"Lass mich schlafen, is doch erst 13 Uhr!" - Der Studententalk

Ich will es mal so begründen: Ich hab 2009 Abi gemacht und nicht mal ein besonders Schlechtes. Jedoch denke ich, dass die Unterschiede in den Gehaltssphären immer mehr nachlassen zwischen Leuten, die studiert haben und Leuten, die nicht studiert haben. Der Bruder eines guten Freundes von mir ist Jahrgang 75 und hat mit 21-22 angefangen Medizin zu studieren. Letztes Jahr erst hat er seine erste eigene Praxis aufgemacht. Obwohl er Neurochirurg ist, verdient er etwa 5500 Euro brutto. Der Laie würde jetzt sagen "Hmm, ist ja ein tolles Gehalt. Werd ich mal auch Arzt!". Aber dass er am Ende 3500-3800 Euro netto raus hat, das wissen die wenigsten. Nicht dass man mich falsch versteht. Dieses Gehalt ist super! Aber ich finde letzten Endes steht das zu keiner Relation für den Aufwand den man betrieben hat. Das ganze jahrelange Lernen! Leben von BAföG! Die Schulden, die man zurückzahlen muss. Die Schulden, die man macht, um die ganzen Geräte für die Praxis zu bezahlen. In den Jahren, wo Studenten von Bafög leben, haben andere schon 10 Jahre Arbeitserfahrung hinter sich. Im Bereich Jura sieht es ja auch nicht besonders rosig aus. Allein in Berlin gibt es 14000 zugelassene Anwälte. Und die Berufssituation wird sicher in den nächsten Jahren auch nicht besser werden. Es sei denn, man gehört zu den wenigen, die ihr zweites Staatsexamen mit Minimum 9 Punkten bestehen.

Jeder soll tun, was er denkt. Ich respektiere jeden der studiert, aber rein vom Ökonomischen rentiert es sich nicht mehr. So denke ich zumindest...

du kannst studieren ja nicht auf jura und medizin runterbrechen
 
Man könnte auch sagen, dass Nicht-Studierte einfach mehr arbeiten müssen für oft weniger Geld.
 
Belegt hier bitte einmal erst, dass Akademiker im Endeffekt gleich viel verdienen wie jemand mit einer kaufmännischen Ausbildung.

Also ich kenne Mediziner, die auch gerne mal ihre 10.000 Euro netto mtl. nach Hause bringen. Da läuft die Praxis eben sehr gut. Der Arzt aus dem Beispiel fängt doch gerade erst mit seiner eigenen Praxis an. Sein Gehalt wird sich doch weiter entwickeln.

Ich hab selbst eine kaufmännische Ausbildung gemacht, habe dann ein paar Jahre gearbeitet und studiere nun BWL. Mein prognostiziertes Einstiegsgehalt liegt schon höher als mein Gehalt als feste Kraft nach der Ausbildung. Und das ist ein Einstiegsgehalt - Mit der Zeit werde ich also mehr verdienen.

Deswegen kann in meinen Augen die Rechnung nicht stimmen, dass Akademiker und Nicht-Akademiker letzten Endes gleich viel verdienen.
 
nicht-studierte schaffen oft 35 stunden nach tarif, während sich studierte 60 stunden pro woche abkrampfen
 
Sagen wir mal so...nicht Studierte haben in der Regel keine Wahl und müssen bis max 40 Std. pro Woche arbeiten. Studierte haben die Wahl und können auch 80 Std. die Woche arbeiten und daraus folgend mehr Geld verdienen...ein nicht Studierter wird nie die Möglichkeit bekommen einen Job anzunehmen der ihn so lange und oft fordert und entsprechend entlohnt wird. Daher verdienen studierte so auch mehr Geld. Allerdings gibt es auch Bereiche wo z.B. Studierte einfach weil sie studiert haben mehr verdienen (z.B. Mediengestalter etc), obwohl sie die gleiche Arbeit machen.

Daher glaube ich auch das am Anfang der Unterschied natürlich enorm ist. Wenn man sich gut anstellt, etwas Glück hat und gute Beziehungen knüpft, dann kann man natürlich auch ohne zu studieren viel Geld verdienen. Ist aber in der Regel schwerer.

Und das nicht Studierte mehr arbeiten müssen für weniger Geld scheint mir auch sehr weit hergeholt...Ist genau wie der Bauarbeiter von nebenan, der meint guck mal der Ackermann bekommt so viel Geld und ich nicht obwohl ich so hart arbeite...aber das der Andere kein Privatleben mehr hat, 7 Tage arbeitet und entsprechend enorme Verantwortung hat lässt man immer beiseite...
 
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das mit der enormen verantwortung ist aber immer son ding... selber ausbaden muss man da nix im normalfall.
 
Son umrecht hat Ugur gar nicht. Es kommt eben auf das Studienfach an. Natürlich haben Ingenieure, Physiker und gute BWL'er nen sehr hohes Gehaltsniveau, dafür sind die Gehälter vieler Soziologen, Medienstudenten etc ziemlich niedrig und stehen in keiner Relation zum Aufwand Studium.
 
Belegt hier bitte einmal erst, dass Akademiker im Endeffekt gleich viel verdienen wie jemand mit einer kaufmännischen Ausbildung.

Also ich kenne Mediziner, die auch gerne mal ihre 10.000 Euro netto mtl. nach Hause bringen. Da läuft die Praxis eben sehr gut. Der Arzt aus dem Beispiel fängt doch gerade erst mit seiner eigenen Praxis an. Sein Gehalt wird sich doch weiter entwickeln.

Ich hab selbst eine kaufmännische Ausbildung gemacht, habe dann ein paar Jahre gearbeitet und studiere nun BWL. Mein prognostiziertes Einstiegsgehalt liegt schon höher als mein Gehalt als feste Kraft nach der Ausbildung. Und das ist ein Einstiegsgehalt - Mit der Zeit werde ich also mehr verdienen.

Deswegen kann in meinen Augen die Rechnung nicht stimmen, dass Akademiker und Nicht-Akademiker letzten Endes gleich viel verdienen.
Man muss aber halt auch rechnen, dass nicht jeder BWL studiert und z.B. Lehrer halt einfach nicht so viel verdienen. Außerdem fangen Hauptschüler halt mit 15 Jahren an, Geld zu verdienen, Studierte erst mit 25. Das sind 10 Jahre, in denen sich die Nicht-Studierten schon nen ganz guten Vorsprung verdient haben.
 
Son umrecht hat Ugur gar nicht. Es kommt eben auf das Studienfach an. Natürlich haben Ingenieure, Physiker und gute BWL'er nen sehr hohes Gehaltsniveau, dafür sind die Gehälter vieler Soziologen, Medienstudenten etc ziemlich niedrig und stehen in keiner Relation zum Aufwand Studium.

Wenn man das Studium aus einer rein monetären Perspektive betrachtet, mag das vielleicht sein. Aber jedem der Soziologie o.ä. studiert, ist doch von vornerein klar, dass dort nicht das große Geld geholt werden kann.
 
Diese Leute sind glaub ich auch nicht die ausgeprägtesten Kapitalisten :p :D

Das ist wohl wahr, obwohl die sicherlich kapitalistischer sind als sie es selbst gern wahr hätten ;)

Es geht doch hier aber grundsätzlich um die Frage, ob sich ein Studium lohnt oder nicht. Und ob das jetzt nur die Kohle ist, die ich als Lohn empfinde, oder die künftige Tätigkeit, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Deswegen ist so eine deterministische Aussage wie von Ugur einfach totaler Blödsinn
 
Man muss aber halt auch rechnen, dass nicht jeder BWL studiert und z.B. Lehrer halt einfach nicht so viel verdienen. Außerdem fangen Hauptschüler halt mit 15 Jahren an, Geld zu verdienen, Studierte erst mit 25. Das sind 10 Jahre, in denen sich die Nicht-Studierten schon nen ganz guten Vorsprung verdient haben.

dieses "vorsprung" argument ist aber auch ne milchmädchenrechnung.... ich sehs bei mir, jetzt wo ich nen relativ umfangreichen nebenjob hab und im monat wesentlich mehr geld zur verfügung hab als in der zeit unregelmäßiger jobs... am ende des monats hab ich genauso kein geld, weil ichs einfach für irgendnen scheiss verpulver und mir beim einkaufen irgendwelche 2-3€ sachen kaufe, die ich mir vorher einfach gespart hab... ich denke da wirds vielen so gehen... diese zig tausend € "vorsprung" sind einfach nur ein etwas höherer lebensstandard.. zum zeitpunkt wo der student in den arbeitsmarkt einsteigt haben doch eher wenige, die ne ausbildung gemacht haben tausende € angespart oder schon ein haus gebaut und mim abzahlen angefangen etc...
 
dieses "vorsprung" argument ist aber auch ne milchmädchenrechnung.... ich sehs bei mir, jetzt wo ich nen relativ umfangreichen nebenjob hab und im monat wesentlich mehr geld zur verfügung hab als in der zeit unregelmäßiger jobs... am ende des monats hab ich genauso kein geld, weil ichs einfach für irgendnen scheiss verpulver und mir beim einkaufen irgendwelche 2-3€ sachen kaufe, die ich mir vorher einfach gespart hab... ich denke da wirds vielen so gehen... diese zig tausend € "vorsprung" sind einfach nur ein etwas höherer lebensstandard.. zum zeitpunkt wo der student in den arbeitsmarkt einsteigt haben doch eher wenige, die ne ausbildung gemacht haben tausende € angespart oder schon ein haus gebaut und mim abzahlen angefangen etc...
Hab ich ja auch gar nicht behauptet, ich wollte nur meine These stützen, dass der durchschnittliche Nicht-Studierte in seinem Leben genauso viel verdient wie der durchschnittliche Studierte. Dass sich Studieren allgemein nicht lohnt ist meiner Meinung nach auch eher ne schwachsinnige Aussage.
 
ich weiss ja was du wolltest, aber ich wollte auf was anderes hinaus ;)
nämlich dass die reine summenbetrachtung den kern nicht trifft... ob du jetzt 10 jahre von wasser und brot in nem 5qm appartment lebst und danach ein haus kaufst und jeden tag frikadellen isst oder ob du dein leben lang wasser, brot und ne zwiebel in deinem 7,8qm appartment isst kommt vlt. insgesamt aufs gleiche raus, aber irgendwie findich das 1. cooler ;)
 
Was haben wir jetzt gelernt: Ich werde meine Kinder später auf die Hauptschule schicken. Dann sind sie schön früh auf dem Arbeitsmarkt und können ihre Eins Vier Netto nach Hause bringen. Und ich werde auch noch viel von meinen Enkeln haben :thumbsup:
 
Was haben wir jetzt gelernt: Ich werde meine Kinder später auf die Hauptschule schicken. Dann sind sie schön früh auf dem Arbeitsmarkt und können ihre Eins Vier Netto nach Hause bringen. Und ich werde auch noch viel von meinen Enkeln haben :thumbsup:
Nur es wird schwierig für sie sein, diese 1,4 weiter zu steigern. Das kann doch nicht das endgültige Ziel sein, mal davon abgesehen, dass ein guter Abschluss und ein Studium einen auch unter nicht-finanziellen Gesichtspunkten im Leben weiterbringen. Wenn man schon früh den ganzen Tag arbeitet und dann eher shclichteren Tätigkeiten nachgeht, verliert man die Lust sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Aso ich würde es begrüßen, wenn meine Kinder später auch studieren werden, und Angst später mit leeren Händen da zu stehen habe ich auch nicht. Hab jetzt 6 Semester Jura abgerissen und habe bisher einen Schnitt, der im Prädikatsbereich läge und das BWL-Studium läuft auch ohne Probleme im 3ten Semester mittlerweile, sodass ich in 2 Jahren Examen und Bachelor habe, und dann will ich versuchen, einen Promotionsplatz zu bekommen und meinen LLM in Vertragsgestaltung machen und dann ins zweite Examen gehen. Denke mal da werde ich einen Job finden. Muss ja nicht gleich das Nonplusultra sein.
Ich kenne genug Anwälte, die nicht in den großen Kanzleien waren und trotzdem ein gutes Auskommen haben. Und wenn ich den BWL-Abschluss dazu habe, dann ist das schonmal ein Vorteil gegenüber den anderen, die das nicht durchziehen.
 
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