Sie war die Sex-Erpresserin von Alexander Fürst zu Schaumburg-LippeNach Hass-Postings! Knast für das „Reichsbürger“-Luder
Hagen (NRW) –
Mit einer Ramme brachen SEK-Beamte ihre Wohnungstür auf. Sekunden später flog eine Blendgranate in die Wohnung, die schwer bewaffnete Polizisten stürmten ins Haus. Entgegen kam ihnen eine keifende Frau mit Stahlrute!
Das vorläufige Ende einer irren „Reichsbürger“-Karriere.
Es geht um Tina W. (44) aus Herdecke (NRW), die selbst ernannte „Außenministerin der Regierung Deutsches Reich“.
Tina W. ist in der „Reichsbürger“-Szene bekannt und selbst dort berüchtigt: 2014 behauptete sie, eine Affäre mit Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe (64) gehabt zu haben, nannte sich sein „Burgfräulein“. Mit angeblich 1000 SMS mit „brisantem Inhalt“ wollte sie den Adligen erpressen, forderte 235 000 Euro für das Handy.
Jetzt saß sie wieder auf der Anklagebank. Laut Staatsanwalt hat sie fremdenfeindliche Kommentare veröffentlicht. Auch in der Nachbarschaft sorgte sie für Ärger:
► Ein Glasfaservertreter wurde laut Anklage so fremdenfeindlich von ihr beschimpft, dass er sich drei Tage lang nicht zur Arbeit traute und sogar die Stadt verließ.
► Als die Nachbarn ihr Auto für den Urlaub packten, wurden sie von der „Reichsbürgerin“ überrascht. Statt guten Urlaubswünschen brüllte sie rassistische Parolen ...
► Bei ihrer Festnahme spuckte sie einen Polizisten an – auch dafür gab es eine Anzeige.
Vor Gericht wollte sich Tina W. am Montag nicht äußern. Amtliche Dokumente hat sie nicht – nur einen Fantasie-Ausweis. Denn sie erkennt die Bundesrepublik sowie die meisten Gesetze und Staatsorgane nicht an.
Dabei ist sie der deutschen Justiz seit 25 Jahren bekannt und mehrfach vorbestraft. Ihr Verteidiger konnte nicht viel ausrichten, sagte nur schulterzuckend: „Tina W. sieht sich nicht als Tina W.“
Richter Michael Brass stellte nüchtern fest: „Sie lehnt diesen Staat ab und ist nicht bereit, sich an seine Gesetze zu halten.“
Er schickte das Möchtegern-Burgfräulein für drei Jahre und acht Monate in den Knast. Scheinbar unbeeindruckt ließ sich die selbst ernannte „Ministerin“ in die JVA Gelsenkirchen (
Nordrhein-Westfalen) bringen.
Dort wird sie am Dienstag ihren 45. Geburtstag verbringen. In einem Knast, mitten in der guten, alten und ganz realen Bundesrepublik.