt.

hab jetzt mangels zeit den artikel nicht gelesen, aber dieser meinung hier kann ich mich nur völlig anschließen....eigentlich sollte doch jedem klar sein, dass es (prinzipiell) alles andere als ein nachteil ist, wenn maschinen die arbeit übernehmen...was sollte daran negativ sein, wenn alle mehr freizeit haben....das problem an der sache ist schlicht und einfach die verteilungsgerechtigkeit, die quasi nicht vorhanden ist....
 
coole sache, kann ich mein rumgammeln in Zukunft sachlich fundiert rechtfertigen:cool:

Im Ernst: Interessantes Interview, nur gegen Ende hört er sich zu kommunistisch an^^
 
warum ist arbeit eigentlich so negativ konnotiert? Hat irgendjemand schonmal eine längere Zeit nichts zu tun gehat? Das ist die Hölle, der Mensch braucht eine sinnvolle Beschäftigung (wobei sinnvoll durchaus subjektiv ist).


Aber der Artikel ist sehr interessant
 
Re: Re: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Original geschrieben von 3headed Monkey


was sollte daran negativ sein, wenn alle mehr freizeit haben....das problem an der sache ist schlicht und einfach die verteilungsgerechtigkeit, die quasi nicht vorhanden ist....

wie gesagt, ich gammel auch lieber rum, aber wie willst Du denen, die in Zukunft arbeiten, was ja wohl eine Minderheit sein wird, gegenüber rechtfertigen, dass das, was sie leisten, auf eine immense Anzahl an Nicht-Arbeitern, Rentner, Kinder, wasweißichwen "verteilt" werden muss?

Das ist doch heute schon so, dass die arbeitende Mittelschicht neben ihren eigenen Kindern auch noch die der kinderlosen Oberschicht sowie sozial schwache, alte, ostdeutsche, kranke Menschen mitfinanziert - was ein Spaß, hammer Privileg, arbeiten zu dürfen wenn man 60% Abzüge hat^^
 
Original geschrieben von 3headed Monkey


hab jetzt mangels zeit den artikel nicht gelesen, aber dieser meinung hier kann ich mich nur völlig anschließen....eigentlich sollte doch jedem klar sein, dass es (prinzipiell) alles andere als ein nachteil ist, wenn maschinen die arbeit übernehmen...was sollte daran negativ sein, wenn alle mehr freizeit haben....das problem an der sache ist schlicht und einfach die verteilungsgerechtigkeit, die quasi nicht vorhanden ist....
eben.

Natürlich wirds auch in Zukunft Menschen geben die arbeiten müssen bzw wollen weil es ihnen Spass macht. is doch ok, soll doch der Top Arzt ordendlich Kohle verdienen und sich einen Porsche kaufen, solange ich ein einigermassen geregeltes einkommen hab und dafür dinge tun kann die mir wirklich spass machen.

klar gibts leute ( wie tbi) die daran kaputt gehen weil sie es nicht geregelt kriegen für sich selbst eine beschäftigung zu finden, aber anderum gibts auch menschen die daran kaputt gehen jeden tag von 8-17uhr arbeite zu müssen.
 
ich hoffe auch die ganze zeit, dass meine arbeit von alleine verschwindet während ich mich faul im www herumtreibe…

:)
 
Sehr interessant zu lesen, der Artikel. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: der Spaß an der Arbeit verschwindet schnell, wenn die Belastung immer mehr zunimmt und man 40-50 Stunden arbeiten muss. Und so geht es wohl vielen.

Andrerseits ist es auch nicht schön, den ganzen Tag ohne irgendeine Aufgabe daheim zu sitzen.
 
****....
der artikel is wirklich ein hammer......sehr interessant.....

ich kann mich noch an meinen aw-lehrer erinnern der mir inner zehtnen mal geflüstert hat dass egal welche regierung die fäden inner hand hat,es nie schaffen würde die zahlen der arbeitssuchenden auf null zu drücken alleine wegen des technischen fortschritts sei das unmöglich......

und jetzt noch der artikel dazu:eek: ......böser shit.....
mal schaun wie das enden soll,:confused:
 
hab den artikel aus zeitmangel noch nich gelesen, aber keine arbeit zu haben ist auf dauer wirklich die hölle. man geht total kaputt und obwohl man eigentlich genügend zeit hätte was sinnvolles zu tun bekommt man noch weniger auf die reihe als vorher. das kann natürlich daran liegen, dass man in den meisten fällen als arbeitsloser einfach kein geld hat teuren hobbies nachzugehn, aber ich denke auch mit genügend "reichtum" ist arbeitslosigkeit auf dauer einfach belastend ; und ich meine damit nicht nur den sozialen druck oder ähnliches sondern einfach die psychische belastung nichts sinvolles mit der zeit anzufangen
(meine mutter ist jetzt über ein jahr arbeitslos, mir wirds in ein paar wochen nich anders gehn)
 
Die Stuttgarter Zeitung scheint auf das Thema spezialisiert zu sein:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/949236

Also, dass es nie wieder Vollbeschäftigung geben wird, das sollte jedem klar sein, aber bis die Parteien das ehrlich zugeben und entsprechende Politik machen, anstatt immer weiter von einer "Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung" zu faseln, wird es noch sehr lange dauern.
 
Re: Re: Re: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Original geschrieben von stoz-b187
wie gesagt, ich gammel auch lieber rum, aber wie willst Du denen, die in Zukunft arbeiten, was ja wohl eine Minderheit sein wird, gegenüber rechtfertigen, dass das, was sie leisten, auf eine immense Anzahl an Nicht-Arbeitern, Rentner, Kinder, wasweißichwen "verteilt" werden muss?

Das ist doch heute schon so, dass die arbeitende Mittelschicht neben ihren eigenen Kindern auch noch die der kinderlosen Oberschicht sowie sozial schwache, alte, ostdeutsche, kranke Menschen mitfinanziert - was ein Spaß, hammer Privileg, arbeiten zu dürfen wenn man 60% Abzüge hat^^

was legst du mir eigentlich fürn unsinn in den mund? in meinen augen bedeutet allgemein weniger arbeit dann auch weniger arbeit für alle...sprich teilzeitarbeit muss ausgebaut werden...das ist in meinen augen eh das einzig sinnvolle....und ich kann da echt nichts negatives sehen...und diese steuerhinterziehereinstellung "aber wir arbeiten doch für die anderen mit" will ich mal nicht kommentieren....
 
Original geschrieben von 3headed Monkey


was legst du mir eigentlich fürn unsinn in den mund? in meinen augen bedeutet allgemein weniger arbeit dann auch weniger arbeit für alle...sprich teilzeitarbeit muss ausgebaut werden...das ist in meinen augen eh das einzig sinnvolle....und ich kann da echt nichts negatives sehen...und diese steuerhinterziehereinstellung "aber wir arbeiten doch für die anderen mit" will ich mal nicht kommentieren....

das ist keine "steuerhinterziehereinstellung", das ist die Realität für die arbeitende, Kinder kriegende Mittelschicht, wenn Du mal Demographie und Bevölkerungsstruktur anschaust, siehst Du wie weit es mit Deiner geforderten "Verteilungsgerechtigkeit" ist

Es ist Tatsache, dass mittelständische Familien, die der gesellschaftlichen Pflicht nachkommen (man sollte meinen dass es die gibt) und Kinder kriegen, arbeiten, Steuern und Versicherung zahlen, die Deppen der Nation sind die für jeden mitzahlen. Wenn Du jetzt siehst dass in der Zukunft immer mehr Rentner und Arbeitslose hinzukommen, die es für o.g. Leute zu finanzieren gilt und man gleichzeitig sieht, dass man nach akademischer Ausbildung mit Abzug aller Steuern Versicherungen etc auf dem Stundenlohn-Niveau einer ungelernten schwarzarbeitenden Putzkraft steht – ja wo bleibt da der Anreiz zu arbeiten?

Und die Unternehmen werden einen Teufel tun und mehr Leute zu jeweils weniger Arbeitszeit einsetzen – zu teuer, zu kostenintensiv, schau woanders hin wo die Wirtschaft boomt, gestern kam ein Bericht über Dubai, da lachen sie wenn die Deutschen sich über die 40 Stunden Woche beschweren, da gibt’s ne faktische 72 Stunden Woche für ambitionierte Besserverdiener, ich will das auch nich aber wie willst Du denn das in der Praxis umsetzen?

Es will doch niemand in fester Anstellung ernsthaft freiwillig auf einen Teil seiner Arbeitsstunden (und entsprechende Lohnanteile) verzichten?
 
Original geschrieben von T-eLeven
Die Stuttgarter Zeitung scheint auf das Thema spezialisiert zu sein:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/949236

Also, dass es nie wieder Vollbeschäftigung geben wird, das sollte jedem klar sein, aber bis die Parteien das ehrlich zugeben und entsprechende Politik machen, anstatt immer weiter von einer "Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung" zu faseln, wird es noch sehr lange dauern.

Der ist allerdings cool, der Mann, sehr direkt und ehrlich:)
 
Original geschrieben von Hoof

klar gibts leute ( wie tbi) die daran kaputt gehen weil sie es nicht geregelt kriegen für sich selbst eine beschäftigung zu finden, aber anderum gibts auch menschen die daran kaputt gehen jeden tag von 8-17uhr arbeite zu müssen.


ich hab lediglich gesagt, dass der begriff "Arbeit" an sich nichts schlechtes ist. Das ihre Arbeit manche Leute nervt ist ja ok, aber wenn sie nichts tun würden wären sie nicht zufriedener. Klar muss jeder für sich eine Beschäftigung finden, die ihn glücklich macht. Aber das kann ja auch eine Arbeit sein :oops:
 
Re: Re: Re: Re: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

Original geschrieben von 3headed Monkey


was legst du mir eigentlich fürn unsinn in den mund? in meinen augen bedeutet allgemein weniger arbeit dann auch weniger arbeit für alle...sprich teilzeitarbeit muss ausgebaut werden...das ist in meinen augen eh das einzig sinnvolle....und ich kann da echt nichts negatives sehen...und diese steuerhinterziehereinstellung "aber wir arbeiten doch für die anderen mit" will ich mal nicht kommentieren....

was hab ich Dir denn in den Mund gelegt?
Die Arbeit gleichmäßig zu verringern halt ich für genauso unrealistisch wie die Einschätzung dass meine "aber wir arbeiten doch für die andren mit"-Aussage nicht zutrifft
 
Zurück
Oben Unten