Hobo schrieb:
Ich habe das gefühle dass einige recht schnell mit diesem Rückschluss sind. Man hat den Eindruck als wollen manche von der wahren Kritik mit dem "Ihr kritisiert uns doch nur weil wir Juden sind" ablenken. Die Leute, die Israel wegen des Glaubens kritisieren sind in der Minderheit und man erkennt diese auch schnell an ihrer Argumentationsführung.
d.hobo
hobo wenn du dich intensiver mit der thematik antisemitismus beschäftigen würdest wärst du auch davon im bilde dass der antisemitismus zu facettenreich ist und sich dementsprechend viele "ehrbare" antisemiten hinter der "israel kritik" verstecken. grundsätzlich verstehe ich jedoch worauf du hinaus willst...
folgendes beispiel:
sehr viele linke (bzw die berühmte "friedensbewegung") behaupten von sich dass sie keine antisemiten sind sondern antizionisten. sowas erlebt man jedes jahr bei den ostermärschen wenn man sich die transparanete ansieht.
http://www.imgshare.net/?a=showimage&i=opdq8qor_montrealprotestmarch2005-20(2).jpg sowas sind die regel bei den meisten linken protestmärschen.
was treibt eigentlich einen deutschen oder einen europäer zu dem bekenntnis er sei ein antizionist? worin liegt seine betroffenheit? wird er gezuwungen im toten meer zu schwimmen, in einem kibbuz zu leben oder täglich in ein israelisches postamt zu gehen (udu weisst was ich meine...). nichts davon. ein deutscher kann ein motiv haben antifashist zu sein, er kann ein antikommunist sein oder von mir aus auch ein antidemokrat. aber er hat keinen grund ein antizionist zu sein weil er mit zionismus nichts zu tun hat. er benutzt also ein etikett um sein ressentiment zu kaschieren. dass es ihm nicht um das recht geht israel kritisieren zu dürfen läßt sich meistens sehr schnell erkennen. es sagt auch keiner er ist ein antimonarchist nur weil ihm das holländische bier nicht schmeckt..ich hoffe du verstehst was ich meine.
linkische romantizismus der unter jeder kefiyah einen ausgebeuteten erkennt und postkolonialer europäischer anmaßung die genau weiß was anderen gut tut auch eine analogie festmachen. waren die juden während
der ns zeit die agenten der wallstreet, parasiten und ausbeuter der armen und notleidenden deutschen projeziert der heutige linke antismeitismus das unheil auf israel. mit arabern als "opfer". die terminologie wird also angepaßt.
das ziel bleibt jedoch dasselbe: die ausbeuter müssen weg.
daher habe ich auch versucht dir näher zu bringen dass man bestimmte politische formen nicht von dem verdacht des antisemitismus per se befreien kann.
viele sehen die juden als ein volk der märtyrer. ein volk das beinah ausgelöscht worden wäre. dies ist in vielen köpfen der normalfall der jüdischen existenz. der natürliche gang der dinge...demenstprechend fällt die empörung über israelische taten auch immer lauter aus als die eines anderes landes oder volkes. denn die juden sind nun mal die "opfer" der welt und haben sich gefälligst dementspechend auch zu verhalten.
das deutsche problem ist ein im grunde ein gesamtdeutsches. es ist das problem des täters der sich selbst zum bewährungshelfer ernannt hat damit das opfer nicht rückfällig werde und es ist die prolematik einer umschuldsmoral die ständig nach belegen dafür sucht dass andere noch schlechter sind.
die juden sind von natur aus scheiße. sie haben jesus ans kreuz genagelt, haben den bekehrungsversuchen widerstanden den kapitalismus und kommunismus sowie die psychoanalyse erfunden. haben trotz der heimatlosigkeit ihte identität behalten etc...also kann sich jeden antisemit frei nach seinem geschmack etwas aussuchen...egal ob er aus der rechten oder linken ecke kommt.