Also ich sitze gerade in Südafrika fest und kann aus erster Hand berichten.
Als ich vor drei Wochen in CPT gelandet bin, war das erste Thema im Uber-Taxi Corona (und Borussia Dortmund und Steven Pienaar, lol). Das Thema war also schon in RSA angekommen, allerdings noch ein bisschen unter dem Radar, weil die großen Infektionszahlen auf afrikanischen Boden ausblieben. Am Anfang gab es ja noch den Glauben, dass es sich bei 34 Grad Celsius nicht übertragen kann bzw. nicht überlebt.
Im Bereich des öffentlichen Lebens an touristischen Orten (z.b. Waterkant, Camps Bay) hat man nicht viel von Social Distancing mitbekommen, wobei schon überall Sanitizer vorhanden war. (Supermarkt, Restaurant, Hostel,..) die Zahlen waren ja um den 14.03 herum hier relativ gering und zumeist eingeschleppt durch Touristen in Johannesburg, zuerst blieben die meisten bestätigten Infektionen auch in der Provinz Gauteng.
Sind dann erstmal weitergereist entlang der Garden Route. Hast überall schon gemerkt, dass viel weniger Touristen unterwegs waren. Teilweise waren wir die einzigen Gäste in den Hostels in Knysna oder Jeffrey’s Bay. Dann gab es glaub ich am 24.03 eine Pressekonferenz von Ramaphosa, dem Präsidenten der Nation, wo er einen Lockdown ab dem 27.03 ankündigte.
Wir dachten uns: ja okay, dann ist der Urlaub für uns definitiv gegessen, lass zurück nach Kapstadt düsen und währenddessen als Pause in einem Guesthouse in einer kleinen Stadt pennen für eine Nacht.
Da haben wir dann die Meldung durchs auswärtige Amt bekommen, dass wir das Land nicht mehr verlassen dürfen bis zum Lockdown, da wir noch keine 14 Tage im Land waren. Also hieß für uns nüchtern betrachtet: wir können uns ins Jesicht schießen. Ansonsten chillen wir seit sieben Tagen hier und hoffen, mit den für Ende der Woche angekündigten Rückholflügen zu starten.
Waren vorgestern einkaufen, Stimmung ist noch okay soweit ich das einschätzen kann, Supermarkt ist proppevoll, gibt ne Warteschlange vorm Eingang und jeder bekommt die Hände desinfiziert. Klappt hier also ganz gut, auch mit Abstand einhalten. Größte nachvollziehbare Sorge ist natürlich, dass Covid die Townships erreicht, denn dann ist Ende im Gelände. Gestern wurde der erste Fall in Khayelitsha bestätigt, ist eines der größten Kapstädter Townships. Und ganz ehrlich, diese Gebiete sind echt Hardcore. Hab sowas selbst noch nie gesehen.