Washington/Hamburg (dpa) - Graffiti tragen nicht unbedingt zur Verschönerung eines Viertels bei. Eine Studie zeigt jetzt, dass die Schmierereien außerdem das Verhalten der Menschen negativ beeinflussen.
Wissenschaftler der Universität Groningen in den Niederlanden konnten in Feldversuchen nachweisen, dass allein die Anwesenheit von Graffiti die Zahl der Menschen mehr als verdoppelte, die stahlen oder Abfälle auf die Straße warfen...
...Die Ergebnisse stützen die sogenannte «Theorie des zerbrochenen Fensters», wonach Anzeichen von ordnungswidrigem Verhalten - wie zerbrochene Fenster, Graffiti oder Müll - weitere Vergehen und Kleinkriminalität nach sich ziehen. Für politische Entscheidungsträger und die Polizei ergebe sich eine klare Botschaft, schreiben Keizer und seine Kollegen: Im Kampf gegen die Ausbreitung von Unordnung seien frühes Erkennen und Einschreiten von zentraler Bedeutung.
© Die Welt
erschienen am 20.11.2008 um 20:01 Uhr
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=wis&module=dpa&id=19602644
Mich würde interessieren, wie die "Wissenschaftler" zu dem Ergebnis gekommen sind.
Die "brooken-windows-Theorie ist längst widerlegt worden. Die Polizei sollte vielleicht weniger in der BILD lesen, sondern ihre Polizei-Newsletter.
Falls die Soko das Graffitiforum als Pflichtlektüre liest:
Newsletter Nr. 97
http://www.polizei-newsletter.de11. Broken Windows: Neue Beweise aus New York City und ein soziales
Experiment in 5 Städten
Diese Studie greift nochmals die Studie von George Kelling und William
Sousa aus dem Jahr 2001 auf, in der behauptet wurde, dass das Ahnden
kleinerer Verstöße helfen könne, schwere Verbrechen zu reduzieren (die
„broken-window“-Hypothese). Kriminalitätsdaten von New York City aus
den Jahren 1989 bis 1998 und Ergebnisse eines sozialen Experiments
namens “Moving to Opportunity” (MTO) in fünf Städten (New York,
Chicago, Los Angeles, Baltimore, und Boston) werden analysiert. MTO
konzentrierte sich auf 4.600 Familien mit geringem Einkommen, die in
sozialen Wohnungsbaugebieten mit einer hohen Rate sozialer Unruhe
lebten. Per Zufallsprinzip bekamen die Familien Wohngutscheine zum
Umzug in ruhigere Gegenden. Es gab keine Hinweise darauf, dass das
„broken-windows“-Vorgehen Kriminalität reduziert oder dass die
Änderung seines erwünschten Zwischenergebnisses – Unruhe selbst –
ausreicht, um Veränderungen in kriminellem Verhalten zu bewirken.
Quelle: Harcourt, B. E., & Ludwig, J (2006). Broken windows: New
evidence from New York City and a five-city social experiment, in:
UNIVERSITY OF CHICAGO LAW REVIEW 73, 271-320.
NS
Da waren mal wieder Abschreiber am Werk, die sich ihre wissenschaftlichen "Ergebnisse" zusammengedichtet haben. Ich könnte kotzen!