Babyklappe pro & kontra

UDU

Mitglied
Registriert
25. Juni 2000
Beiträge
7.300
Immer wieder tauchen Pressemeldungen auf, daß Kinder ausgesetzt oder, was noch viel schlimmer ist, mit dem "MÜLL" entsorgt werden.
Schon wieder hat eine Mutter ihr Kind verhungern lassen, vor einiger Zeit in Hamburg, jetzt steht eine Mutter in Leipzig vor Gericht.
In Hamburg wurde eine sogen. Babyklappe eingerichtet, wo Mütter anonym ihr Kind abgeben können. Hinter der Klappe ist ein Wärmebettchen mit einem Sensor, der anschlägt, wenn das Baby da reingleitet.
Einerseits hat das Kind durch die Babyklappe eine Überlebensmöglichkeit, aber durch solche Einrichtungen, meine ich, wird so ein kleiner, hilfloser Mensch auch zum "Wegwerfartikel" degradiert.
Ich habe immer noch die Fernsehsendung über die Errungenschaft in Amerika vor Augen. Dort können sich Tierbesitzer von unliebsamen Haustieren trennen, indem sie diese in einen
Tierschacht gleiten lassen, der 1x täglich
geleert wird. Das hat mich schon sehr mitgenommen, ansehen zu müssen, wie diese ängstlichen Tiere umeinander rumwuseln, sich beißen und in einer Urinlache saßen. Ob die Tiere noch vermittelt wurden, kann ich nicht mehr erinnern, ich war von dieser Einrichtung zu sehr geschockt.
Die Möglichkeit adoptiert zu werden, sind extrem hoch, aber das Kind wird später mal erfahren, daß es mal ausgesetzt wurde.
Jetzt gibt es schon die ersten Überlegungen der anonymen Geburt.
Ich frage mich, warum hilft man nicht Müttern schon wesentlich früher, damit sie gar nicht erst in so eine Situation geraten, die sie planlos macht, weil sie in ihrer Panik oder Verzweiflung keinen anderen Weg mehr sehen.
Aber zu Müttern gibt es auch Väter. Wo sind die eigentlich. Es ist schon seltsam, daß meitens nur von den Müttern geschrieben wird, die Väter aber verschwiegen werden, als würde die menschliche Vermehrung durch Windbestäubung stattfinden.
Wie seht Ihr die Einrichtung Babyklappe?
Gehören nur die Mütter angeklagt?
Wie seht Ihr die Rolle der Fammilie heute?
Hat nicht jedes Kind einen Anspruch darauf, zu erfahren, woher es abstammt?

Udu
 
ich find so eine babyklappe eigentlich recht gut. es ist zwar scheisse wenn mütter ihre babys aussetzen aber man kennt ja nie die hintergründe,warum eine mutter sowas tut.
doch bevor die kinder auf der strasse oder im
müll landen,und dann mit ziemlich hoher wahrscheinlichkeit sterben,ist so eine klappe
m.A. nach eine gute lösung.

peace!
 
Ich finde sowas motiviert die Mütter/Eltern noch die Kinder "wegzuwerfen"
 
Das denke ich auch! Ich denke, dass ein Kind schneller weggeworfen wird, weil die Mütter wissen, dass das eine Möglichkeit ist dem Kind evtl. eine bessere Zukunft zu geben und das sich darum gekümmert wird! Hat schon was positives an sich, weil so evtl. wirklich die Kinder die ohne diese Klappe irgendwo auuf der Straße glandet worden und gestorben wären eine Chance bekommen, jedoch denke ich, dass auch Mütter die in einer Weise schwierigkeiten mit dem Kind haben es sich auf diese Art ziemlich einfach machen können!! Ich glaube, man kann nicht sagen, ob diese Einrichtung gut oder schlecht ist, weil die beiden Seiten wiegen sich meiner Meinung nach auf!
 
Ist es Zufall oder gewollt, daß keine/r sich mit der Situation dieser Kinder auseinandergesetzt hat, was man diesen Kindern wohl sagen soll, woher sie kommen und wie man die Familie heute sieht und welche Rolle der werdende Vater solcher Kinder in solchen Fällen hat.
Man spricht sehr schnell von Rabenmüttern, wenn diese überfordert gehandelt hatten, aber pressemäßig habe ich kaum feststellen können, daß irgendein Journalist diese Erzeuger mal "RABENVÄTER" genannt hatte.
Wenn man Fälle von Kindesaussetzung sieht, ist festzustellen, daß es sich um überwiegend alleinstehender Mütter handelt.
In solchen Fällen frage ich mich, ob die Babyklappe ein wirkliches Heilmittel ist. Es rettet unter Umständen das Baby, aber würde man nicht Mutter und Kind retten, wenn es bessere Einrichtungen gabe, und diese auch publik gemacht werden würde, die den (werdenden) Müttern in Ausnahme- oder Grenzsituationen solidarisch zur Seite stehen. Besser heißt nicht teurer, aber mehr auf die Bedürfnisse der verlassenen Mütter eingestellt!
Wenn ich an Talk- Shows denke, wie oft Mütter ihre Kinder suchen oder Kinder ihre Mütter/ Eltern, dann habe ich Zweifel, ob Adoptionen, so wie sie jetzt ausgeführt werden, wirklich der beste Weg sind oder ob es andere Wege geben kann oder das Adoptionsrecht verbesserungswürdig ist.
Es gibt ein Buch "Adoptionen", wo die Autorin, selbst adoptiert, sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern gemacht hatte und auf Grund ihrer eigener Erfahrungen andere Adoptierte gesucht und gefunden hatte.
Sie schreibt auch über deren Lebensgeschichten, deren Träume und Wünsche, was die Suche nach ihrer Herkunft und den Gefühlen "adoptiert" zu sein,betrifft/betraf.
Seither achte ich darauf, was Jugendliche über ihre Abstammung sagen und welche Gefühle sie mit ihrer Herkunft verbinden.
Jugendliche aus Familien kennen ihre Wurzeln sicher und mit Hilfe von Familientreffen und Familienalben. Jugendliche aus Teilfamilien kriegen das noch unter erschwerten Bedingungen hin. Schwieriger wird es, wenn es sich um Jugendliche aus binationalen Familien handelt, die durch Scheidung oder Heimkehr des ausländischen Elternteils aufgelöst werden. Bei Jugendlichen, die adoptiert wurden, ist es bosonders schwierig. Sie fühlen sich emotional oft wie "umgetopft" und in einer unrealistischen Welt. Das beginnt schon bei den kindlichen Fragen: "Wo komme ich eigentlich her?"
Udu
 
Zurück
Oben Unten