Witterung

Mces

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28. April 2006
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das Loch in meinem Garten wartet, gegraben in heißen Tagen/
schweißgebadet wacht´ ich auf, im Traum getragen im Leichensarg/
weiße Maden, die am Fleisch nagen und sich in meinen Kopf fressen/
weiße Stofffetzen riß ich raus, im Traum, im Loch Nesseln/
die brenn´, der Stoff meiner decke, dem Innern des Sarges gleich/
Tränen Leid weinend wird schweigsam die Schale weich/
wenn ich an alles denk, das Loch, das Dunkel, der leere Sarg/
das mein Herz zu schlagn stoppt, kann ich nich mehr schlafn/
fast katatonisch versunken such ich Trost im Schweign/
kein losschrein, will monoton verweilen bis der Tod mich ereilt/
Brot und Leib sind verdörrt, ich lehn es ab, das Wasser mieft/
doch im Schattenriesn Tod wirkt Religion langsam attraktiv/
egal wohin ich denk, für mich endet jeder Weg abgehackt im Dunkeln/
könnt ich lachen würd ich über Kopfweh und Regentage schmunzeln/
Lebenslagn funkeln mir im Gedächtnis, verächtlich trocken mach/
ich mir klar wie wenig ich letztendlich genossen hab/

keine Zeit mehr, ich muss mein Grab bald zuschaufeln/
im Garten, zwischen Kirschbaum und der alten Schaukel/
inzwischen ists kalt, das Laub fällt, der Baum steht nackt/
der Boden zieht an mir und ich versteh ich tret ab/

Neben der schaurigen Tiefe, wartend auf trauernde Briefe/
vergeblich, liegt ausgezogen und mit bedauernder Miene/
ungeplant neben das Loch gefallen, nun von Angst verschont/
der Mann, tot auf der Erde, in der Hand die Pistole/
rot war die Angst, rot ist die Hand, die seinen Kopf hält/
roter Regen der fällt, es ist Laub das ihn deckt und das Loch füllt/
eine Brise streicht über ihn und während der Wind auffrischt/
bewegt sich sanft der Sitz der schaukel als ob ein Kind drauf sitzt/
daneben liegt er leblos, lebt bloß in Erinnerungn/
die niemand hat und verwest im Schoß der Witterung/
der Winter kommt und seine Züge sind starr/
auf dem Haufn Erde neben dem Loch ist frost und der Hügel ist hart/
Schneeflocken versüßen den Tag, Kids spieln drüben im Gartn/
wär die Mauer nicht wär ihr Lachen Weinen und ihre Rüben Tomatn/
auch jetzt, 10 Jahre später liegt er noch immer am selben Fleck/
die Kinder sind weg, aber die Schaukel schwingt bis zuletzt/
 
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