Sexismus, Feminismus, etc.

Gehts Butler nicht vor allem darum, dass die duale Unterscheidung von Geschlecht konstruiert ist? Im Sinne es gibt quasi unbegrenzt viele biologische Geschlechter aber durch die soziale Konstruktion bleiben nur zwei übrig. Aber auch bestenfalls Halbwissen von mir.
 
hab mal n interview mit butler gelesen wo sie meinte das hätte sie nie gesagt und würde ihr immer wieder zu unrecht unterstellt werden
aber mein gedächtnis hat erfolgreich die erinnerung an die richtigstellung gelöscht (logik von ein man)

Sex is not
"a bodily given on which the construct of gender is artificially imposed, but [...] a cultural norm which governs the materialization of bodies"

Sex
"is an ideal construct which is forcibly materialized through time. It is not a simple fact or static condition of a body, but a process whereby regulatory norms materialize 'sex' and achieve this materialization through a forcible reiteration of those norms"

(
allerdings aus "Bodies that Matter", nicht Gender Trouble)

und dann noch:
“this construct called ‘sex’ is as culturally constructed as gender.” (aus "Gender Trouble")

was @esel sagt folgt dann daraus, was jetzt ihr primäres Anliegen ist, kann ich nicht beurteilen
 
war mündliche prüfung.
hab aber auch stabile pomo schriften verfasst. haben teils schon satirische züge aber kam immer gut an.
der trick ist, linke arbeiten zu zitieren und diese dann von links zu kritisieren.
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man kann butler auf einen satz reduzieren.
"sex war schon immer gender".

in den 70ern und 80ern war in der geschlechterforschung die unterscheidung von sex (biologisches geschlecht) und gender (soziales geschlecht) üblich.
standardwerke dazu sind die texte von goffman und garfinkel.
je nach autor gab es da dann einen starken zusammenhang (biologische unterschiede werden sozial überbetont) oder quasi garkeinen (soziales geschlecht ist eine konstruktion, also eine kulturelle erfindung)

in den 80ern hatte sich dann aber das ganze "linguistic turn, pomo, diskurs, sprache bildet nicht ab sondern erschafft"-zeug etabliert und butlers position, dass es keinen unterschied zwischen sex und gender gibt, dass auch das biologische geschlecht eine kulturelle erfindung ist, sorgte für einen paradigmenwechsel.
wie diese konstruktion im detail aussieht, dazu gibt es dann verschiedenste ansätze und veruche, diese historisch oder geografisch zu belegen.
die theorien sind in der regel verschachtelte ansammlungen von fachwörtern, die gerne aus anderen bereichen zweckentfremdet werden (gab da ja auch schon diverse hoax-arbeiten, die peer reviews überstanden haben).

amüsant ist va der bekannte widerspruch, dass einerseits der standpunkt vertreten wird, dass es kein geschlecht gibt, die gleichen aktivisten aber (solange sie keine bösen terfs sind) betonen, dass transfrauen echte frauen mit einer echten weiblichen geschlechtidentität sind, die nur im falschen körper geboren wurden.
 
Last edited:
was daffy schreibt stimmt schon. ich hab ein gender-studies modul belegt und ne hausarbeit zum performativitäts-begriff von judith butler geschrieben. war allerdings keine 1,0 :(
 
warst wohl nich links genug.
den performativitätsquatsch musst du nur paraphrasieren (am ende des absatzes dann vgl. butler 1991 s. 4-12) und dann kannst du einfach politische positionen und forderungen schreiben und ab und zu paar von den fachwörtern einbauen, also nicht "germanys next topmodel ist ein schlechtes vorbild für mädchen" sondern "die mediale inszenierung von doing gender im bereich audiovisueller medien spielt bei der performativen konstruktion eine elementare rolle bezüglich der reproduktion von geschlechterdifferenz durch generalisierte andere" und nicht "bushido ist schlechtes vorbild für jungs" sondern "gender-performanzen im kontext glokalisierter kulturprodukte nehmen eine fundamentale funktion bei der konstruktion hegemonialer männlichkeitskonzepte ein an der schnittstelle von gesellschaftlichen gender-diskursen und der lebensweltlichen aneignung in marginalisierten milieus"

man darf halt nich son thema wie 'vergleich des diskurs-begriffes bei butler und foucault' wählen sondern muss immer irgendein kulturanthropologisches thema nehmen.
 
da ich keine lust hatte so einen quatsch zu schreiben bin ich das thema lieber philosophiegeschichtlichlich angegangen und hab nur kurz was zu "erst durch das 'es ist ein junge!' der hebamme wird der körper des kindes in die binäre geschlechterordnung gezwungen." etc. geschrieben.
der dozent war auch ganz ok und selber eher dem hannoverschen ansatz (regina becker-schmitt) zuzuordnen - also kein überzeugter butlerist. die wortführer in den diskussionen im seminar waren dafür umso fanatischer. heute würde man wohl sagen: "cringe"
 
Alter, ich kann das alles einfach immernoch nicht ganz glauben :eek:

Wir reden hier von Universitäten! Lehranstalten!

Dystopisch :(
 
EajZW_kXYAA1kX-


ist das echt?
wahrscheinlich nich, solche ansichten vertreten doch nur paar hengamehs auf twitter!?
 
EajZW_kXYAA1kX-


ist das echt?
wahrscheinlich nich, solche ansichten vertreten doch nur paar hengamehs auf twitter!?
Haben wir schon in der Grundschule gelernt, als wir vom Rasensprenger durchnässt zur Computer-AG erschienen und Lehrerin erstmal ein Vortrag gehalten hat, dass sie ja nicht einfach ihre Kleidung zum Trocknen ausziehen könne.
 
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ist das echt?
wahrscheinlich nich, solche ansichten vertreten doch nur paar hengamehs auf twitter!?


ich begruesse das ich will weder dagmars haengetitten oder manfreds manboobs sehen noch marvins lauchkoerper. finde auch kurze hosen und roecke sind bei vielen schon ne zumutung. am schlimmsten allerdings leute die barfuss in der stadt rumlaufen
 
und kommt das von denen die das ernst meinen oder von rechten hetzern um genderwahn anzuprangern?
so wies formuliert is wohl eher ersteres, klingt ja als fänden die das ganz stabil.
 
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