woody@mzee.com | Meister aller Klassen

Freunde

Hook:
Gute Freunde findet man, doch irgendwann wird man sie verlieren //
Manche vertragen es, doch manchen geht es auf Herz und Nieren //
Doch auch gute Freunde können Verräter sein und einen verletzten //
Im Leben muss man mehr als seine Gutgläubigkeit aufs Spiel setzen //

1. Strophe:
Ich war gerade erst sechs Jahre alt und mit einem Freund unterwegs //
Kann es immer noch nicht fassen, brauchte lange um es zu verstehn //
Damals, noch voller Energien und immer zu neuen Abenteuern bereit //
Immer genug Zeit, denn das Ende des Lebens war für uns noch weit //
Machten wir uns auf den Weg zum Spielplatz um Sandburgen zu bauen //
Denn wir liebten es gegenseitig den Spielautos im Sand zuzuschauen //
Wir kamen an, legten unsere Rucksäcke ab und fingen mit dem Spielen an //
Doch irgendwann sahen wir den Fremden, der die ganze Zeit im Sand stand //
Er war der einzigste auf dem Spielplatz und schaute uns die ganze Zeit zu //
Machte ein freundliches Gesicht und kam schließlich langsam auf uns zu //
In der einen Hand hielt er eine Tüte Bonbons und sagte zu uns liebevoll //
"Na, ihr kleinen, wie ihr hier spielt und was ihr hier baut das finde ich toll //
Ich hab euch süße Bonbons mitgebracht, ihr dürft ruhig welche nehmen //
Wenn ihr noch mehr haben wollt dann braucht ihr nur mit mir zu gehen" //
Mein Freund ging mit, doch aus Angst vor dem Fremden blieb ich stehen //
Sie gingen vom Spielplatz fort, schließlich konnte ich sie nicht mehr sehen //
Denk ich heute an den Tag zurück, dann weiß ich, ich hatte großes Glück //
Trotzdem wartete ich den ganzen Tag doch sie kamen nicht mehr zurück //

2. Strophe:
Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern um diese Zeit am abend gewesen //
Mit einer Freundin stand ich im Wald und vom Himmel kam nasser Regen //
Sie war dreizehn, ich damals zwölf und sie erzählte mir von ihren Problemen //
Dass es zu Hause öfter Ärger gebe und sie vom Vater Schläge bekäme //
Ihre Mutter sei nie zu Hause, denn sie würde als ***** Geld verdienen //
Ihr Bruder lag mit neun Jahren schon tot auf rostigen Eisenbahnschienen //
Von keinem geliebt, würde ich sie als einzigstes lieben und verstehen //
Ich spürte ihren kalten Hals auf meinen Schulter den sie an mich lehnte //
Tränen erschienen in ihren dunklen Augen und ich sah auf sie herunter //
Auf einmal wünschte ich mir sie ganz allein und sicher wie in einem Bunker //
Mir wurde bewusst, was sie für mich in all den durchlebten Jahren bedeutet hat //
Dass sie mehr war, als nur eine Freundin, mit der man gemeinsam lacht //
Doch plötzlich griff sie in ihre rosa Tasche und was ich sah erschrack mich //
Die Farbe färbte sich aus meinem Gesicht und ich spürte mich selber nicht //
Meine Beine wurden schwer und der Blick von ihr leer und nur noch glasig //
Alles was ich spürte waren ihre Lippen auf meiner Wange, dann sah ich //
Wie sie einen Meter von mir ging, ihren rechten Arm hob und mich anguckte //
Ich hörte einen Knall, Blut spritzte, sie fiel zu Boden und ich musste Galle spucken //

3. Strophe:
Heute sitzt ich als Häftling zwischen grauen Wänden und kalten Gitterstäben //
Hab mich in den letzen harten Jahren in kriminellen Kreisen abgegeben //
Falsche Freunde, die einem nicht vertrauten wurden schließlich zu Verrätern //
Die Polizei faste mich an der Strassenkreuzung nur nach wenigen Metern //
In den letzten Jahren hab ich gute Freunde verloren aber auch gefunden //
Doch mein Leben ist vorbei, was mir bleibt sind offengebliebene Wunden //
Von Leuten, die mir am Herzen hingen und jetzt verlorene Seelen sind //
Feinde, die meinten Freund zu sein, machten mich durch ihre Falschheit blind //
Das letzte was mir bleibt ist dieser Text, der die Freundschaften beschreibt //
Wir teilten in der Vergangenheit mehr als nur Gefühle, wie schmerzendes Leid //
Ich lege das Blatt auf den Boden und den Stift zur Seite und erklimme den Tisch //
Ein harter Stich im Herzen macht mir klar, wie das Leben für mich gewesen ist //
Mehr als traurig und von allen verlassen, egal von Freund oder Feind //
Den Strick umgelegt, spring ich ab und häng vor dem Fenster im Sonnenschein //
 
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