irgendwie scheint es in berlin nur so wattebäuschchen-richter zu geben?
Das Schlüsselwort heißt : "Positive Sozialprognose". Na ja, sage ich - wer sich mit 23 & 25 Jahren noch nicht an die geltenden Gesetze halten kann, der darf eigentlich keine Nachsicht mehr erwarten.
resozialisierung klingt für mich nach isolation, sprich u.a.: diese person soll keinen job mehr bekommen dürfen. wir wissen eh, dass man es als vorbestrafter sehr schwer hat, überhaupt wieder ne feste einstellung zu bekommen.
wie soll man dann diese wiedergutmachung (wobei geld nicht alles wiedergutmachen kann wie z.b. den verlust eines menschen) aufbringen?
Resozialisierung ist nicht realisierbar meines Erachtens und wonach es klingt müsste eher zweitrangig sein. Eigentlich müsste man sich viel stärker in Richtung Konditionierung bewegen. Tat -> Strafe folgt auf dem Fuß. Man kann gewisse Dinge nicht mehr gutmachen und es bringt den Hinterblieben auch nicht wirklich viel, ob da nun jemand Reue zeigt/vorgibt oder für ne gewisse Zeit ins Gefängnis geht.
Geld ist immer ein schmerzhafter Verlust, aber ob man damit Leid wirklich linder und Schuld tilgen kann, halte ich für fragwürdig. Sowas gibt es natürlich bei besonders schwerer Körperverletzung, aber die psychischen Folgen für so einen Busfahrer sind viel schlimmer und bedrohen indirekt auch seine Existenz, wenn er z.B nicht mehr in der Lage ist seinen Beruf auszuführen.
Um die Ursachen mal grob anzuschneiden: Steigender Sozialneid - kann verstehen, dass einen das wütend macht; geht mir nicht anders, aber ich zünde ich keine Luxuswagen an oder fange an auf Anzugträger einzuschlagen. Allgemeine Gefühlskält - Was ist ein Menschenleben noch wert? Wenn es mir nicht gut geht, dann soll es auch keinem anderen gut gehen.
Modeerscheinung - Gewalt und Gangstertum sind "in". In diesen Jugend und Machokulturen gilt es einfach als cool. Da wo man früher jemanden beneidet hat, der n toller Fußballer war - dort schaut man nun zu den Dealern, Zuhältern und Räubern auf. Kinder werden auch nicht mehr erzogen, Eltern sind überfordert und können weder mit gutem Beispiel vorangehen oder Werte vermitteln. Und so weiter und so weiter. Natürlich erleben diese Menschen auch Gewalt und geben diese dann weiter.
Nur die Frage die sich mir stellt: Muss da irgend ein unschuldiger - vielleicht sehr friedlicher Mensch drunter leiden - und - wie stehen WIR ihm als Gesellschaft zur Seite?
Ein weiterer Punkt ist der Druck, dem diese Menschen ausgesetzt sind immer den neusten technischen Scheiß zu haben. Statussymbole, die einfach nicht drin sind. Es ist halt auch leichter das Iphone zu klauen als sich dafür die Hände schmutzig zu machen.
Nächster Punkt Drogen und Alkohol, die die meisten Kinder gar nicht verpacken und davon irre werden. Viele solcher Straftaten geschehen im Suff und ich will gar nicht abstreiten, dass viele im nöchternen Zustand erschrocken sind über das was sie da gemacht haben. Das nimmt immer mehr zu und das ist schlimm. Das verschiebt wohl auch meist die Grenzen der Hemmschwelle und so weiter
Ich hatte noch n anderen Punkt, den ich aber vergessen habe. Auf Rassenhass etc.. bin ich gar nicht erst eingegangen. Das ist wohl meist auch nur ein Derivat des Sozialneids, den viele wohl abstreiten würde.
Ach ja, ich denke, dass diese Phänomene wie Gangster-Rap, Filem etc. in der Pop-Kultur das Verhalten fördern.Ich will jetzt keine Ego-Shooter Diskussion, aber ich denke, dass sowas schon n Lifestyle transportiert, der für viele erstrebenswert zu sein scheint, weil er ja - wie es die Rapvideos versprechen - mit halbnackten Frauen und fetten Karren belohnt wird. Es ist dabei auch unerheblich, ob Rapper XY sagt: "Das ist nur Spaß". Viele können halt nicht differenzieren bzw, steigern sich da rein". Es gibt Länder in denen die Kiddies nur diese Scarface Filme nachahmen und keine realen Vorbilder mehr haben. Da es in der Unterschicht durchaus Sympathien für diese Leute gibt, findet das dort natürlich auf regen Anklang. Was glaubt ihr warum Bushido, Booba oder 50 Cent so beliebt sind bei den jungen leuten - die vorwiegend die Ethnie des Rappers haben.
Bei uns früher haben die Mädels auf Sportler gestanden (oder unter ihnen gelegen). Das ist halt nun sowas. Das Gedankengut was da so transportiert wird und die Dinge die da so bagatellisiert werden, spreichern die Kinder natürlich ab. Ergo ist Kokain gar nicht so schlimm. Jemand über 20 kann sowas vielleicht als Show einordnen, aber bei vielen wäre ich mir da auch nicht so sicher, da sie kaum in der Lage sind ihren Namen zu schreiben. Das passt auch irgendwo in die Abwärtsspirale in der wir uns seit Jahren befinden. Es interessiert auch kein Schwein mehr. Columbia/Sony etc... sind froh, wenn sie was abgreifen können und schließlich sind diese Leute ja auch nur Spiegel unserer Zeit und bieten jungen Leuten ohne Chancen eine Identifitaktionsfigur. Medienwissenschaftler/Sozilogen etc.. streiten ja schon seit Jahrzehnten über den Einfluss- oder Nicht-Einfluss solcher Sachen, aber ich denke das ist nicht mehr von der Hand zu weisen - Allein die mediale Überforderung hinterlääst doch bei jedem Spuren. Man weiß gar nicht mehr was?wo? wann? wie? ....
Im Grunde genommen sehe ich das so. Der Frust steigt bei einem Großteil der Bevölkerung an. Die Mittelschicht fühlt sich verarscht und wird langsam sauer auf die Reichen und die Armen. Die Armen hassen alle und die Reichen lachen sich kaputt. Diese zunehmende ungerechte Verteilung des Geldes ist extremer Sprengstoff für
alle Gesellschaften, die bislang eine eher ausgeglichene Rangordnug und wirtschaftsordnung hatten. Geld tritt zunehmend in der Vordergrund, da man ohne Geld vom gesellschaftlichen Leben vollends ausgeschlossen wird. Das ist auch 100% so! Egal wo rum es geht - Wohnraum, Ausbildung, Urlaub, Kleidung. Die Mittelschicht hat eine ennorme Abstiegsangst. Vielleicht habe ich einige Aspekte vergessen, aber ich glaube
Vielleicht müssen wir uns auch einfach eingstehen, dass die Errungenschaften (bzw. unsere Wohsltandsdekandenz - die dazu führt, dass wir uns hauptsächlich mit Nichtigkeiten beschäfitigen) unseres modernen Lebens - unsere egoistische Lebensweise - uns im Endeffekt das Genick brechen werden.