Neues von der Heimatfront - Der Thread für deutsche Politik III

Meinetwegen hat in seinem Fall beides eine Rolle gespielt, aber wie gesagt: Die meisten "Wahnsinnigen" sind nicht gewalttätig und wozu der Rechtsextremismus an sich in der Lage ist, wissen wir ja aus der Geschichte. Und Fakt ist auch, dass die AfD-Rhetorik rechtsextreme Weltbilder stärkt. Plakate mit Slogans wie "Damit Europa kein Eurabien wird" suggerieren eindeutig Untergangsphantasien und Leute wie Höcke schreiben in ihren Büchern, wie man der angeblich drohenden Gefahr zu begegnen hat. Und "Moderate" wie Meuthen kriegen es nicht auf Reihe, sich davon klar zu distanzieren, also was würdest du denken, wenn du sowieso schon Nazi wärst?
Keine Frage, natürlich bestärkt die das. Trotzdem sollte man aber seine politische Meinung sagen dürfen, auch überspitzt. Auch wenn verrückte das falsch verstehen könnten. Nochmal, auch radikal linke oder grüne Politik könnte falsch verstanden werden. Und auch nochmal, JA die afd hat ein Problem und ja die gemäßigten schaffen es leider nicht sich klar davon zu distanzieren
 
Keine Frage, natürlich bestärkt die das. Trotzdem sollte man aber seine politische Meinung sagen dürfen, auch überspitzt. Auch wenn verrückte das falsch verstehen könnten. Nochmal, auch radikal linke oder grüne Politik könnte falsch verstanden werden. Und auch nochmal, JA die afd hat ein Problem und ja die gemäßigten schaffen es leider nicht sich klar davon zu distanzieren
bestimmt.
aber zeig mir mal die ganzen radikalen grünen und linken psychomassenmörder der letzten jahre
Naja, "falsch verstanden". Höcke redet von Remigrationsprogrammen und "wohltemperierter Grausamkeit" (wir müssen die Ausländer loswerden und das geht nur mit Gewalt) und der Rest der AfD kann sich nicht nur nicht davon distanzieren, sondern behauptet, er stünde in der Mitte der Partei. Die wissen genau, welchen Eindruck das macht und sind deshalb eindeutig mitschuldig, wenn das "falsch verstanden" wird.
 
häh, is dieser radtke nur n wirrkopf oder haben die rechten den bei fff und der sed eingeschleust und dann kalkuliert mit diesem klima/holocaust-tweet bekannt gemacht um jetzt zu zündeln!?

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lol thüringen wird immer verrückter.

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ramelow sagt in einem tweet:
-cdu verstößt nicht gegen ihren beschluss (also: die cdu wählt mich nicht.)
-ich werde mit mehrheit und ohne afd stimmen gewählt (also: die cdu wählt mich.)

wtf!? o_Oo_Oo_Oo_O

und das statement der cdu thüringen ist noch unverständlicher.
 
Wenn alle cdu leute sich enthalten, hat Ramelow doch recht? Relative mehrheit kriegt er dann
 
häh, is dieser radtke nur n wirrkopf oder haben die rechten den bei fff und der sed eingeschleust und dann kalkuliert mit diesem klima/holocaust-tweet bekannt gemacht um jetzt zu zündeln
Tippe auf Ersteres. Für Letzteres ist die Aktion doch viel zu spät und viel zu klein aufgezogen.

Die IB hat einfach gemerkt, dass man den leicht beeinflussen kann und das für sich genutzt, wie vorher die Linke sein Engagement bei FFF, um paar Stimmen dort abzugreifen
 
Hab jetzt wirklich kein bock hoecke zu verteidigen, aber der Vollständigkeit halber:
https://www.deutschlandfunk.de/pete...elber-als.1295.de.html?dram:article_id=326944
Dass Höcke Sloterdijk zitiert, heisst nicht, dass sie mit „wohltemperierter Grausamkeit“ dasselbe meinen. Sloterdijk geht es um eine strengere Asylpolitik, Höcke redet von der Notwendigkeit ethnischer Säuberung.
Höckes Spiel mit der Grausamkeit
von Jasper von Altenbockum (24.02.2019)

In einem Buch gibt Björn Höcke Aufschluss über seine Weltsicht. Er nimmt die Worte nicht in den Mund, aber seine Phantasien über „frische Völker“ erinnern an die Abgründe „ethnischer Säuberungen“.

Kurz vor dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, am 30. Juli 2015, gab Peter Sloterdijk im Deutschlandfunk ein Interview, in dem er eine „wohltemperierte Grausamkeit“ zur Abwehr einer „völkerwanderungsartigen Verschiebung“ für nötig hielt. Das war ungewöhnlich, weil deutsche Intellektuelle damals in der Regel das Gegenteil, eine überschwängliche Willkommenskultur, pflegten. Der Philosoph stellte fest: „Die Europäer definieren sich selber als gutartig und nicht grausam, und es gibt aber auch eine entsprechende Publizistik, die erste Ansätze zu einer defensiveren oder grausameren Grundhaltung sofort als Zivilisationsschande höchster Größenordnung denunziert.“ Sloterdijk wurde deshalb, wie nicht anders zu erwarten, kritisiert; ihm wurde eine Nähe zur AfD vorgeworfen.

Zu Unrecht, denn der Zusammenhang deutet an, was Sloterdijk unter „wohltemperierter Grausamkeit“ verstand: „Man kann es machen, wie die Kanadier es tun oder die Australier es tun oder wie die Schweizer es tun, und dabei geht es jedes Mal darum, dass eine Nation, eine allzu attraktive Nation, ein Abwehrsystem aufrichtet, zu dessen Konstruktion so etwas wie eine wohltemperierte Grausamkeit vonnöten ist.“

Sloterdijk hätte also auch „Härte“ statt „Grausamkeit“ sagen können, so wie es die CDU kürzlich in ihrem Werkstattgespräch getan hat. Erst recht hätte sich Sloterdijk wohl anders ausgedrückt, wenn er gewusst hätte, was aus seiner Formulierung gemacht wurde. Jetzt tauchte sie gar im Bericht des Verfassungsschutzes zur AfD auf – eingebettet in ein Zitat des Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke.

Höcke benutzt den Sloterdijk-Ausdruck in dem Buch „Nie zweimal in denselben Fluß“, einem Interview in Buchform, das im Herbst 2018 erschien und dem Verfassungsschutz in letzter Minute noch reichhaltigen Stoff lieferte. Eine Besprechung des Buches im Bericht des Bundesamts füllt fast dreißig Seiten. Darin entwickelt Höcke seine Vision von einem politischen Wechsel in Deutschland unter anderem so: „Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muß aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“ Und weiter: „Ja, neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein großangelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen.“

Höcke nimmt Grausamkeit wörtlich. Das ist etwas ganz anderes, als es Sloterdijk mit dem Hinweis auf Kanada, Australien oder die Schweiz meinte, und es überrascht, dass der Verfassungsschutz darin allenfalls eine Ungleichbehandlung der deutschen Staatsbürger (nach ethnischen und nichtethnischen Deutschen) erkennen kann. Denn was sollte mit einem „großangelegten Remigrationsprojekt“ anderes gemeint sein als eine Umsiedlungsaktion? Höcke versteht unter einem „gesamteuropäischen Remigrationsprojekt“ die „geordnete Rückführung der hier nicht integrierbaren Migranten in ihre ursprünglichen Heimatländer“ – mit Betonung auf „geordnet“, denn wer sich ausmalt, wie das gehen soll, dem fällt nicht unbedingt das Wort „Ordnung“ ein. Dass es dabei nicht zimperlich zugehen würde, stellt Höcke selbst fest: „Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden.“ Mit anderen Worten: Zwang. Mit dem AfD-Programm, jedenfalls in gedruckter Form, lässt sich das kaum vereinbaren. Wie kommt Höcke also dazu?

Es ist eine typische Rechtfertigung „ethnischer Säuberungen“ oder auch „ethnischer Entmischung“. Beide Ausdrücke nimmt er nicht in den Mund, aber zumindest die „Entmischung“ wird ihm geläufig sein. Im „Ethnopluralismus“, der Antiideologie zum Multikulturalismus, spielt diese „Entmischung“ eine wichtige Rolle. Ethnopluralismus soll heißen, dass Ethnien wohl nebeneinander existieren können, sich aber nicht mischen sollten, um nicht in einer „Fellachisierung“ der abendländischen Kultur, einer „kulturellen Kernschmelze“ zu enden. Integration ist demnach unmöglich oder unerwünscht, die Lösung: „Entmischung“, um einen „ethnopluralen“ Naturzustand wiederherzustellen. Es brauche dazu „frische Völker“, sagt Höcke in seinem Buch, die einen „Wiederaufbau der menschlichen Kultur in Angriff nehmen“. Gebe es diese „frischen Völker“ nicht, könne die Menschheit nur durch eine „göttliche Zäsur“ wiederaufgerichtet werden.

Für das deutsche Volk – damit meint Höcke nicht die Staatsbürger, sondern durchweg das ethnisch-kulturelle Volk – hat der AfD-Politiker noch Hoffnung, dass es zu diesen „frischen Völkern“ gehören könne. „Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen“ – er sei sich sicher, dass „am Ende noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein werden, mit denen wir ein neues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können“.

Um zu beschreiben, wie dieses Kapitel, sollten „geordnete“ Bahnen nicht mehr möglich sein, aufgeschlagen wird, wagt Höcke aber nur einen Rückgriff auf die Karikatur. Als „strategische Option“ hält er einen Rückzug autochthoner Deutscher aus den dekadenten Städten in ländliche Gebiete, in „gallische Dörfer“, für möglich. „Wenn alle Stricke reißen, ziehen wir uns wie einst die tapfer-fröhlichen Gallier in unsere ländlichen Refugien zurück und die neuen Römer, die in den verwahrlosten Städten residieren, können sich an den teutonischen Asterixen und Obelixen die Zähne ausbeißen!“ Eines Tages, so fährt Höcke fort, werde dann von diesen gallischen Dörfern „eine Rückeroberung“ ihren Ausgang nehmen.

Der Feldzug Höckes, der sich so gern aus den Regalen des 19. Jahrhunderts bedient, erinnert sehr an den Fall einer anderen nationalen „Selbstveredelung“, wie er sie nennt, einen Fall, der noch gar nicht so lange zurückliegt: Serbien vor dem Untergang Jugoslawiens. Auch dort „erwachten“ Intellektuelle in den achtziger Jahren, um den angeblich bevorstehenden „Genozid“ an den Serben zu verhindern. Später spielten „gallische Dörfer“ eine prominente Rolle, die gut in die Partisanenstrategie passten, mit der serbische Volkszugehörige in Gegenden mit Mischbevölkerung gegen kroatische oder bosnische „Römer“ aufgestachelt und bewaffnet wurden, um zur „Rückeroberung“ zu schreiten. Das endete mit „unschönen Szenen“, wie Höcke wohl sagen würde, und mündete in realer Grausamkeit, mit der ethnisch-homogene Siedlungsgebiete geschaffen werden sollten. Aus dieser Zeit stammt der Begriff der „ethnischen Säuberung“, der ursprünglich als serbische Anklage gegen die anderen Völker Jugoslawiens, besonders die Albaner im Kosovo, gemeint war, sie unterdrückten, töteten und vertrieben die serbische Bevölkerung. Das machten serbische Freischärler dann mit Kroaten und Bosniern.

Auch diese anklagende Opferhaltung, eine Art nationalistischer Minderwertigkeitskomplex, der durch intellektuelle Überheblichkeit kompensiert wird, durchzieht Höckes Weltsicht. Sie birgt nicht etwa wohltemperierte Härte, sondern kriegerische Grausamkeit: „Aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, daß wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen.“
 
Dass Höcke Sloterdijk zitiert, heisst nicht, dass sie mit „wohltemperierter Grausamkeit“ dasselbe meinen. Sloterdijk geht es um eine strengere Asylpolitik, Höcke redet von der Notwendigkeit ethnischer Säuberung.
Höckes Spiel mit der Grausamkeit
von Jasper von Altenbockum (24.02.2019)

In einem Buch gibt Björn Höcke Aufschluss über seine Weltsicht. Er nimmt die Worte nicht in den Mund, aber seine Phantasien über „frische Völker“ erinnern an die Abgründe „ethnischer Säuberungen“.

Kurz vor dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, am 30. Juli 2015, gab Peter Sloterdijk im Deutschlandfunk ein Interview, in dem er eine „wohltemperierte Grausamkeit“ zur Abwehr einer „völkerwanderungsartigen Verschiebung“ für nötig hielt. Das war ungewöhnlich, weil deutsche Intellektuelle damals in der Regel das Gegenteil, eine überschwängliche Willkommenskultur, pflegten. Der Philosoph stellte fest: „Die Europäer definieren sich selber als gutartig und nicht grausam, und es gibt aber auch eine entsprechende Publizistik, die erste Ansätze zu einer defensiveren oder grausameren Grundhaltung sofort als Zivilisationsschande höchster Größenordnung denunziert.“ Sloterdijk wurde deshalb, wie nicht anders zu erwarten, kritisiert; ihm wurde eine Nähe zur AfD vorgeworfen.

Zu Unrecht, denn der Zusammenhang deutet an, was Sloterdijk unter „wohltemperierter Grausamkeit“ verstand: „Man kann es machen, wie die Kanadier es tun oder die Australier es tun oder wie die Schweizer es tun, und dabei geht es jedes Mal darum, dass eine Nation, eine allzu attraktive Nation, ein Abwehrsystem aufrichtet, zu dessen Konstruktion so etwas wie eine wohltemperierte Grausamkeit vonnöten ist.“

Sloterdijk hätte also auch „Härte“ statt „Grausamkeit“ sagen können, so wie es die CDU kürzlich in ihrem Werkstattgespräch getan hat. Erst recht hätte sich Sloterdijk wohl anders ausgedrückt, wenn er gewusst hätte, was aus seiner Formulierung gemacht wurde. Jetzt tauchte sie gar im Bericht des Verfassungsschutzes zur AfD auf – eingebettet in ein Zitat des Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke.

Höcke benutzt den Sloterdijk-Ausdruck in dem Buch „Nie zweimal in denselben Fluß“, einem Interview in Buchform, das im Herbst 2018 erschien und dem Verfassungsschutz in letzter Minute noch reichhaltigen Stoff lieferte. Eine Besprechung des Buches im Bericht des Bundesamts füllt fast dreißig Seiten. Darin entwickelt Höcke seine Vision von einem politischen Wechsel in Deutschland unter anderem so: „Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muß aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“ Und weiter: „Ja, neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein großangelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein. Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen.“

Höcke nimmt Grausamkeit wörtlich. Das ist etwas ganz anderes, als es Sloterdijk mit dem Hinweis auf Kanada, Australien oder die Schweiz meinte, und es überrascht, dass der Verfassungsschutz darin allenfalls eine Ungleichbehandlung der deutschen Staatsbürger (nach ethnischen und nichtethnischen Deutschen) erkennen kann. Denn was sollte mit einem „großangelegten Remigrationsprojekt“ anderes gemeint sein als eine Umsiedlungsaktion? Höcke versteht unter einem „gesamteuropäischen Remigrationsprojekt“ die „geordnete Rückführung der hier nicht integrierbaren Migranten in ihre ursprünglichen Heimatländer“ – mit Betonung auf „geordnet“, denn wer sich ausmalt, wie das gehen soll, dem fällt nicht unbedingt das Wort „Ordnung“ ein. Dass es dabei nicht zimperlich zugehen würde, stellt Höcke selbst fest: „Das heißt, daß sich menschliche Härten und unschöne Szenen nicht immer vermeiden lassen werden.“ Mit anderen Worten: Zwang. Mit dem AfD-Programm, jedenfalls in gedruckter Form, lässt sich das kaum vereinbaren. Wie kommt Höcke also dazu?

Es ist eine typische Rechtfertigung „ethnischer Säuberungen“ oder auch „ethnischer Entmischung“. Beide Ausdrücke nimmt er nicht in den Mund, aber zumindest die „Entmischung“ wird ihm geläufig sein. Im „Ethnopluralismus“, der Antiideologie zum Multikulturalismus, spielt diese „Entmischung“ eine wichtige Rolle. Ethnopluralismus soll heißen, dass Ethnien wohl nebeneinander existieren können, sich aber nicht mischen sollten, um nicht in einer „Fellachisierung“ der abendländischen Kultur, einer „kulturellen Kernschmelze“ zu enden. Integration ist demnach unmöglich oder unerwünscht, die Lösung: „Entmischung“, um einen „ethnopluralen“ Naturzustand wiederherzustellen. Es brauche dazu „frische Völker“, sagt Höcke in seinem Buch, die einen „Wiederaufbau der menschlichen Kultur in Angriff nehmen“. Gebe es diese „frischen Völker“ nicht, könne die Menschheit nur durch eine „göttliche Zäsur“ wiederaufgerichtet werden.

Für das deutsche Volk – damit meint Höcke nicht die Staatsbürger, sondern durchweg das ethnisch-kulturelle Volk – hat der AfD-Politiker noch Hoffnung, dass es zu diesen „frischen Völkern“ gehören könne. „Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen“ – er sei sich sicher, dass „am Ende noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein werden, mit denen wir ein neues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können“.

Um zu beschreiben, wie dieses Kapitel, sollten „geordnete“ Bahnen nicht mehr möglich sein, aufgeschlagen wird, wagt Höcke aber nur einen Rückgriff auf die Karikatur. Als „strategische Option“ hält er einen Rückzug autochthoner Deutscher aus den dekadenten Städten in ländliche Gebiete, in „gallische Dörfer“, für möglich. „Wenn alle Stricke reißen, ziehen wir uns wie einst die tapfer-fröhlichen Gallier in unsere ländlichen Refugien zurück und die neuen Römer, die in den verwahrlosten Städten residieren, können sich an den teutonischen Asterixen und Obelixen die Zähne ausbeißen!“ Eines Tages, so fährt Höcke fort, werde dann von diesen gallischen Dörfern „eine Rückeroberung“ ihren Ausgang nehmen.

Der Feldzug Höckes, der sich so gern aus den Regalen des 19. Jahrhunderts bedient, erinnert sehr an den Fall einer anderen nationalen „Selbstveredelung“, wie er sie nennt, einen Fall, der noch gar nicht so lange zurückliegt: Serbien vor dem Untergang Jugoslawiens. Auch dort „erwachten“ Intellektuelle in den achtziger Jahren, um den angeblich bevorstehenden „Genozid“ an den Serben zu verhindern. Später spielten „gallische Dörfer“ eine prominente Rolle, die gut in die Partisanenstrategie passten, mit der serbische Volkszugehörige in Gegenden mit Mischbevölkerung gegen kroatische oder bosnische „Römer“ aufgestachelt und bewaffnet wurden, um zur „Rückeroberung“ zu schreiten. Das endete mit „unschönen Szenen“, wie Höcke wohl sagen würde, und mündete in realer Grausamkeit, mit der ethnisch-homogene Siedlungsgebiete geschaffen werden sollten. Aus dieser Zeit stammt der Begriff der „ethnischen Säuberung“, der ursprünglich als serbische Anklage gegen die anderen Völker Jugoslawiens, besonders die Albaner im Kosovo, gemeint war, sie unterdrückten, töteten und vertrieben die serbische Bevölkerung. Das machten serbische Freischärler dann mit Kroaten und Bosniern.

Auch diese anklagende Opferhaltung, eine Art nationalistischer Minderwertigkeitskomplex, der durch intellektuelle Überheblichkeit kompensiert wird, durchzieht Höckes Weltsicht. Sie birgt nicht etwa wohltemperierte Härte, sondern kriegerische Grausamkeit: „Aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, daß wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen.“
Sloterdijk hat sich meines Wissens auch von der AfD distanziert. Er hat es keinesfalls so gemeint wie Höcke es meint. Höcke ist einfach ein Nazi, wie es im Buche steht.
 
Wenn alle cdu leute sich enthalten, hat Ramelow doch recht? Relative mehrheit kriegt er dann
Er sagt aber im ersten Wahlgang (46 Stimmen). Da RRG nur auf 43 kommt, müssten die übrigen drei also von der FDP kommen, wenn sich CDU enthält und AfD aus dieser Rechnung ausgeschlossen ist
 
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