Suge Knight
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Original geschrieben von Geng Ben
@ suge knight:
haha, sehr schön.
Ich huldige deiner Weisheit, „Bloodsucking Freaks“ und „Bad Boys 3“ auf eine Stufe zu stellen.
Diese beiden Filme beweisen schließlich:
Egal ob 1000 Dollar- oder 100 Millionen-Budget - es kann beides Mal gequirlte, schäbige, menschenverachtende Scheiße bei rauskommen, die von der ersten bis zur letzte Minute langweilt und nicht einen sinnigen Dialog bietet.
„I spit on your grave“ würde ich aus deiner Aufzählung allerdings herausnehmen:
Dieser Film fährt nämlich gute Schauspieler, eine packende Handlung und beklemmende Momente im Überfluß auf.
Außerdem stellt er provokante Fragen:
- Was muß geschehen, um einen normalen Bürger in eine reißende Bestie zu verwandeln (die Rede ist von der mißhandelten Frau, die ihre Peiniger nach und nach auslöscht)?
- Ist die Anwendung von körperlicher Gewalt in gewissen Situationen nicht absolut nachvollziehbar (die Rede ist natürlich auch hier von der Frau)?
- Gibt es Personen (gemeint sind die Vergewaltiger), die durch ihr Handeln jegliches Recht, weiterhin Teil dieser Gesellschaft sein zu dürfen, verwirkt haben?
Ich empfehle in diesem Zusammenhang übrigens auch „Last House on the left“ von Altmeister Wes Craven.
Zugegeben, mir ist es ein wenig ein Rätsel, wie Du zur richtigen Einschätzung von "Bloodsucking Freaks" und "Bad Boys 2" als menschenverachtende Scheiße (unabhängig vom Budget) kommst, "I Spit In Your Grave" da aber ausnimmst. Nicht, daß ich auch nur annähernd der Weisheit letzter Schluß wäre, aber die Fragen, die der Film angeblich stellt, sind in diesem Fall IMO eher zufälliger Natur und etwas zuviel hineininterpretiert. Unter guten Schauspielern verstehe ich was anderes (wobei man die Hauptdarstellerin unter genre-spezifischen Umständen betrachtet vielleicht da ausnehmen kann) und die Handlung ist schäbig und exploitativ. Hier wird sowohl Vergewaltigung als auch die Selbstjustiz kommentarlos und unreflektiert zelebriert (wie man beides richtig in einem fabelhaften, wenn auch etwas schwulenfeindlichen Film unterbringen kann, zeigte ja vor kurzem "Irréversible"). Sorry, aber das einzig Interesannte an diesem Werk hat noch nicht mal mit selbigem zu tun, nämlich die Tatsache, daß die Hauptdarstellerin tatsächlich eine Nichte von Buster Keaton ist.
"Last House On The Left" würde ich auch nicht auf die gleiche Stufe wie "I Spit..." stellen wollen. Der Film hat zwar etwas vom Charme eines 70er-Jahre-Pornos (Sound & Optik), ist aber ziemlich böse, dabei aber nicht so dumm-dreist wie "I Spit...". Zudem war er der Startschuß eines ziemlich fähigen Regisseurs (wie man ja später z.B. an "Nightmare On Elm Street" und "Scream" erkennen konnte), bei "I Spit..." kam da erwartungsgemäß nix mehr.