Man muss Amazon nicht mögen. Man muss bei Amazon nicht einkaufen. Aber man muss Amazon auch nicht für den Untergang des Abendlandes verantwortlich machen …
In der Feuilleton-Redaktion der Süddeutschen Zeitung hat man offenbar eine Schwäche für das gedruckte und in traditionellen Buchhandlungen vertriebene Buch. Das ist ok. Jeder kann seine Bücher kaufen, wo er will, und manche Menschen wie ich tun das sowohl im Internet als auch in der kleinen Dorfbuchhandlung um die Ecke. Kein Gegensatz, kein Kulturkampf, keine Story.
Um eine reißerisch-dramatische Story über Amazon auf Seite 1 des Feuilletons zu bringen, muss man schon ein paar schwere Geschütze auffahren: Es herrsche “Krieg” zwischen Amazon einerseits und Autoren, Verlagen und Lesern andererseits. Grundlage für diese steile These ist die Auseinandersetzung zwischen Amazon und Verlagen um Konditionen. Amazon versucht bessere Konditionen durchzusetzen, indem die Titel mancher Verlage verzögert angeboten oder ausgeliefert werden. Und selbst mit globalen Medienkonzernen sucht Amazon die Auseinandersetzung und nimmt Filme von Time Warner (etwa den Lego Movie) aus dem US-Shop, um Druck aufzubauen.