Flandern
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Bitte bitte dann auch davon ausführlich berichtenEnde April bin ich für 4 Tage zum Rennradfahren in Belgien.
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Bitte bitte dann auch davon ausführlich berichtenEnde April bin ich für 4 Tage zum Rennradfahren in Belgien.
Katastrophentourismus
Katastrophentourismus
Bitte bitte dann auch davon ausführlich berichten
Ein Traum - dein Bericht lässt doch tatsächlich die (schon jetzt schmerzlich vermissten) Frühjahrsklassikervibes neu aufleben! Die mythischsten der "flämischen Radsportgrounds" habt ihr ja allesamt mitgenommen, schön auch der Ausflug nach Roubaix. Koppenberg-Sperrung natürlich schade aber rein schmerztechnisch betrachtet sicher nicht zu tragischDem Wunsch komme ich gerne nach. Wenn du darüber hinaus noch Fragen hast, kannst du ja gerne nachhaken.
Wir sind am Donnerstagmorgen mit ca. 3,5 Stunden Autofahrt nach Oudenaarde angereist. Oudenaarde ist bekannt als das Radsportmekka, zentraler Ort bei der Flandern Rundfahrt und wird als "Juwel der Flämischen Ardennen" bezeichnet. Ich denke bei deinem Usernamen ist das dir aber bekannt. Keine Frage also, wieso die Wahl unseres Rennradclubs für ein Trainingslager auf Oudenaarde fiel. Gegen 12:00 Uhr haben wir dann unsere erste Tour Richtung Frankreich gestartet und haben dann dort das Vélodrome in Roubaix besucht. Zu unserer Überraschung war dort geöffnet, freier Eintritt und wir konnten mit unseren Rädern sogar 2-3 Runden auf der Radrennbahn drehen. Nicht ganz legal, wie wir später lesen sollten. In der Mitte der Radrennbahn befindet sich übrigens ein Fußballplatz. Hab ich da jetzt den Ground gemacht? Aus Roubaix ging es dann wieder zurück nach Oudenaarde. Am Ende hatten wir 100 km und 250 HM mit 28 km/h Schnitt auf der Uhr. Abends ging es dann mit 12 Personen zum zuvor reservierten Italiener.
Am Freitag stand dann gleich unser persönliches Highlight auf dem Tagesplan: die Muur van Geraardsbergen. Bei der Route handelte es sich um die schwerste der touristisch ausgeschilderten Flandern Rundfahrt (die rote Route). Darin enthalten sind viele unbekanntere Anstiege der Flandern Rundfahrt und eben am Ende auch die Kapelmuur in Geraardsbergen. Leistungstechnisch hatten wir uns in 2 Gruppen aufgeteilt. Die einen sollten am Ende mit 21 km/h und die anderen mit 24 km/h die Strecke von 120 km und 1.700 HM abschließen. Für alle war es die erste Begegnung mit Kopfsteinpflaster auf eine längere Strecke und es war wie erwartet unfassbar hart. Once in a lifetime, aber reicht auch. Maximaler Respekt an die Profis, die da mit doppelter Geschwindigkeit über 10 mal so lange Strecken auf diesem Untergrund fahren. Unvorstellbar. In meiner Gruppe gab es einen Defekt, der uns noch länger beschäftigen und allerhand Kreativität abverlangen sollte. Ein Kollege hatte einen Plattfuß (Tubeless, also mit Dichtmilch). Die Milch hat nicht abgedichtet und er musste einen Schlauch reinziehen, was schon mal eine richtige Sauerei war. Dabei hat er sich den Schlauch gequetscht, sodass auch der Ersatzschlauch kaputt war. Dumm nur, dass das der einzige mit langen Ventilen für sein hohes Felgenprofil war, den wir dabei hatten. Und wir standen mitten in den Karpaten auf einem Bauernhof. Also den Schlauch wieder raus und einen Knoten am Defektpunkt reingeknüpft. Hat tatsächlich funktioniert und wir konnten noch 7 km bis in die nächste Stadt fahren, um einen Radladen aufzusuchen und dort neue Schläuche zu kaufen. Das hat natürlich alles Zeit gekostet, aber am Ende des Tages ein Ritt, den keiner mehr vergisst. Na und die Muur war so, wie ich sie mir erträumt habe. Eine wahre Schönheit.
Für den Samstag stand dann der Norden von Oudenaarde an. Auf vielfachen Wunsch mit möglichst wenig Kopfsteinpflaster. Bei 100 km und 800 HM (22 km/h und 25 km/h Gruppen) kamen wir am Ende auf ca. 8 km Kopfsteinpflaster. Das hat ausreichend weh getan. Das berühmteste Stück dürfte hierbei die Paddestraat gewesen sein. Auch den Molenberg hatten wir mit in der Tour, aber versehentlich falsch herum - wir sind ihn hinunter gefahren. Am Ende war ich heilfroh darüber. Was ist das bitte für ein Vieh?! Im Anschluss an die Tour sind wir dann noch ins Zentrum der Ronde van Vlaanderen gegangen. Dort gab es einen Shop und ein Museum rund um die Flandern Rundfahrt. Abends hat es mich dann zunächst nach Gent zum Fußballspiel verschlagen, ehe ich danach die anderen Jungs und Mädels in einer schäbigen Kaschemme in Oudenaarde wieder angetroffen habe und das ein oder andere Bier vernichtet wurde.
Am Sonntag war Abreisetag und Check-Out bis 12 Uhr. Da wir das Spiel in Genk noch sehen wollten, mussten wir sowieso spätestens um 11 Uhr losfahren. Also sind wir an diesem Tag ein paar Stunden früher auf die Route gegangen und hatten uns eigentlich 40 km mit 400 HM vorgenommen, damit wir es zeitlich noch schaffen. Ziel war es, noch ein paar legendäre Anstiege zu fahren. Unter anderem den Oude Kwaremont, Praterberg und Koppenberg. Zur Fahrt erschienen heute, aufgrund des Vorabends, nur noch die Hälfte. Und was soll ich sagen? Es ging eigentlich alles schief, was schief gehen konnte. Zunächst einmal hatten wir astreinen Gegenwind. In der Ebene ging kaum mehr als 22-25 km/h. Am Oude Kwaremont hatte dann ein Kollege gleich zwei Plattfüße hintereinander, weil er beim ersten Mal seinen Mantel nicht ordentlich gecheckt hatte. Dort steckte noch ein kleines Stück Knochen drin. Das hat uns einiges an Zeit gekostet, auch weil die Handpumpe alles andere als ordentlich funktionierte und der Kollege überlegte sich abholen zu lassen. Am Ende funktionierte alles, aber wir mussten unsere Runde aus Zeitgründen kürzen. Der Praterberg hat richtig Spaß gemacht, auch weil das Kopfsteinpflaster da nicht ganz so schwer zu befahren war und die Abfahrt ziemlich cool war. Zwischendurch kamen dann noch Anrufe von den anderen rein, dass das Hotel sie nicht auschecken lassen würde, weil angeblich nicht bezahlt wurde. Am Koppenberg angekommen stellten wir dann fest, dass man da aktuell nicht hoch kann, weil eine Laufveranstaltung durchgeführt wird. Und prompt kamen auch schon ca. 150 Jogger und liefen vor unserer Nase den Berg hinauf. Man erklärte uns, dass wir in ca. 1 Stunde dort hoch könnten. Für uns zu spät und so mussten wir uns leider den Koppenberg schenken. Am Ende waren es 28 km und 200 HM mit einem 22 km/h Schnitt, wegen dem ganzen Rumgeeiere. Mein Mitfahrer und ich haben ungeduscht unsere Radklamotten gegen Alltagsklamotten getauscht und umgehend ausgecheckt. Zum Fußballspiel in Genk haben wir es geschafft - allerdings erst ab Spielminute 12.
Alles in allem war es aber eine sehr coole Erfahrung und geile 4 Tage. Das Hotel Leopold in Oudenaarde kann ich jedem Radsportler nur empfehlen. Es liegt sehr zentral, hat einen abschließbaren, großen Radkeller mit Schlössern und Radhalterungen. Es gibt eine Waschstraße für die Räder nach den Touren. Das Frühstück ist unfassbar abwechslungsreich. Es gibt vor dem Hotel super viele Parkplätze. Im Grunde gibt es gar nichts auszusetzen. 1A.
Stylischer Becher....Wat is dat für nen Vogel im Stadtwappen?
hmm, das ist ne sehr gute frage. in wikipedia steht nur "ein goldener vogel". aber nicht genauer was für einer:Stylischer Becher....Wat is dat für nen Vogel im Stadtwappen?
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