Original geschrieben von Luke
sag ich doch! siehst du, du kannst das auch nachvollziehen, findest dus deswegen gleich gut?
Falls Du mich meinst, ich finde es entsetzlich.
Ich habe zwar mehr Mitgegühl für die Opfer, sehe aber in so jungen Dealern auch deren Part, wo sie Opfer sind.
In die Dealerrolle gerät man schneller rein, als ein Hase laufen kann. Das fängt schon damit an, wenn einer dem anderen eine Tüte dreht und gibt. Dealer sein heißt nicht unbedingt, daß man eine Leistung bzw. einen Gegenwert für seine "Ware" bekommt, sondern, daß man eine Sache weitergibt.
Jugendliche mit viel Zeit und wenig Pespektiven sitzen schnell zusammen und kiffen. Da ist immer einer dazwischen, der für mehrere Leute Cannabis mitbringt. Viele bleiben auf der Ebene, aber andere experimentieren und dann kommen auch andere Suchtstoffe ins Spiel.
Wenn Ihr alte Themen, die das Thema Sucht betreffen, nachlest, so könnt Ihr an einzelnen Beiträgen häufig schon erkennen, wer und wie stark jemand davon betroffen ist und wer schon negative Erfahrungen gemacht hatte.
Erschreckend finde ich, wie sich Leute mit beginnenden Selbsterkenntnissen sofort wieder in alte Bahnen begaben, wenn Wortbeiträge kamen, die die Sucht oder den Suchtfaktor verharmlost hatten und sich der Spaßfraktion wieder anschlossen.
Was den 19Jährigen betrifft, so wissen wir über ihn nur, daß er öfter schon aufgegriffen wurde, obwohl er irgendwo in den neuen Bundesländern residenzpflichtig zu sein hatte und den Ort nicht verlassen durfte.
Wir wissen alle, ohne die Menschen dort zu diskriminieren, daß dort die Ausländerfeindlichkeit erheblich größer ist, bzw. die Fälle der Ausländerfeindlichkeit dort enorm aufgebauscht werden.
Denke ich an Sebnitz....
Wenn ein 19Jähriger dort ohne Bezugspersonen auf dem Dorf leben soll, dann ist es menschlich verständlich, wenn er sich zu einer Großstadt mehr hingezogen fühlt, weil er dort eher Landsleute treffen kann.
Dort zahlt ihm jedoch keiner die erforderliche Sozialhilfe weiter und das Taschengeld von nicht einmal 100 DM im Monat reicht auch dafür nicht lange.
So kommt man schnell in Kreise, die die Notlage anderer ausnutzen und dann schnappt die Falle zu, man dealt, man stiehlt oder macht andere Sachen, die man in seiner Heimat nie gemacht hätte.
Wenn dann erschwerend hinzukommt, daß der Familienclan alle Werte veräußert hat, damit ein Mitglied in der fremde mit Reichtum für alle zurückkommt, dann ist der Druck für einen so jungen Menschen besonders groß.
Das sind einige Fakten, wo ich die Person als Opfer sehe.
Es nützt gar nichts, wenn wir uns darüber unterhalten, daß er nicht hätte herkommen müssen.
Not zwingt oft zu Mitteln, die man im Normalzustand nie anwenden würde.
Ich denke, es würde mehr Sinn machen, darüber nachzudenken, wie man es künftig verhindern kann.
Wir wissen nicht, warum er 41 Kugeln Koks runtergeschluckt hatte und selbst nicht süchtig war.
Wir können nur vermuten, daß da Angst vor der nächsthöheren Dealergruppe eine Rolle gespielt haben muß, die vielleicht größer war als die Angst vor der Polizei.
Ich hätte mir gewünscht, daß die Ärzte diesen Eingriff abgelehnt hätten. Die Strafverfolger hätten spätestens nach 2 Tagen die Beweise auf natürlichem Weg erhalten (Goldeimer). Ich glaube kaum, daß diese Kugeln ein 2. Mal geschluckt worden wären.
Es bleibt abzuwarten, was die Obduktion ergibt.
Udu